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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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wandte sich wieder ihrem Computer zu. „Ich verstehe dich sehr gut. Und wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich gerne einen Kollegen hinzuziehen, der sich deine Unterlagen ebenfalls ansehen kann. Er ist Chef der Neurologie hier und hat oft eine sehr gute Sicht auf die Dinge.“
    „Gerne, aber … unser Flug geht schon mittags.“
    „Oh, das ist kein Problem. Ich brauche ihn nur gerade anzurufen, dann kann er vor der Visite noch herkommen.“
    Daria rieb die Finger ineinander. Nervosität überfiel sie, wie immer, wenn sie sich in Form ihrer umfassenden Unterlagen so entblößen musste.
    „Na, dann …“ Sie lächelte halbherzig und setzte sich etwas zurück, während Mary nach ihrem Telefon griff und eine dreistellige Nummer wählte.
    „Professor Mecate? Haben Sie ein paar Minuten? Ich würde Ihnen gerne eine Freundin vorstellen und um Ihre Meinung zu ihrem Befund bitten. – Ja? Vielen Dank.“ Sie legte auf und sah Daria aufmunternd an. „Er kommt sofort.“
    Daria wechselte nickend ihre übereinander geschlagenen Beinen und nahm noch einen Schluck Kaffee.
    „Wir brauchen ihm von deinem Kind ja nichts zu erzählen. Es geht nur um die Sache mit der Erinnerung. Ist das für dich in Ordnung?“
    Unmittelbar flutete die Erleichterung durch Daria hindurch. „Ja, gerne.“
    Keine fünf Sekunden später klopfte es an der Tür.
    „Herein?“
    „Mary?“ Ein Mann um die Sechzig mit kurzem, grauen Bürstenhaarschnitt und ehrlichen grauen Augen, streckte seinen Kopf durch die Tür. „Darf ich?“
    „Sicher, Professor. Kommen Sie bitte.“
    Gekleidet in einen Arztkittel, den er über dunkelgrauen Anzughosen trug, betrat er das Zimmer und wandte seinen offenen, freundlichen Blick sofort auf Daria.
    „Ich bin Marys Kollege, Dr. Mecate“, stellte er sich vor und streckte Daria die Hand entgegen. Sie zögerte kurz, bevor sie sie ergriff, was ihm augenscheinlich nicht entging.
    „Vielen Dank, Dr. Mecate. Ich bin Daria Sarakowa.“
    „Professor, wenn ich Ihnen etwas zeigen dürfte“, sagte Mary und stand von ihrem Stuhl auf, um dem älteren Chefarzt Platz zu machen.
    Mary setzte sich mit ihrer Kaffeetasse neben Daria und hob ihr die Cookiedose entgegen, während Mecate seine Lesebrille aus der Kitteltasche zog und sich mit gerunzelter Stirn den Bildschirm und die digitalisierten Ergebnisse von Darias Untersuchung ansah.
    Es verging beinah eine viertel Stunde, in der nicht ein Wort gesprochen wurde. Als Mecate sich endlich mit einem tiefen Ausatmen zurücklehnte, seine Brille dabei von der Nase zog und kurz mit Daumen und Zeigefinger in seine Nasenwurzel kniff, stieg Darias Puls sprunghaft an.
    „Haben Sie Schwierigkeiten sich an alltägliche Dinge zu erinnern?“, fragte er Daria und überraschte sie damit völlig. „Ich meine, wissen Sie noch, was Sie zum Frühstück hatten, wie Sie gestern Nacht eingeschlafen sind und dergleichen banale Dinge?“
    Daran wie Daria gestern eingeschlafen war, würde sie wohl in fünfzig Jahren noch denken. „Ja, ich erinnere mich sehr gut daran.“
    „Hatten Sie seit dem Zeitpunkt, da Ihre Erinnerung wieder einsetzt vor …“ Er blickte auf den Bildschirm. „… etwa einem halben Jahr jemals Gedächtnislücken, Deja Vues oder etwas in der Art?“
    „Nein.“
    „Hatten oder haben Sie Blackouts?“
    Die Frage kam überraschend und ließ Daria kurz stocken, bevor sie antwortete. „Ja, ich … habe gelegentlich Blackouts.“
    „In bestimmten Situationen?“
    Sie schluckte hart. Zwar konnte sie sich nicht vorstellen, was diese Fragen mit ihrem Chip zu tun hatten, doch zumindest schien er die Sache anders anzugehen als seine Vorgänger.
    „Die Blackouts treten meist in Verbindung mit Berührungen auf.“
    „Als ich Ihnen vorhin die Hand gab, haben Sie gezögert. Sind es Situationen dieser Art?“
    „Nicht direkt.“ Sie rieb sich die Hände und warf Mary einen kurzen Blick zu, bevor sie weitersprach. „Wenn mich Männer ansprechen, um mich … kennenzulernen.“
    Er nickte. „Ich weiß, dass Sie und die Kollegen, die sie vor Mary und mir aufgesucht haben, sich auf dieses – mir zugegebenermaßen fremdartige – Implantat konzentriert haben, um Ihr Erinnerungsvermögen wieder herzustellen. Meiner Ansicht nach wurde dabei jedoch ein Detail übersehen.“
    „Welches?“, fragte Mary.
    „Dieses Implantat scheint offenbar keinerlei Einfluss auf ihre aktuellen Erinnerungen zu haben. Sie haben weder Lücken im Kurz- noch im Langzeitgedächtnis seit ihrer Rückkehr aus dem

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