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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Brücke überqueren könnte, bevor sie ihn erwischen würden, egal was sie gerade ablenkte. Und seine Macht war ungeschult. Seine Macht war nichts, das er gegen so viele ausgebildete Zauberer erproben wollte.
    Aber es gab eine Macht, die er zu benutzen wusste - eine Macht, die den Menschen helfen könnte, gegen den Weltenfresser zu kämpfen. Aber welche Landschaften konnte er von hier erreichen? Wen konnte er von hier erreichen?
    Frauen. Es würden Frauen sein müssen.
    Er dachte daran, dass Koltak in der Landschaft der Wasserpferde Brücken überquert hatte. In Orten namens Dunberry und Foggy Downs gelandet war. Orte, von denen er noch nie gehört hatte. Orte, die in einem anderen Teil Ephemeras liegen mussten - aber trotz allem mit einer der Landschaften Gloriannas verbunden waren.
    Für ihn bestand keine Hoffnung, aber vielleicht könnte er den Menschen helfen, die er liebte. Glorianna brauchte Freunde, brauchte Verbündete, brauchte Hilfe in ihrem Kampf gegen den Weltenfresser. Vielleicht könnte er ihr ein paar dieser Dinge beschaffen. Und Glorianna zu helfen, bedeutete auch die Rettung von -
    Er würde ihren Namen nicht denken. Nicht hier.
    Er rief die Macht der Inkuben, bis sie ihn ganz erfüllte. Dann sandte er diese Macht durch das Zwielicht des Halbschlafes, auf der Suche nach Herzen, die ihm antworten würden.
    Er spürte sie, viele von ihnen, die sich seines Eindringens bewusst wurden, Herzen mit starkem Willen und einem Geist, den sie im nächsten Moment vor ihm verschließen würden.
    Hört mich an, ließ er seine Worte durch das Zwielicht hallen. Bitte hört mich an. Der Weltenfresser ist wieder auf der Jagd.
    Angst schlug zu ihm zurück. Scharf, schneidend.
    Dann sind wir verloren, flüsterten einige der Stimmen.  Dieses Mal wird das Licht vernichtet werden.
    Nein, erwiderte er und legte all seine Überzeugung in den Gedanken. Die Hoffnung des Herzens liegt in Belladonna. Denkt daran. Die Hoffnung des Herzens liegt in Belladonna.
    Er fühlte das Kratzen am Rande seines Geistes. Einige seiner Folterer waren zurückgekehrt.
    Er kappte die Verbindung zu den anderen Herzen und  zog die Macht in sich zurück, so schnell er es vermochte. Bevor die Zauberer wieder in seinen Geist eindringen konnten, um herauszufinden, was er gerade getan hatte, hatte er das Geheimnis mit aller Kraft, die ihm noch blieb, verborgen.
    Die ganze quälende Nacht hindurch, während sie flüsterten und flüsterten und flüsterten, hielt er sich an diesem Geheimnis fest - und an jenem warmen Glanz.
     

Kapitel Fünfundzwanzig
    Schulter an Schulter mit Lee sah Glorianna zu, wie die Sonne sich langsam auf den westlichen Horizont der Heiligen Stätten herabsenkte.
    »Es ist fast soweit«, sagte Lee.
    Sie nickte. »Du wirst im Auge des Sturmes gefangen sein. Kannst du deine Insel über der Landschaft der Zauberer halten?«
    »Ich kann. Du musst nur sichergehen, dass du in Reichweite bleibst. Wenn die Zauberer lange genug standhalten können, um den Blitz heraufzubeschwören... du bist nicht unverwundbar, Glorianna.«
    »Ich weiß. Aber wenn die Dinge erst einmal in Bewegung geraten sind, wenn das Urteil des Herzens erst einmal gesprochen ist, werden sie nicht versuchen, etwas zu unternehmen, bis die Macht freigesetzt wurde. Wenn sie bemerken, was ich getan habe, wird es zu spät für sie sein, um mich anzugreifen.«
    »Ich hoffe, du hast recht.«
    Das hoffe ich auch.
    Sie spürte, wie Lynnea sich ihnen näherte und die Ruhe der Heiligen Stätten erschütterte. Angst und Hoffnung. Unsicherheit und Mut. Der Katalysator, dessen Anwesenheit den Pfuhl verändert hatte. Der Gelegenheiten und Entscheidungen mit sich gebracht hatte.
    Jetzt, im Angesicht dessen, was ihr bevorstand, hoffte sie, dass Lynnea es schaffen würde, an dem neu erwachten Mut festzuhalten, den die junge Frau gerade erst in ihrem Innern entdeckt hatte.
    Sie berührte Lees Arm, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wandten sie sich beide um und warteten darauf, dass Lynnea sie erreichte.
    »Ich gehe mit euch«, sagte Lynnea. In ihrer Stimme lag eine Mischung aus Angst und Trotz. »Sebastian braucht mich.«
    Ja, das tut er, dachte Glorianna. Mehr als du ahnst.
    »Lynnea -«, begann Lee.
    »Sie kann uns begleiten«, fiel Glorianna ihrem Bruder und seiner gut gemeinten Ablehnung ins Wort.
    Teaser schloss sich ihnen an, gefolgt von Yoshani. Der Inkubus blickte erst Lynnea an, dann sie. »Ich komme auch mit.«
    »Nein.« Erst überraschte sie der verletzte Blick in Teasers

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