SdG 10 - Die Feuer der Rebellion
also in die Schattensphäre begeben.«
»Wenn sich die Schattenhunde im Moment dort aufhalten, ja.«
Verdammt. »In Ordnung, bring deine Sprengladungen an, Igel. Aber lass die Sandkörner noch nicht rieseln.«
»Klar.«
Paran schaute dem Sappeur hinterher, als er davonging. Dann holte er die Drachenkarten heraus. Er zögerte, blickte hinüber zu Ganath, dann zu Karpolan Demesand. Beide sahen, was er in den Händen hielt. Der Handelsherr der Gilde erbleichte sichtlich und eilte dann zu seiner Kutsche zurück. Nach kurzer Zeit – und einem langen, nicht zu deutenden Blick – folgte ihm die Jaghut.
Paran gestattete sich ein leichtes Lächeln. Ja, warum Euch demjenigen – wer auch immer es sein mag –, den ich gleich anrufen werde, vorstellen? Er hockte sich hin, legte die Drachenkarten mit der Vorderseite nach unten auf den schlammverschmierten Gehweg aus Ästen. Dann hob er die oberste Karte ab und legte sie nach rechts. Das Hohe Haus Schatten – wer hat hier das Sagen, ihr verdammten Karten, ihr oder ich? » Schattenthron«, murmelte er, »ich wünsche Eure Aufmerksamkeit.«
Das trübe Bild des Schattenhauses blieb seltsam leblos auf der lackierten Karte.
»Na schön«, sagte Paran, »ich werde meine Worte zurücknehmen. Schattenthron, sprecht hier und jetzt mit mir, oder alles, was Ihr getan habt, und alles, was Ihr vorhabt, wird im wahrsten Sinne des Wortes in Stücke gerissen werden.«
Ein Schimmer, der das Haus noch unschärfer machte, dann so etwas wie eine vage Gestalt, die auf einem schwarzen Thron saß. Ein Stimme zischte ihm zu: »Das sollte wirklich wichtig sein. Ich bin ziemlich beschäftigt – und außerdem, schon allein die Vorstellung eines Herrn der Drachenkarten bereitet mir Übelkeit, also mach schon.«
»Die Deragoth werden bald freigelassen werden, Schattenthron.«
Offensichtliche Aufregung. »Welcher mückenhirnige Idiot würde so etwas tun?«
»Ich fürchte, es ist unvermeidlich –«
»Du!«
»Seht, ich habe meine Gründe, und sie befinden sich im Reich der Sieben Städte.«
»Oh«, die Gestalt sank wieder auf den Thron zurück, »diese Gründe. Ja, gut. Sogar schlau. Aber immer noch durch und durch dumm.«
»Schattenthron«, sagte Paran. »Die beiden Schattenhunde, die Rake getötet hat. Die beiden, die von Dragnipur genommen wurden.«
»Was ist mit ihnen?«
»Ich habe keine Ahnung, wie viel Ihr wisst, aber ich habe sie aus dem Schwert befreit.« Er wartete auf einen weiteren hysterischen Ausbruch, aber nichts geschah. »Oh, dann habt Ihr das also gewusst. Gut. Nun, ich habe herausgefunden, wohin sie gegangen sind … hierher, wo sie sich mit ihren Gegenstücken vereinigt haben und dann befreit wurden – nein, nicht von mir. Nun, soweit ich weiß, sind sie inzwischen getötet worden. Endgültig dieses Mal.«
Schattenthron hob eine langfingrige Hand, die den größten Teil der Karte ausfüllte. »Lass mich sehen«, schnurrte der Gott, »ob ich dich verstehe.« Ein Finger zuckte hoch. »Die Namenlosen Idioten gehen hin und lassen Dejim Nebrahl frei. Warum? Weil sie Idioten sind. Die von ihren eigenen Lügen eingeholt wurden; daher mussten sie den Diener loswerden, der in erster Linie nur das getan hat, was er in ihrem Auftrag hatte tun sollen – allerdings hat er es zu gut gemacht!« Schattenthrons Stimme wurde immer schriller und lauter. Ein zweiter Finger zuckte hoch. »Dann kommst du, der idiotische Herr der Drachenkarten, auf die Idee, die Deragoth freizulassen, um Dejim Nebrahl loszuwerden. Aber warte, es wird noch besser!« Ein dritter Finger. »Ein anderer gefährlicher Widerling, der durch das Reich der Sieben Städte wandert, hat gerade zwei Deragoth getötet, und möglicherweise ist dieser Widerling noch in der Nähe und hätte gerne noch ein paar Trophäen mehr, die er hinter seinem verdammten Pferd herschleifen könnte!« Seine Stimme war jetzt ein Kreischen. »Und jetzt! Jetzt!« Die Hand wurde zu einer Faust geballt, die dann geschüttelt wurde. »Du willst, dass ich die Schattenhunde ins Reich der Sieben Städte schicke! Denn es ist dieser wurmzerfressenen Walnuss, die du dein Gehirn nennst, endlich aufgegangen, dass die Deragoth sich nicht um Dejim Nebrahl kümmern werden, solange sie meine Schattenhunde nicht gefunden haben! Und wenn sie erst in meine Sphäre kommen, um nach ihnen zu suchen, wird sie nichts aufhalten können!« Er verstummte plötzlich, die Faust reglos. Dann zuckten immer wieder verschiedene Finger hoch, in einem immer chaotischer
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