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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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denen man reden konnte, und diejenigen, die ein und aus gingen, waren kaum von der gesprächigen Sorte. Er wußte, daß man irgendwo in diesem Gebäude verhandelte, diskutierte, über sein Schicksal entschied, und daß er wenig dagegen tun konnte, jedenfalls so lange, bis man selbst Schritte unternahm. Er wünschte sich inbrünstig eine Zigarre. Es hieß, daß einen die Sechseck-Welt veränderte und man sich in seiner neuen Gestalt sogar wohl fühlte – und so war es auch. Eine Wiedergeburt ist nur eine Wiedergeburt, dachte er düster, aber eine gute Zigarre was zum Rauchen.
    Er probierte einige seiner alten Tanzschritte aus, stellte aber rasch fest, daß auch diese endgültig verschwunden waren. Ballett paßte schlecht für gepanzerte Tanks.
    Endlich erschien jemand – nicht derselbe, der ihn befragt hatte, erkannte er. Es fiel ihm jetzt leichter, Individuen auseinanderzuhalten, obwohl er wußte, daß Nicht-Hakazit in dieser Beziehung Schwierigkeiten haben mochten.
    »Danke für Ihre Geduld«, sagte der Neue freundlich, so, als hätte es Marquoz freigestanden, sich zu entfernen. »Der Höchste Lord empfängt Sie jetzt. Folgen Sie mir.«
    Marquoz zuckte zusammen und wiederholte den Titel beinahe laut. Der Höchste Lord? Nun, es ist wenig sinnvoll, sich zu früh zu freuen, Marquoz, ermahnte er sich selbst. Hier kann das auch der Ausdruck für den Oberhausmeister des Palastes sein. Die Leute machen den Eindruck, titelsüchtig zu sein.
    Es ergab sich jedoch rasch, daß es sich um eine Persönlichkeit von beträchtlichem Rang handelte. Dafür sprachen nicht nur die schneidig uniformierten Posten entlang des Korridors, sondern es bezeugten auch die versteckten Fallen, Feuerstellungen und andere üble Dinge, die nur sein geübtes Auge zu erkennen vermochte, hohen Rang und Bedeutsamkeit. Schließlich schritt er durch eine riesige, reichverzierte Doppel-Stahltür und stand in einem nackten Vorraum. Argwöhnisch schaute er sich um. Ja, Fernsehkameras, ganz eindeutig, und noch sehr viel mehr – aber keine Leute. Das Stahlgitter, das er unter dem Bodenbelag undeutlich wahrnehmen konnte, deutete wohl auf die Möglichkeiten augenblicklicher Tötung durch elektrischen Strom hin, sollte er nicht die Billigung des unsichtbaren Beobachters finden. Er sah sich die mächtigen Türflügel genauer an, die sich hinter ihm zusammenschoben. Auch dort ein Erkennungssystem, stellte er fest. Vermutlich Röntgenstrahlen, Fluoroskop, Metalldetektor – alles Denkbare. Über die Macht dieses Höchsten Lords hinaus stand eines fest: Wer und was er auch sein mochte, Marquoz schwebte in ständiger Todesangst.
    Endlich hörte Marquoz ein Knacken, als wäre ein Lautsprecher zugeschaltet worden, und eine elektronisch gefärbte Stimme teilte mit: »Sie gehen in die Mitte des Raumes, treten unter den großen Lüster und bewegen sich nicht.« Die Stimme klang nicht drohend, nur ein wenig argwöhnisch. Er tat wie befohlen und wurde aufgefordert, seinen Schwanz ein wenig hierhin oder dorthin zu bewegen, sich hier und dort ein bißchen zu verschieben, bis er sich fragte, ob er für ein Magazin abgelichtet werden sollte. Schließlich sagte die Stimme: »Ausgezeichnet. Bewegen Sie sich jetzt nicht. Es geschieht Ihnen nichts.«
    Plötzlich wurde er von einer Reihe farbiger Strahlen erfaßt, von denen manche seltsam heiß und aufdringlich wirkten. Das dauerte nur einige Sekunden, war aber verdammt unbehaglich. Es prickelte an seinem ganzen Körper noch immer unliebsam, als sie abgeschaltet wurden.
    »Gehen Sie jetzt zur Tür und betreten Sie den Audienzraum«, wies ihn die Stimme an. Er schaute sich um und bemerkte zum erstenmal, daß eine ganze Wand lautlos davonglitt. Er zog die Schultern hoch und betrat den kleineren Raum, der nur mit einigen Tischen und Gläsern relativ spartanisch eingerichtet war. Die Wand schloß sich hinter ihm, und er blickte kurz über die Schulter: Wachen, Stolperfallen, Stahltüren, Abhörräume, Schiebewände – was noch?
    Was noch erwies sich als ein Flackern in der Luft vor ihm und als rasches Einblenden einer Gestalt ganz in seiner Art, unterschieden hauptsächlich nur dadurch, daß sie Tunika und Mütze in Scharlachrot trug, beides gesäumt von teuer aussehenden exotischen Pelzen. Der Höchste Lord erschien als eine Art Hologramm, begriff Marquoz. Was für eine Art von Verfolgungswahn sterilisierte andere gegen Erreger, wenn die Besucher nur einer Projektion begegneten?
    Der Höchste Lord betrachtete ihn prüfend.
    »Na, man

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