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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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erstaunlich!« rief der Junge aufgeregt. »Sie sind jedoch zu nahe an dem Problem gewesen, an Ihren eigenen Disziplinen, um es zu lösen. Hören Sie, Ihre Fächer sind Archäologie und Biologie, nicht wahr?«
    »Richtig. Ich war zunächst Exobiologe und befaßte mich mit der Archäologie, als ich mit meiner Arbeit an den markovischen Gehirnen begann.«
    »Ja, ja, aber Sie sind trotzdem Generalist. Meine Welt zieht, wie Sie wissen, von dem Augenblick an, in dem sich das Gehirn ausbildet, auf allen Gebieten Spezialisten heran. Das meine kennen Sie.«
    »Mathematik«, sagte Skander. »Wenn ich mich recht entsinne, werden auf Ihrer Welt alle Mathematiker nach einem frühen mathematischen Genie Varnett genannt.«
    »Stimmt«, sagte der Junge. »Als ich mich in der Geburtsfabrik entwickelte, prägte man das gesamte mathematische Wissen der Welt direkt auf. Es war ständig zur Stelle, als ich aufwuchs. Bis mein Gehirn mit sieben Jahren völlig entwickelt war, beherrschte ich die ganze angewandte und theoretische Mathematik, die wir kennen. Zuletzt ist alles Mathematik, und so sehe ich alles vom mathematischen Standpunkt aus. Ich bin von meiner Welt hierher geschickt worden, weil mich die fremdartige mathematische Symmetrie in den Dias und Proben des markovischen Gehirns faszinierte. Aber das war alles umsonst, weil ich nichts von der Energiematrix wußte, mit der die Zellbestandteile verbunden sind.«
    »Und jetzt?«
    »Es ist Unsinn. Es trotzt aller mathematischen Logik. Es heißt, daß es in der Mathematik nichts Absolutes gibt. Überhaupt nichts. Jedesmal, wenn ich die Struktur in bekannte mathematische Begriffe zwingen wollte, kam heraus, daß zwei und zwei gleich vier keine konstante, sondern eine relative Behauptung ist.«
    Skander begriff, daß der Junge versuchte, ihm die Dinge kinderleicht darzustellen, aber trotzdem begriff er nicht, was gemeint war.
    »Was hat das alles zu bedeuten?« fragte er verwirrt.
    »Es bedeutet, daß alle Materie und Energie in einer Art mathematischem Verhältnis steht. Daß nichts eigentlich real, nichts eigentlich irgend etwas ist. Wenn man das ›ist gleich‹-Zeichen wegnimmt und es durch ›ist proportional zu‹ ersetzt, und wenn es wahr ist, kann man alles verändern oder verwandeln. Keiner von uns, dieser Raum, dieser Planet, die ganze Galaxis, das ganze Universum – nichts davon ist eine Konstante. Wenn man die Gleichung für irgend etwas nur gering verändern, die Proportionen ändern könnte, wäre aus allem alles zu machen, alles in alles zu verwandeln.« Er verstummte, als er Skander ansah, daß dieser noch immer im dunkeln tappte. »Ich will ein ganz einfaches, grundlegendes Beispiel nennen«, sagte Varnett, der ruhiger geworden war. »Machen Sie sich zuerst dies klar, wenn Sie können: Es gibt im All eine endliche Menge an Energie, und das ist die einzige Konstante. Nach unseren Maßstäben ist die Menge unendlich, aber das ist wahr, wenn dies wahr ist. Können Sie mir folgen?«
    Skander nickte. »Sie sagen also, daß es nichts gibt als reine Energie?«
    »Mehr oder weniger«, bestätigte Varnett. »Alle Materie und gefesselte Energie , wie Sterne, wird aus diesem Energiefluß geschaffen. Sie wird dort in diesem Zustand – Sie, ich, der Raum, der Planet, auf dem wir uns befinden – durch ein mathematisches Gleichgewicht festgehalten. Irgend etwas – eine Quantität – wird in Proportion zu einer anderen Quantität gesetzt, und das formt uns. Und hält uns stabil. Wenn ich die Formel für Elkinos Skander oder Varnett Mathematik Zwei Einundsechzig wüßte, könnte ich unsere Existenz abändern oder sogar aufheben. Selbst Dinge wie Zeit und Entfernung, die besten Konstanten, könnten geändert oder abgeschafft werden. Wenn ich Ihre Formel wüßte, könnte ich, unter einer Bedingung, Sie nicht nur, sagen wir, in einen Stuhl verwandeln, sondern alle Ereignisse so verändern, daß Sie immer ein Stuhl gewesen wären.«
    »Und was ist das für eine Bedingung?« fragte Skander nervös.
    »Nun, Sie würden ein Mittel brauchen, die Formel in die Wirklichkeit zu übersetzen. Und eine Methode, es zu veranlassen, daß es ihren Wünschen gehorcht.«
    »Das markovische Gehirn«, flüsterte Skander.
    »Ja. Das ist es, was Sie entdeckt haben. Aber dieses Gehirn – dieses Mittel – scheint nur für den lokalen Gebrauch gedacht zu sein. Das heißt, es würde diesen Planeten beeinflussen, vielleicht das Sonnensystem, in dem es sich befindet, aber nicht mehr. Doch irgendwo muß es eine

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