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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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nach Dujeks Tod noch dazu die rangälteste. Darüber hinaus habe ich den Titel und die Verantwortlichkeiten des Ersten Schwerts des Imperiums übernommen, ein Posten, der seit Dassem Ultors vorzeitigem Tod unglücklicherweise unbesetzt war. Dementsprechend übernehme ich nun den Befehl über die Vierzehnte Armee.«
    »Tavore«, sagte Laseen ruhig, »es war niemals die Aufgabe einer Mandata, Armeen zu befehligen. Die Notwendigkeit hat mich angesichts der Rebellion im Reich der Sieben Städte zum Handeln gezwungen, aber das ist nun vorbei. Ihr habt alles vollbracht, worum ich Euch gebeten habe, und ich bin nicht blind hinsichtlich Eurer Loyalität. Es bekümmert mich, dass dieses Treffen so offen feindselig geworden ist – Ihr seid die Verlängerung meines Willens, Tavore, und ich bedauere meine Wahl nicht. Nein, nicht einmal jetzt. Es scheint, als müsste ich Euch im Einzelnen deutlich machen, was ich will. Ich möchte Euch wieder an meiner Seite haben, in Unta. Mallick Rel mag sehr wohl Begabungen in vielen Bereichen der Verwaltung haben, aber dafür fehlen ihm andere. Ich brauche Euch für genau diese, Tavore, ich brauche Euch an meiner Seite, um den Jhistal-Priester zu ergänzen. Vor Euch befindet sich das umgeformte Imperiale Oberkommando. Ein neues Erstes Schwert übernimmt den Oberbefehl über sämtliche malazanische Armeen. Die Zeit ist gekommen, Euer eigenes Schwert beiseitezulegen, Tavore.«
    Stille. Von Tavore kam nichts – keinerlei Rührung, nicht das kleinste Zucken irgendeiner Gemütsregung. »Wie Ihr befehlt, Imperatrix.«
    Kalam spürte, wie seine Haut unter seinen Kleidern heiß wurde, als ob er nahe bei glühenden Flammen wäre. Schweiß rann ihm über dem Körper; er konnte die Schweißtropfen auf seinem Gesicht und in seinem Nacken spüren. Er starrte auf seine in Lederhandschuhen steckenden Hände hinunter, die reglos auf der mitgenommenen Tischplatte lagen.
    »Ich bin erfreut«, sagte Laseen.
    »Es wird allerdings notwendig sein«, sagte Tavore, »dass ich kurz zu den Docks zurückkehre. Ich glaube, Faust Keneb wird die Wahrhaftigkeit der Änderung des Oberbefehls anzweifeln, wenn er diese Mitteilung von irgendjemand anderem als von mir bekommt.«
    »Ein höchst loyaler Mann«, murmelte Mallick Rel.
    »Ja, das ist er.«
    »Und diese Verender?«, wollte Korbolo Dom wissen. »Sind sie den Ärger wert? Werden sie sich meiner Autorität beugen?«
    »Was das angeht, kann ich nicht für sie sprechen«, sagte Tavore tonlos. »Aber sie werden irgendwelche Angebote nicht kurzerhand ablehnen. Was ihre Tüchtigkeit angeht, glaube ich, dass sie ausreichen wird, zumindest wenn sie als Hilfstruppen unserer regulären Streitkräfte eingesetzt werden.«
    »Und mehr gibt es nicht, was sie betrifft?«
    Die Mandata zuckte achtlos die Schultern. »Es sind Fremde, Erstes Schwert. Barbaren.«
    Barbaren, die die besten Kriegsschiffe des ganzen verdammten Ozeans segeln, klar.
    Aber Korbolo Dom, wie immer uneingeschränkt seinem Wahrnehmungsvermögen und seinem rasiermesserscharfen Urteil vertrauend, nickte nur.
    Ein weiterer Augenblick der Stille kehrte ein, in dem so viele Dinge hätten gesagt werden können, in dem der Kurs des malazanischen Imperiums hätte fester verankert werden können. Es herrschte Stille, aber dennoch schien es Kalam, als könnte er Türen zuknallen hören, das Klappern und Knirschen von sich herabsenkenden Fallgattern, und er sah Korridore, Straßen, auf denen das flackernde Licht schwächer wurde und schließlich verschwand.
    Wenn die Imperatrix in diesem Augenblick gesprochen hätte, wenn sie Worte gesagt hätte, die nur an die Mandata gerichtet gewesen wären – irgendetwas, jedes Angebot, das nicht falsch klang -
    »Mandata, dann ist da noch eine Sache – es geht um zwei Wickaner, einen Hexer und eine Hexe«, sagte Mallick Rel.
    Tavores Blick war immer noch auf Laseen gerichtet. »Natürlich. Glücklicherweise sind sie kraftlos, eine Folge des Traumas, das sie durch Coltaines Tod erlitten haben.«
    »Nichtsdestotrotz wird die Klaue ihre Verhaftung durchführen.«
    »Es lässt sich nicht verhindern, Tavore«, sagte die Imperatrix. »Selbst mit einem kleinen Überrest ihrer alten Macht könnten sie unter den Einwohnern von Malaz ein Gemetzel veranstalten, und das können wir nicht zulassen.«
    »Das Blut dieser Nacht kommt von den Wickanern und den Khundryl.« Eine Feststellung der Mandata, die von keinerlei Gefühlsregung begleitet wurde.
    »Es muss sein«, murmelte der Jhistal-Priester,

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