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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Thermalbombe. Wenn sie explodiert, wird sie in den Schaltungen aber erhebliche Schäden anrichten – auch in den unwillkürlichen Bereichen für die Lebenserhaltungssysteme. Darauf muß ich hinweisen.«
    »Es ist gut«, erwiderte Mavra. »Diese Abschnitte sind die schwächsten in Obies Aufbau. Durch den Tunnel führen der Anschluß für die Energieversorgung und ein Großteil der Betriebsschaltungen. Deshalb befindet sich die Ladung an dieser Stelle – sie braucht nicht groß zu sein, sondern nur loszugehen.«
    »Das wird sie«, sagte Renard grimmig. Er rollte den Draht von der Spule. Es war nicht Kupfer, aber leitfähig genug.
    »Wir müssen den Draht zur Sicherheit etwas weiter führen«, meinte der Ghiskind. »Ich möchte ihn unmittelbar am Hauptanschluß haben, ganz in der Nähe der Sprengladung. Wenn die Auslösung unterbleibt, bringt der Stromstoß die Ladung vielleicht direkt zur Explosion. Dann hat Freund Bozog auch eine bessere Stelle, um ihn anzubringen, und vielleicht etwas mehr Zeit, sich zurückzuziehen.«
    Mavra atmete tief ein. »Also gut. Jetzt bleibt wohl nichts anderes mehr, als es zu tun.«
    »Es paßt mir trotzdem nicht, daß Sie dem Kerl in die Hände geraten«, murrte Renard.
    »Vergessen Sie mich, Renard, ich sage es Ihnen zum letztenmal. Ich bin nicht wichtig. Vergessen Sie nicht, es ist Ihre Sache, alle herauszuholen und das hier in die Luft zu sprengen. Erinnern Sie sich an die Reihe von Symbolen und Zahlen, die ich im Autolog des Schiffes aufgezeichnet habe?«
    Er nickte.
    »Ein Geschenk von Obie, Renard, mit zweiundzwanzig Jahren Verspätung. Es ist die Formel für den Stoff gegen den Schwamm. Sie wird Millionen retten und dem Syndikat das Genick brechen. Gerade Sie werden am besten verstehen, was das bedeutet. Sie müssen sie zum Rat bringen. Denken Sie an Ihre Verantwortung, Renard.«
    Der Agitar nickte. Der Befehl gefiel ihm nicht, aber er wußte, daß sie recht hatte. Es war seine Pflicht, zu fliehen, selbst wenn er der einzige sein sollte, dem das gelang.
    Mavra ging langsam und entschlossen den Korridor entlang, gefolgt von den anderen. Vor ihnen tauchte die Öffnung zur ersten Plattform auf, davor die Brücke über dem riesigen Schacht. Sobald sie unter dem Torbogen standen, würde Obie sie wahrnehmen können und gezwungen sein, Ben Yulin und seine Liebessklavinnen zu warnen.
    Renard spulte einige Meter Draht ab, dann setzte er sich auf den Boden, so daß man ihn von draußen nicht sehen konnte.
    Die orangerote Flüssigkeit im vorderen Buckel des Bozog wirbelte, dann reckte sich ein geschlängelter Fühler heraus, der den Draht ergriff und sich um ihn wand.
    Mavra schaute sich um. Renard war in Position, mit der Energiepistole in der Hand. Sein Gesicht war grimmig, und er schwitzte.
    »Dann los!« sagte Mavra gepreßt und trat hinaus durch den Torbogen.
     
     
    Ben Yulin freute sich über den Fang seiner Mädchen ganz besonders. Woolys bewußtlose Gestalt war am schwersten zu befördern gewesen, vor allem die Treppe hinunter und auf die kleine Plattform, aber sie hatten es geschafft, und die Verwandlung war schnell und vollständig durchgeführt worden. Die winzige Gestalt Vistarus war als nächste an die Reihe gekommen und ebenso schnell verwandelt worden. Da sie schon Namen hatten, ließ er sie ihnen, kannte aber sonst keinerlei Zurückhaltung: Er löschte ihre Erinnerungen, programmierte sie neu als zwei liebevolle Sklavinnen mehr, samt Pferdeschwänzen, nur gering von den anderen zu unterscheiden.
    Und danach nahm er sie mit und führte sie in seinen Harem ein, wie er es mit den anderen gemacht hatte.
    Er preßte sie beide an sich und tätschelte eine, als Obie sich plötzlich meldete.
    »Eindringling auf der Brücke«, sagte er.
    Yulin ließ die beiden Mädchen los und sprang zur Steuerkonsole hinauf. »Wer ist es, Obie?« fragte er.
    »Eine Lebensform, sehr groß«, sagte der Computer. »Es scheint ausgerechnet ein Pferd zu sein.«
    Yulins Augen funkelten.
    »Mavra Tschang!« stieß er halblaut hervor – die einzige Person, die er noch als eine Bedrohung betrachtete, weil sie in irgendeiner Verbindung mit Obie stand.
    Und sie war auch die einzige Pilotin, die es außer ihm gab.
    »Was tut sie?« fragte er.
    »Sie steht einfach vor der Brücke.«
    Er runzelte die Stirn. Aus welchem Grund sollte sie sich so exponieren?
    »Bist du sicher, daß keine anderen Lebensformen auf der Brücke sind?« fragte er betroffen.
    »Keine anderen«, bestätigte der Computer. »Außer, der

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