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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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das Telefon neben dem Sofa. Beide schraken auf.
    »Für mich kann das nicht sein«, meinte Penny. Alle ihre Freundinnen waren verheiratet, die kuschelten jetzt mit ihren Ehemännern oder brachten ihre lieben Kleinen ins Bett.
    Also griff Ophelia nach dem Telefon und hob vorsichtig ab. »Hallo?«
    Penny spitzte die Ohren, um mitzubekommen, wer sich meldete.
    »Hallo«, wiederholte Lia, und die angespannten Züge ihrer Schwester verrieten Penny, dass es sich um einen anonymen Anruf handelte – einen wie jene, die Ophelia aus ihrer Wohnung vertrieben hatten.
    »Fahr zur Hölle«, schimpfte diese und knallte den Hörer auf. »Das war wieder Eric«, verkündete sie dann händeringend.
    Penny zog sich vor Sorge der Magen zusammen. »Leg einfach den Hörer daneben«, riet sie. »Wenn wir nicht abnehmen, kann er uns nicht auf die Nerven gehen.«
    »Stimmt.« Damit rammte Ophelia den Hörer zwischen die Sofakissen.
    Doch ihre Angst, Eric könnte etwas unternehmen, bevor sie dem FBI ihr Beweisstück übergeben hatten, konnten sie nicht so leicht wegstecken. »Sei morgen vorsichtig«, sagte Penny. Sie wollte Lia nicht weiter beunruhigen, aber auf der Hut zu sein zahlte sich meistens aus. »Und ruf mich im Krankenhaus an, sobald du zurück bist«, fügte sie hinzu. »Ich will wissen, was das FBI für uns tun wird.«
    Dass Eric ein tödliches Gift gestohlen und verkauft hatte, würde sicher das Interesse der Behörden wecken.
    »Mach ich«, versprach Ophelia. »Gute Nacht, Pen.«
    »Nacht.« Bevor sie nach oben ging, überprüfte Penny noch, ob alle Türen verschlossen waren. Schließlich kroch sie in ihr breites, gemütliches Bett, doch das Gefühl, in Gefahr zu schweben, ließ sie nicht los und hinderte sie am Einschlafen. Als ihre Schwester in das gegenüberliegende Gästezimmer ging, lag sie immer noch wach.
    Vom kaum sechs Meter entfernten Nachbarhaus fiel Licht in ihr Bad, aber sie konnte sich nicht dazu aufraffen, die Tür zu dem Zimmer zu schließen.
    Mighty Joe war daheim. In Sicherheit. Er bereicherte diese Welt noch mit seiner Gegenwart. Ihm war jedoch irgendetwas Schreckliches zugestoßen. Das spürte sie.
    Was, wenn sie ihn einfach danach fragte? Vermutlich wusste er sowieso, dass sie auf ihn stand. Welche Frau, die von ihrem Haus aus auf seinen Whirlpool schauen konnte, täte das nicht? Er war vom Scheitel seiner goldbraunen Haare bis zu den Waden auf markante Weise schön. Die Narbe im Gesicht würde daran nichts ändern. Er besaß ein dermaßen selbstsicheres Auftreten, dass es kaum vorstellbar war, ihm könnte irgendetwas misslingen. Ein Mann wie er wäre von ihrer überfürsorglichen Art bestimmt nicht gerade angetan.
    Trotzdem hatten sie heute mehr ausgetauscht als einen höflichen Gruß. Oder war das lediglich Wunschdenken? Er hatte sie aus seinen tief liegenden, graugrünen Augen angesehen, und ihr war bewusst geworden, dass er sie da zum ersten Mal wirklich wahrnahm.
    Es war nicht gerade der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, aber immerhin mal ein Anfang. Penny schloss seufzend die Augen und träumte davon, ihren Nachbarn besser kennenzulernen.

3
    Lia fand die dunkle Backsteinfassade der FBI -Niederlassung in Norfolk genauso einschüchternd wie erwartet – was auch an den Betonabsperrungen ringsum und den unzähligen Sicherheitsvorkehrungen liegen mochte. Die Wachen gaben sich nicht damit zufrieden, ihre riesige Handtasche zu durchleuchten, sie durchsuchten sie sogar und beschlagnahmten sowohl das Handy ihrer Schwester als auch ihre Dose Pfefferspray. Für ihre bestickte Jeans und den korallenroten Stricksweater erntete sie missbilligendes Stirnrunzeln.
    In dieser Umgebung, die für alle Regeln stand, über die sie sich normalerweise hinwegsetzte, fühlte Lia sich wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Aus Protest und vor lauter Entsetzen wäre sie fast aus dem Gebäude geflohen, doch dann wurde sie von einer Mitarbeiterin im Wartebereich abgeholt, die kaum älter als sie selbst war, feuerrote Haare hatte und lächelte, als wäre sie zu jeder Schandtat bereit. Obendrein war ihr honigfarbener Hosenanzug ganz nach Lias Geschmack.
    »Hi, ich bin Special Agent Lindstrom«, stellte sich die Frau vor und hielt ihr die Hand hin. »Nennen Sie mich Hannah.«
    »Ophelia Price«, sagte Lia und stand auf. Die FBI -Mitarbeiterin musste über einen Meter achtzig groß sein, Lia kam sich ihr gegenüber winzig vor. »Ich bin anstelle meiner Schwester Penelope hier«, erklärte sie. Als die Frau die Augenbrauen hochzog,

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