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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Kutscher bestellt.«
    Als Koltak sich langsam zur Tür schleppte, sagte Harland: »Ja, Koltak, dieser Tag wird die Welt verändern. Bevor er endet, werden wir ein Ziel erreichen, auf das Generationen von Zauberern hingearbeitet haben. Wir werden den letzten Feind besiegen, und die Welt wird uns gehören. Uns allein.«
     Fließend bewegte Er Sich durch die Landschaften, ein wellenförmiger Schatten. Die niederen Feinde, die es geschafft hatten, sich Seinem Angriff auf die Schule zu entziehen, konnten Ihm nichts anhaben. Nicht mehr. Sie waren gefangen in den Landschaften, in die sie geflohen waren, nicht in der Lage, die anderen Orte zu erreichen, die in ihren Gärten verankert waren. An diesen verlassenen Orten schwand ihre Macht. Bald würde ihre Resonanz verhallen, und Ephemera würde ohne Führung sein. Aber Er würde da sein, durch die Landschaften treiben und leise zur dunklen Seite des menschlichen Herzens flüstern, bis Ephemera sich veränderte, um sich der Resonanz dieser Herzen anzupassen und zu einem dunklen, schrecklichen Ort wurde. Doch ein paar Strahlen des Lichts würde Er diesen neu gestalteten Landschaften lassen. Schließlich konnte Er keine Hoffnung zerschlagen, wenn es keine gab. Er konnte keine Güte verschlingen, wenn keine Güte mehr geblieben war. Er konnte keine Liebe vernichten, wenn keine Liebe mehr aufblühte. Ja, Er würde ein Rinnsal des Lichts durch Seine dunklen Landschaften fließen lassen, damit seine Beute ihm weiterhin ein köstliches Festmahl bot. Aber die Orte des  Lichts, diese Leuchtfeuer der Macht … Sie mussten zerstört werden.
    Der Führer der Wächter der Dunkelheit war zitternd vor herrlicher Angst durch das Zwielicht des Halbschlafes gereist, um Ihm mitzuteilen, dass sie einen Weg gefunden hatten, den Wahren Feind anzulocken und zu ergreifen. Sie würden sie vernichten, um zu beweisen, dass sie Verbündete waren. Und wenn sie aus dem Weg geschafft war, würden die Orte des Lichts, die sie verborgen hatte, abermals enthüllt werden - und Er würde sie verschlingen.
    Gefühle durchströmten Ihn. Vorfreude. Aufregung. Er wollte dabei sein, wenn die Wächter der Dunkelheit sie  vernichteten.
    Schnell bewegte Er sich auf den nächsten Zugangspunkt zu, der Ihn zurück in die Schule der Landschafferinnen bringen würde. Von dort aus würde er sicher einen Weg finden, um die Stadt der Zauberer rechtzeitig zu erreichen, um zu spüren, wie der Wahre Feind starb.
     Glorianna stand am Rand von Lees Insel und betrachtete das Land, das vor ihr lag. Zu ihrer Linken verlief eine Straße, die aus der Stadt der Zauberer hinausführte. Vor ihr lag die Ostseite der Stadt. Östlich davon …
    Ekel schnürte ihr die Kehle zu, raubte ihr den Atem. Ließ ihr das Herz schwer werden. Sie stand noch immer auf der Insel, auf gewisse Weise noch immer in den Heiligen Stätten. Sie hätte die Dunkle Ausstrahlung, die das Feld verströmte, nicht spüren sollen, nicht, bis sie die Landschaft der Zauberer tatsächlich betreten hatte.
    Die Zauberer würden wollen, dass sie dieses Feld nutzte, um das Urteil des Herzens zu sprechen, würden wollen, dass sie auf diesem Boden stand, wenn sie zu einem Kanal für die Welt wurde, der Ephemera mit einer klaren Absicht leiten würde - um jemanden in die Landschaft zu schicken, die der Resonanz seines eigenen Herzens entsprach.
    Sie hob die Hand und bewegte einen Finger. Sofort trat Lee an ihre Seite.
    »Das wird reichen«, sagte Glorianna leise. »Aber ich muss ein paar Minuten hinausgehen, um mich in dieser Landschaft mit Ephemera zu verbinden.«
    »Man wird dich sehen«, protestierte Lee. »Gerade kommen Reiter und ein Wagen aus dem Tor.«
    »Aber sie achten bloß auf die Straße. Es sind keine Zauberer, nur normale Menschen. Ich muss wissen, womit ich arbeiten kann.«
    »Du hast ganz Ephemera, um damit zu arbeiten«, knurrte er.
    Habe ich das? Sie bewegte einen Fuß, um den Schritt zu gehen, der sie in die Landschaft der Zauberer bringen würde. Dann zögerte sie und drehte sich um, um ihren Bruder anzublicken. »Lee, da gibt es etwas, das du tun musst, sobald es begonnen hat. Es wird hart sein, aber du musst es tun.«
    »Was?«, fragte er misstrauisch.
    Sie blickte zur Mitte der Insel. Sie konnte die andere Frau nicht sehen, die dort im geschützten Garten saß, aber sie konnte die Resonanz ihres Herzens wahrnehmen. »Misch dich nicht in Lynneas Lebensreise ein.«
    Verwundert blickte auch er zum Mittelpunkt der Insel. »Was ist mit Sebastian? Wenn du erst

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