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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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zugewandt.
    Nach einer Weile trat die Mandata vor, zog den mittleren Stuhl zurück und setzte sich, den Rücken gerade aufgerichtet. T’amber nahm den Stuhl zur Linken Tavores. Tene Baralta winkte Lostara Yil, ihn zu begleiten, und ging ganz nach rechts, wo er mit Blick auf die Imperatrix Habachtstellung einnahm.
    Kalam seufzte langsam und ging zu dem noch freien Stuhl. Er setzte sich hin, legte dann die behandschuhten Hände auf die zerkratzte Oberfläche des Tischs vor ihm.
    Der ölige, fette Mann richtete den Blick auf den Assassinen und beugte sich leicht nach vorn. »Kalam Mekhar, ja? Welch großes Vergnügen, dich schließlich zu treffen.«
    »Ist es das? Das freut mich für Euch … Wer auch immer Ihr seid.«
    »Mallick Rel.«
    »Und als was seid Ihr hier?«, fragte Kalam. »Als oberste Schlange?«
    »Das reicht!«, sagte die Imperatrix. »Setz dich hin, wenn es sein muss, Kalam, aber sei still. Und wisse, dass ich nicht um deine Anwesenheit hier heute Nacht gebeten habe.«
    Kalam spürte eine verborgene Frage in dieser Feststellung, die ihn nur die Schultern zucken ließ. Nein, Laseen, ich bin noch nicht bereit, dir irgendetwas zu geben.
    Laseen richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Kommandanten der Roten Klingen. »Tene Baralta, ich verstehe, dass Ihr Euren Beitrag dazu geleistet habt, die Mandata und ihr Gefolge durch die Stadt zu eskortieren. Das war edel von Euch. Ich nehme an, die Mandata hat Euch weder eingeladen noch Euch auf irgendeine Weise gezwungen. Folglich scheint mir klar, dass Ihr im Namen der Roten Klingen mit mir zu sprechen wünscht.«
    Der Mann mit dem zerstörten Gesicht verbeugte sich. »Ja, Imperatrix.«
    »Macht weiter.«
    »Die Roten Klingen wurden in Aren von der Mandata verpflichtet, Imperatrix, woraufhin ich zu einer Faust in der Vierzehnten Armee wurde. Ich bitte respektvoll darum, dass Ihr diese Anweisung widerruft. Die Roten Klingen haben dem malazanischen Imperium immer als unabhängige Macht gedient, wie es unserem Status als erste und vornehmste Imperiale Wächter im Reich der Sieben Städte entspricht.«
    Die Imperatrix nickte. »Ich sehe keinen Grund, Eurem Ersuchen nicht nachzukommen, Kommandant. Wünscht die Mandata einen Kommentar abzugeben?«
    »Nein.«
    »Also schön. Kommandant Tene Baralta, die Roten Klingen können für die nächste Zeit hier in Mocks Feste Quartier beziehen. Ihr könnt gehen.«
    Der Mann verbeugte sich erneut, drehte sich um und stiefelte aus dem Raum. Sein Hauptmann folgte ihm.
    Die Türen schlossen sich hinter ihnen.
    Laseen richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Mandata. »Willkommen daheim, Tavore.«
    »Ich danke Euch, Imperatrix.«
    »Die Transportschiffe im Hafen führen die Pestflagge – Ihr und ich, wir wissen beide, dass die Soldaten Eurer Armee nicht an der Pest erkrankt sind.« Sie neigte den Kopf. »Was soll ich diesem Täuschungsversuch entnehmen?«
    »Imperatrix, Faust Keneb ist offensichtlich zu dem Schluss gekommen, dass sich – ungeachtet der Ansichten von Hauptmann Rynag – die Stadt Malaz in einem Zustand ziviler Unruhen befindet, so dass Keneb um das Wohlergehen der Vierzehnten fürchtet, sollte die Armee an Land gehen. Schließlich habe ich Wickaner bei mir – deren Loyalität zum Imperium, wie ich hinzufügen möchte, über jeden Tadel erhaben ist. Außerdem haben wir eine nicht unerhebliche Streitmacht der Verbrannten Tränen der Khundryl an Bord, die dem Imperium ebenfalls immer treu gedient haben. Diese Truppen an Land gehen zu lassen, könnte zu einem Blutbad führen.«
    »Zu einem Blutbad, Mandata?« Laseen zog die Brauen hoch. »Hauptmann Rynag hatte spezielle Befehle erhalten, dafür zu sorgen, dass die Soldaten der Vierzehnten entwaffnet werden, ehe sie an Land gehen.«
    »Was sie der Gnade und Barmherzigkeit eines wütenden Mobs ausgeliefert hätte, Imperatrix.«
    Laseen winkte ab.
    »Imperatrix«, fuhr die Mandata fort, »ich glaube, dass hier im Herzen des Imperiums fälschlicherweise die Auffassung herrscht, die Ereignisse, die gemeinhin als Kette der Hunde bekannt sind – und jene, die dann vor Aren folgten – wären irgendwie verdächtig.« Sie machte eine kurze Pause und sagte dann: »Ich sehe, dass Korbolo Dom, der die abtrünnigen Hundeschlächter befehligte und der in der Raraku gefangen genommen wurde, wieder ein freier Mann ist und außerdem noch Hohefaust. Darüber hinaus sitzt der Jhistal-Priester Mallick Rel, der wahrscheinlich das Massaker an der Aren-Armee zu verantworten hat, als Euer Berater in

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