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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Seiten verliefen Gehwege, jeder sechs bis acht Meter breit, ähnlich den Gleitwegen in Raumflughäfen. Man sah aber kein Laufband oder etwas Vergleichbares; die Gehwege bestanden aus demselben grünlich-braunen Gestein oder Metall (oder was es auch war), woraus sich die ganze Stadt zusammensetzte.
    »Die Kruste dieses Planeten ist von durchschnittlicher Dicke«, fuhr Skander fort, »vierzig bis fünfundvierzig Kilometer. Messungen auf dieser und anderen Welten der Markovier haben zwischen der Kruste und dem natürlichen Mantelgestein darunter überall eine Diskontinuität von etwa einem Kilometer Dicke ergeben. Es handelt sich dabei, wie wir feststellen konnten, um eine künstliche Schicht aus einem Material, das eigentlich Plastik ist, aber eine Art von Leben erhalten zu haben scheint – jedenfalls schließen wir das aus den Erkenntnissen. Bedenken Sie, wieviel Information Ihre eigenen Zellen enthalten. Sie sind die Produkte der besten Techniken genetischer Manipulation, physisch und geistig vollkommene Exemplare des Besten Ihrer Rassen, an Ihre Heimatplaneten angepaßt. Und trotzdem sind Sie weit mehr als die Summe Ihrer Teile. Ihre Zellen, vor allem Ihre Gehirnzellen, speichern Eingaben in einem erstaunlichen und anhaltenden Ausmaß. Wir glauben, daß dieser Computer unter Ihren Füßen aus unendlich komplexen künstlichen Gehirnzellen bestanden hat. Stellen Sie sich das einmal vor. Er verläuft durch den ganzen Planeten, einen Kilometer dick – nur Gehirn. Und das alles, wie wir glauben, auf die einzelnen Hirnwellen der Bewohner dieser Stadt eingestimmt! Stellen Sie sich das vor, wenn Sie können. Wünschen Sie sich irgend etwas, und schon ist es da. Nahrung, Möbel – wenn sie solche benutzt haben –, sogar Kunst, erschaffen vom Gehirn des Wünschenden und durch den Computer verwirklicht. Wir haben jetzt natürlich inzwischen kleine und primitive Ausgaben davon – aber das liegt Generationen, vielleicht Jahrtausende, in der Zukunft für uns. Was man sich auch vorstellen könnte, es würde geliefert werden.«
    »Diese utopische Theorie erklärt das meiste, was wir gesehen haben, aber nicht, warum das alles Ruinen geworden sind«, meldete sich eine hohe, jugendliche Stimme. Sie gehörte Varnett, dem jüngsten und vermutlich begabtesten, unzweifelhaft phantasievollsten Mitglied der Gruppe.
    »Ganz richtig, Bürger Varnett«, bestätigte Skander, »und es gibt drei verschiedene Meinungen dazu. Die eine ist, daß der Computer zusammenbrach, eine zweite, daß er Amok lief – und daß die Wesen damit nicht fertig wurden. Kennt jemand die dritte Theorie?«
    »Stagnation«, erwiderte Jainet. »Sie starben, weil sie nichts mehr hatten, wofür sie leben, sich anstrengen oder arbeiten konnten.«
    »Genau«, erwiderte Skander. »Und alle drei Mutmaßungen lassen Zweifel aufkeimen. Eine Interstellar-Kultur dieser Größenordnung hätte Defekte berücksichtigt, ein Ersatzsystem wäre vorgesehen gewesen. Was die Amok-Theorie angeht – nun, sie hört sich ganz logisch an, nur weist alles darauf hin, daß dasselbe gleichzeitig überall eintraf, im ganzen Imperium. Ein Planet, sogar mehrere, gut, aber nicht alle zur selben Zeit. Ich bin nicht unbedingt bereit, diese letzte Theorie zu akzeptieren, obwohl es diejenige ist, die am besten paßt. Irgend etwas sagt mir, daß sie sogar das berücksichtigt hätten.«
    »Vielleicht haben sie ihre eigene Degeneration programmiert«, meinte Varnett, »und den Ablauf nicht mehr unter Kontrolle bekommen.«
    »Wie? Programmierte – geplante Degeneration? Eine interessante Theorie, Bürger Varnett. Vielleicht werden wir es eines Tages erfahren.« Er winkte, und sie betraten ein Gebäude mit einem seltsamen, sechseckigen Eingang. Alle Türen waren Sechsecke, wie es den Anschein hatte. Das Innere des Raumes war sehr groß, aber einen Hinweis auf Zweck oder Funktion gab es nicht. Er sah aus wie ein Laden oder eine Wohnung, nachdem die Besitzer ausgezogen waren und alles mitgenommen hatten.
    »Der Raum ist sechseckig«, sagte Skander, »wie die ganze Stadt, wie nahezu alles darin, aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet. Die Zahl Sechs scheint für sie von entscheidender Bedeutung gewesen zu sein. Oder heilig. Daraus, und aus Größe und Form der Eingänge, Fenster und dergleichen – ganz zu schweigen von der Breite der Gehwege – haben wir eine gewisse Vorstellung darüber gewonnen, wie die Wesen ausgesehen haben müssen. Wir gehen davon aus, daß sie Ähnlichkeit mit einem Kreisel oder

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