SECHS

wurde letztes Jahr komplett überarbeitet. Auch die Projektions-Fehler wurden weitestgehend beseitigt.“
    „Und dass sich Bilder und Geschichte wiederholen ist kein Problem?“
    Der Arzt schüttelte den Kopf.
    „Nein. Sie erinnern sich an einen Film, den Sie ein zweites oder drittes Mal sehen. Das tut Ihr Mann nicht. Nach jedem Schleifendurchlauf wird seine Erinnerung gelöscht.“
    Melanie nickte.
    „Glauben Sie mir! Ihr Mann ist glücklich. Jedenfalls am Ende der Geschichte.“
    Lächelnd setzte er hinzu:
    „Sie beide sind es. Bestimmt!“
    Melanie blieb nichts anderes übrig, als zu glauben, was der Arzt ihr da sagte. Wenn Frank jetzt seinen Traum leben konnte, war es völlig unerheblich, dass er sein Leben nur träumte.
    Vielleicht taten sie das ja alle und auch ihr eigenes Leben war nur die Projektion irgendeiner Maschine, Frank ein Traum in ihrem eigenen und sie alle nichts weiter als Geister. Aber was spielte das schon für eine Rolle, solange man es nicht bemerkte und glücklich war?
    „Ich danke Ihnen jedenfalls, Herr Doktor. Ohne Ihren medizinischen Rat hätte ich Ihnen das so nicht vorgeben können.“
    „Nicht der Rede wert.“
    „Aber gestatten Sie mir eine Frage, Frau Brenner?“
    Melanie nickte.
    „Meinen Sie, Sie tun Ihrem Mann wirklich einen Gefallen, wenn Sie ihn so eine ... aufregende Geschichte erleben lassen?“
    „Würden Sie ein Leben ohne Aufregung als lebenswert empfinden?“
    „Die meisten Leben sind so. Gewöhnlich.“
    „Sehen Sie und ich habe das geändert.“
    „Und woher haben Sie die Figuren?“
    „Aus dem Leben“, antwortete Melanie.
    Sie schaute auf die Uhr.
    „Ich muss jetzt los. Meine Kleine feiert heute ihren Vierzigsten. Ich komme nächste Woche wieder.“

-107-

    Am Bett von Frank stand ein gebückter, sehr alter Mann und führte einen sanften Monolog. Er trug eine Narbe im Gesicht. Das war aber auch schon das einzige Grobschlächtige an ihm.
    „Junge, das mit damals ... ich hoffe du kannst mir das verzeihen. Deine Mutter konnte es nicht mehr.“
    Hinter ihm öffnete sich die Tür und eine Schwester trat ein.
    „Wer sind Sie?“
    Der Mann drehte sich um.
    „Sie sind wohl neu hier?“, der Alte lächelte mild.
    „Niemand Besonderes“, setzte er hinzu.
    Die Schwester nickte und tat einfach ihre Arbeit.

    ~ ENDE ~

Danksagung

    Marina! Lange Jahre hast Du mich begleitet und immer an mich geglaubt. Dafür kann ich Dir gar nicht angemessen danken. Denn nichts wäre genug, um meine Dankbarkeit auszudrücken – nicht nur für das hier.
    Ein ganz besonderer Dank gilt Dir, Steffi, für Deine Unermüdlichkeit beim Lesen. Vielleicht treffen wir uns mal auf einen Kaffee und lernen uns endlich in realiter kennen?
    Neshama sheli, Roglit sheli. Dir ist es gewidmet. Das sagt alles.
    Gedankt sei auch allen, die mich auf meinem Weg begleitet und inspiriert haben - insbesondere Sophie, Beate und Manuela.
    Einen Dank natürlich an alle Leser! Mit dieser Geschichte, die über einen Zeitraum von fast zweieinhalb Jahren geschrieben wurde und viel „Blood, Sweat & Tears“ kostete, hoffe ich viel Spaß und vor allem Kurzweil bereitet zu haben.
    Für die Leser, die diesen Roman von Amazon oder aus einer anderen Quelle bezogen haben: Über eine Rezension würde ich mich sehr freuen. Dafür vielen Dank! Sie erreichen mich auch unter [email protected]
    Für alle auf der Suche nach der Wahrheit ... besuchen Sie die Website zum Buch! Hier werden einige Geheimnisse und versteckte Andeutungen erklärt.
    http://www.sechs-book.com
    Niels Gerhardt

Darmstadt, 10.04.2012

Über den Autor

    Niels Gerhardt, geboren 1969, lebt und arbeitet in Darmstadt. Mit SECHS hat er seinen ersten Roman geschaffen, der nach wenigen Tagen bei Amazon in die Top 10 der Bestseller-Liste stieg.
    Von SECHS wurden in nur drei Monaten mehr als 10.000 Bücher verkauft. Nur zwei Wochen nach seinem Erscheinen wurde ein Interview bei SAT.1 ausgestrahlt und der Roman als Buchtipp vorgestellt.
    Beflügelt von diesem Erfolg schreibt der Autor gerade an seinem zweiten Werk "Separation" .