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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Bestialische Hunde, die auf ihren Hinterbeinen saßen, hervorragend gearbeitet, aber riesig groß, und komplett aus schwarzem Stein gehauen.
    »Ist es ungefähr das, was Ihr erwartet hattet?«, fragte Igel, während er wieder auf die Kutschbank kletterte.
    »Ich war mir nicht sicher«, erwiderte Paran. »Fünf … oder sieben. Nun, jetzt weiß ich es. Die beiden Schattenhunde aus Dragnipur haben ihre … Entsprechungen gefunden und wurden so mit ihnen wiedervereinigt. Und dann hat sie anscheinend jemand befreit.«
    »Etwas hat uns einen Besuch abgestattet«, sagte Igel, »in jener Nacht, in der wir Geister die Hundeschlächter ausgelöscht haben. Im Lager von Sha’ik.«
    Paran drehte sich um und blickte den Geist an. »Das hast du zuvor nicht erwähnt, Sappeur.«
    »Nun, sie haben so oder so nicht lange durchgehalten.«
    »Was meinst du damit, im Namen des Vermummten – sie haben nicht lange durchgehalten?«
    »Ich meine, dass jemand sie getötet hat.«
    »Sie getötet? Wer? Hat euch in jener Nacht ein Gott besucht? Einer der Ersten Helden? Oder ein anderer Aufgestiegener?«
    Igel machte ein finsteres Gesicht. »Ich weiß das alles nur aus zweiter Hand, das solltet Ihr nicht vergessen, aber nach dem, was ich aufgeschnappt habe, war es Toblakai. Einer von Sha’iks Leibwächtern, ein Freund von Leoman. Tja, leider weiß ich nicht viel über ihn, nur den Namen, oder den Titel, wie ich vermute, denn es ist kein richtiger Name –«
    »Ein Leibwächter namens Toblakai hat zwei Deragoth-Hunde getötet?«
    Der Geist zuckte die Schultern und nickte dann. »Ja, so in etwa, Hauptmann.«
    Paran nahm seinen Helm ab und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare – bei den Göttern hienieden, ich brauche dringend ein Bad – richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf die entfernten Statuen und die davor liegenden Niederungen. »Diese Seen sehen flach aus – wir sollten keine Probleme haben, dorthin zu kommen.«
    Die Tür der Kutsche öffnete sich, und die Jaghut-Zauberin Ganath kam heraus. Sie betrachtete die schwarzen Steinmonumente. »Dessimbelackis. Eine Seele, aus der sieben gemacht wurden – er hat geglaubt, das würde ihn unsterblich machen. Ein Aufgestiegener, der wild darauf war, ein Gott zu werden –«
    »Die Deragoth sind viel älter als Dessimbelackis«, wandte Paran ein.
    »Sie waren passende Gefäße«, sagte sie. »Ihre Art war beinahe ausgestorben. Er hat die letzten paar Überlebenden gefunden und sie benutzt.«
    Paran grunzte. »Das war ein Fehler. Die Deragoth hatten ihre eigene Vergangenheit, ihre eigene Geschichte, und sie wurde nicht für sich allein erzählt.«
    »Ja«, stimmte Ganath ihm zu, »die Eres’al, die von den Hunden, die sie adoptiert hatten, in die Domestizierung geführt wurden. Die Eres’al, die eines Tages den Aufstieg der T’lan Imass bewirken würden, die wiederum den Aufstieg der Menschen bewirken würden.«
    »So einfach war das alles?«, fragte Igel.
    »Nein, es war viel komplizierter«, erwiderte die Jaghut, »aber für unsere Zwecke wird es genügen.«
    Paran kehrte zu seinem Pferd zurück. »Wir sind fast da – ich habe keine Lust auf weitere Unterbrechungen – daher sollten wir los, wollen wir?«
     
    Das Wasser, das sie durchquerten, stank nach Verfall, der Grund des Sees war dick schwarz verschlammt und wimmelte, wie sich herausstellte, von seesternförmigen Blutegeln. Das Gespann hatte Mühe, die Kutsche durch den Schlamm zu ziehen, obwohl für Paran klar war, dass Karpolan Demesand Zauberei einsetzte, um das Gefährt irgendwie leichter zu machen. Niedrige Schlammbänke, die den See säumten, boten die Gelegenheit zu einer kurzen Ruhepause, obwohl sie die Heimat unzähliger stechender Insekten waren, die hungrig ausschwärmten, als die Anteilseigner von der Kutsche kletterten, um Blutegel von Pferdebeinen zu entfernen. Eine dieser Schlammbänke brachte sie dicht ans jenseitige Ufer, von dem sie nur noch ein Kanal träge dahinfließenden Wassers trennte, den sie ohne Schwierigkeiten überquerten.
    Vor ihnen lag ein langer, sanft ansteigender Hang aus Schlamm und Kies. Paran, der die Hügelkuppe kurz vor der Kutsche erreichte, zügelte sein Pferd.
    Nicht weit von ihm entfernt kennzeichneten zwei große, von Geröll umgebene Podeste die Stelle, an der die beiden Statuen einst gestanden hatten. In dem ewig feuchten Schlamm um sie herum waren Spuren, Fußspuren, Hinweise auf irgendeine Art von Handgemenge. Direkt dahinter erhob sich das erste noch unversehrte Monument; der

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