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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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schnell um sich. Hitzewellen schlugen ihm entgegen. Nicht rühren, einfach abwarten, bis das Schlimmste vorbei ist.
    Doch er konnte nicht warten. Er musste von hier weg.
    Ein schwerer Gegenstand schlug auf die Kühlerhaube, zerknautschte die ganze Front und hebelte den hinteren Teil des Wagens in die Höhe. Für einen Moment sah er das Chassis vom Nachthimmel umrahmt. Dann senkte es sich wieder. Flach auf den Boden gepresst und den Arm schützend über Boyle gelegt, erwartete er den Aufprall der Hinterräder. Der Wagen stürzte auf die beiden herab. Jack spürte eine scharfkantige Metallstrebe auf sich eindrücken. Eine Rippe knackte, vielleicht waren es auch mehr. Der schwere Geländewagen schien mit seinem ganzen Gewicht auf ihm zu lasten. Er ruckelte mit Händen und Füßen, konnte sich aber ansonsten nicht rühren. Sein Kopf steckte wie in einem Schraubstock.
    Und der Druck nahm zu. Aus einem der hinteren Reifen entwich die Luft. Jack versuchte, seine Lungen zu füllen, bekam aber nur Rauch zu atmen, der ihm die Kehle zuschnürte.
    Die Feuersbrunst breitete sich weiter aus. Er spürte die Hitze näher rücken. Seine Augen tränten, dennoch konnte er Kleidungsstücke erkennen, die wie Federn durch die Luft wirbelten. Eine Flammenspur wälzte sich züngelnd auf den Wagen zu. Er drohte bei lebendigem Leib zu verbrennen. Im Hintergrund zerplatzten Feuerwerkskörper am Himmel, begleitet von johlendem Applaus. So enden zu müssen übertraf seine schlimmsten Vorstellungen.

V
    Gleich um die Ecke parkte ein Kleintransporter am Rand der Atlantic Avenue. Die Windschutzscheibe war zersprungen und der Fahrerraum voller Scherben. Doch davon unbeeindruckt, saß im Heck ein Mann vor einem eingebauten Klapptisch, auf dem sich ein Laptop befand.
    Der Bildschirm zeigte im Moment nur weißes Schneegestöber. Kamera vier war ausgefallen, offenbar von der Explosion zerstört. Er probierte nacheinander die drei anderen Kameras aus. Nur Nummer eins funktionierte noch.
    Ein farbiges Bild leuchtete auf. Das Haus der Roths war verschwunden, so auch die beiden Nachbargebäude. Die rechtwinklige Baumgruppe zwischen den beiden Straßen brannte lichterloh. Unter einem Geländewagen, der in wenigen Augenblicken Feuer fangen würde, steckte ein Mann, der sich verzweifelt zu befreien versuchte.
    Ein wundervolles Bild.
    Der Betrachter nahm die Wattepfropfen aus den Ohren und setzte den Kopfhörer auf. Er hörte das Feuer in den Bäumen brausen und Schreie, herrlich schrille Schreie. Er zoomte mit der Kamera auf den Mann und gab über die Laptoptastatur mehrere Befehle ein, um die Aufnahme auf der Festplatte zu speichern. Der Mann unter dem Wrack des Geländewagens hatte sich bis zur Hüfte frei gekämpft und versuchte jetzt, seine Beine hervorzuziehen. Der Kühler stand bereits in Flammen.
    Es war der Cop aus dem Haus. Jack Casey.
    Sein Gesicht sah aus, als wäre es mit Stacheldraht bearbeitet worden. Ein tiefer Einschnitt in der rechten Wange blutete heftig. Das weiße Hemd war zerrissen und dreck- und blutverschmiert. Seine Augen brannten vor Entschlossenheit und Schmerz.
    Doch es war nicht das, was den Betrachter in Bann schlug. Das Gesicht des Cops erschien ihm seltsam vertraut, schon im ersten Moment, als er ins Schlafzimmer gekommen war, um Roth zu befreien.
    Jack Casey hatte es endlich geschafft, sich frei zu kämpfen. Eines seiner Hosenbeine brannte. Er schlug die Flammen mit den Händen aus, wälzte sich auf den Bauch und langte mit der Hand unter den Wagen, um den dort liegenden Streifenbeamten hervorzuziehen.
    Behalt diesen Casey im Auge, dachte der Beobachter.
    Er klappte den Laptop zu, nahm den Kopfhörer ab und steckte beides in einen schwarzen Lederkoffer. Dann öffnete er die Schiebetür, streifte seine OP-Handschuhe ab und stieg mit dem Koffer in der Hand aus.
    Seine braunen Shorts, das grüne Polohemd von Ralph Lauren und die Baseballkappe machten ihn zu einem Durchschnittstypen. Er zog die Kappe tief in die Stirn und bahnte sich einen Weg durch die rauchenden Trümmer auf der Straße.
    In den Vorgärten der benachbarten Häuser standen verstörte Anwohner, die offenbar nicht fassen konnten, was sie sahen. Das Feuerwerk war eingestellt worden. In der Ferne heulten die Sirenen.
    Bald würde die Journaille zur Stelle sein und dieses phantastische Spektakel über alle Nachrichtensender verbreiten.
    Und das wäre erst der Anfang.
    Wenn er sein Vorhaben abgeschlossen hatte, würde er berühmt sein. An die Bomben und Opfer dächte

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