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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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Sekunden lang krallte sie sich noch in Spocks Arme, dann verlor sie das Bewusstsein.
    Die umstehenden Gäste starrten fassungslos auf die beiden Männer, zwischen denen Darias regungsloser Körper hing.
    „Was war das denn, zum Teufel?“, flüsterte Jimmy.
    „Ich bringe sie nach Hause. Tut mir leid, das Chaos, Jimmy.“
    „Schon in Ordnung.“ Er schnaufte schwer. „Hauptsache, sie wird wieder.“
    Spock überwand sich und hob Daria auf seine Arme.
    Es war so grotesk. Einerseits wollte er es, mochte das Gefühl ihres weichen, weiblichen Körpers an seinem. Andererseits jagte ihm jegliche Art von Berührung eine Heidenangst ein.
    „Okay, Leute“, rief Jimmy und machte achtlos einen Schritt über den bewusstlosen Texaner hinweg. „Wir hoffen, dass euch unsere kleine Saloon-Show-Einlage gefallen hat. Jetzt gibt es eine Runde Feuerwasser für die großen Krieger und eine Coke für die kleinen Indianer. Was sagt ihr dazu?“
    Das letzte, was Spock hörte, bevor die Tür hinter ihm zufiel, war das zögerliche, aber zustimmende Gemurmel der Gäste und das euphorische Klatschen der Kinder.
    Vorsichtig legte er Daria auf der Rückbank ab und schloss die Tür. Seine Finger zitterten, während er den Wagen startete und losfuhr. Der Weg hinauf zu seinem Haus im Wald dauerte noch fast eine halbe Stunde, während der Daria weiterschlief. Er hatte sie schon einmal in diesem Zustand gesehen und war überzeugt davon, dass es das Beste war, sie in Ruhe schlafen zu lassen, so dass sie wenigstens auf diese Weise ein wenig Frieden fand.
    Spock lenkte den SUV den schmalen Weg hinauf, der sich in breiten Bögen durch die Wälder schlängelte und an dessen Ende sein Haus lag, das einst der Vater seiner Mutter gebaut hatte. Das im kanadischen Stil gehaltene Blockhaus hatte zwei Wohneinheiten, die ursprünglich Spocks Mutter und ihre Schwester bewohnt hatten. Jetzt lebte Spock in der linken und Daria in der rechten Hälfte. Die Küche teilten sie sich.
    Es kam ihm vor, als würden sie in zwei unterschiedlichen Welten leben; Welten, zu denen sie niemandem außer sich selbst Zugang gewähren konnten. Zu tief waren die Narben ihrer Vergangenheit.
    Als sie am Haus angekommen waren, stand die Sonne tief und bedeckte die gekieste Einfahrt mit den langen Schatten der  Kiefern. Spock stieg aus und öffnete die hintere Wagentür. Einerseits hoffte er, dass Daria aufwachte, damit er sie nicht tragen musste, nicht im quälenden Zwiespalt ertrank, der sich auftat zwischen unüberwindbarem Trauma und dem verstörend schönen Gefühl ihres sanften Körpers in seinen Armen.
    Doch sie wachte nicht auf. Und so trug er sie die Treppe hinauf und öffnete die Eingangstür. Sofort erhob sich Nanuk, der blauäugige Husky, den Daria vor wenigen Wochen einem Einsiedler abgekauft hatte. Nanuk hatte das linke Vorderbein im Gips, ein Andenken, das ihm sein Vorbesitzer mit einem Aluminium-Baseballschläger verpasst hatte, und tat sich beim Aufstehen schwer.
    „Frauchen schläft, Nanuk“, flüsterte Spock und schloss die Tür leise mit der Fußspitze, während Darias Kopf in seinen Armen herumrollte und gegen seine Brust sank. Er hielt den Atem an. Ihre blonden Strähnen berührten seine Haut und sorgten für ein elektrisierendes Gefühl irgendwo zwischen neugieriger Faszination und nackter Panik.
    Während er sie vorsichtig durch eine Tür in ihren Flügel trug und einige Treppenstufen hinauf in ihr Schlafzimmer, folgte ihm Nanuk etwas unbeholfen, aber dennoch zielstrebig.
    Spock schlug etwas umständlich die Decke zurück und legte Daria so vorsichtig wie möglich ins Bett. Der Hund gesellte sich zu ihr ans Fußende und beobachtete genau, wie Spock Daria die Schuhe und Socken auszog, bevor er sie zudeckte und schließlich nach unten ging.
     
    Dort in der gemeinsamen Küche, zog er die rechte Tür des zweiflügligen Edelstahlkühlschrankes auf. Sein Magen knurrte und obwohl er sich nirgends so wohl fühlte, wie in der Abgeschiedenheit von North Carolinas Wäldern, vermisste er manchmal den Komfort der Stadt, wo es an jeder Ecke etwas Warmes zu essen gab.
    Seine Wahl fiel auf ein in Plastik verpacktes Käsesandwich und eine Dose Coke. Er zog seine Wachsjacke aus und krempelte die Ärmel seines grauen Hemdes über die Ellbogen zurück, bevor er sich schließlich an den massiven Esstisch setzte.
    Kaum hatte er jedoch die Plastikverpackung aufgerissen, klopfte es an der Tür. Er verharrte kurz, wägte ab und biss in sein Sandwich. Wer auch immer vor der Tür

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