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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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her, die beiden übrigen bildeten die Nachhut.
    »Abwehr-Status, Obie!« schrie Yulin. Die Tür schloß sich, als das Pferd hereindrängte. »Obie, sind noch Lebensformen auf der Brücke?«
    »Nein, Ben, niemand.«
    Vistaru saß immer noch auf Mavras Rücken und lächelte wie ein Kind mit neuem Spielzeug.
    »So ein nettes Pferdchen«, sagte sie zu Yulin. »Können wir es behalten? Als Haustier?«
    Er lachte leise. Der Gedanke gefiel ihm. Je mehr er darüber nachdachte, desto besser hörte es sich an.
    »Bring es zur Plattform, Schatz. Du bekommst ein Haustier, aber ein anderes.«
    Die Mädchen hatten einige Schwierigkeiten, die Wendeltreppe mit Mavra zu bewältigen, aber es gelang ihnen. Mavra wurde auf die Scheibe gestellt.
    »Obie, du hast doch noch Mavra Tschangs Original-Codierung, nicht?« fragte er.
    »Ja, Ben.«
    »Gut. Wesen auf der Scheibe codieren«, sagte er.
    Der kleine Parabolspiegel schwang herüber, das blaue Licht erfaßte die Scheibe darunter, das Pferd flackerte und verschwand.
    »Neue Codierung«, sagte Yulin. »Den Körper von Mavra Tschang mit Pferdeschwanz wie früher. Arme und Beine die eines kleinen Pferdes, mit dem Körper nach unten, auf ihnen ruhend, Länge und Muskulatur in Übereinstimmung mit dem menschlichen Körper. Belastungsfähigkeit von Muskeln und Knochen für Lasten bis zu hundert Kilogramm, Zugkraft noch höher. Ohren wie bei einem Maulesel. Alle Hautmchen und Hautfarben menschlich, das Verdauungssystem jedoch wie das meine, mit der Fähigkeit, alles Organische zu essen und zu verarbeiten. Verstanden?«
    »Verstanden, Ben. Hat schon jemand erwähnt, daß Sie Antor Trelig immer ähnlicher werden?«
    »Wer sagt, daß mir das etwas bedeutet?« gab er zurück. »Weitere Anweisungen: Brüste so vergrößern, daß sie fast bis zum Boden reichen; Sinneswahrnehmung in allen Bereichen nach menschlicher Norm; mach den Schwanz so lang, daß er den Boden erreicht; die Haare an Kopf und Nacken dicht, aber kurz. Okay? Und sie soll ein Zwitter sein – Fortpflanzung durch Jungfernzeugung. Identische Kopien. Klar?«
    »Ja, Ben.«
    »Innere Anpassung: Sie soll Menschen sehr mögen, vor allem die im Kontrollraum hier, und ständig Liebe und Aufmerksamkeit brauchen, völlig gutmütig und gehorsam sein, keine Erinnerung vor diesem Zeitpunkt, keine Denkfähigkeit über das Maß eines hochintelligenten Hundes hinaus. Verstanden?«
    »Verstanden. Ben, Sie sind wirklich eine Ratte.«
    »Danke, Obie. Programm ab.« Es dauerte nicht einmal sechs Sekunden.
     
     
    Der Bozog floß an der Schachtwand hinunter, knapp hinter dem Yugash, ohne den Draht loszulassen. Nachdem er, wie es schien, an Tausenden von Schalttafeln und Öffnungen vorbeigekommen war, erreichten sie einen Zugang, auf den der Yugash hinwies, bevor er hineinglitt. Der Bozog folgte ihm.
    Der Draht blieb hängen, und das Wesen aus dem Norden mußte ihn vorsichtig lösen, in der Befürchtung, Renard könnte den Ruck als Signal mißverstehen.
    Der Weg führte geraume Zeit an großen, summenden Moduln vorbei, hinauf, zurück und im Kreis herum. Das Ganze war ein Labyrinth, und der Bozog hielt sich ganz nah am Yugash, weil er wußte, daß er sonst nie wieder hinausfinden würde.
    Endlich erreichte der Yugash die richtige Stelle. Nur etwa einen Meter entfernt befand sich ein sehr merkwürdig aussehender Würfel mit vielen Anschlüssen. Es mußte sich um die Bombe handeln.
    Unter Anleitung des Yugash brachte der Bozog den Draht an. Das Gerät war unendlich kompliziert – Millionen winziger Härchen, jedes umgeben von zahllosen, mikroskopisch kleinen, runden Bläschen, ragten aus der Oberfläche. An der richtigen Stelle gab der Bozog eine klebrige, schimmernde Substanz ab und brachte den Draht damit an.
    Der Bozog begann am Draht entlang schnell zurückzuweichen. Er war schon ein ganzes Stück weit gekommen, als der Yugash Erregung erkennen ließ.
    Der Bozog war einen Augenblick lang verwirrt, dann überlegte er und zog vorsichtig an dem Draht.
    Er ließ sich mühelos bewegen.
    Beim Rückzug hatte der Bozog den Draht wieder herausgezogen. Mit einem Laut, aus dem der Übersetzer einen Seufzer machte, folgte er dem Yugash erneut zur Bombe.
     
     
    »Ah, sie ist ja so süß!« quietschte eines der Mädchen vor Freude, als die neue Mavra auftauchte, sich umschaute, so gut sie konnte, Menschen entdeckte und glücklich schwänzelnd auf sie zulief.
    Die Mädchen versammelten sich um sie und streichelten das Wesen. Eine hielt Mavra eine Fruchtschnitte

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