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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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Martyrium, das Sie durchleben mussten. Sie haben offenbar keinerlei neurologische Störungen, nichts, was sich im präfrontalen Lappen oder der unmittelbaren Umgebung abspielt, scheint beeinträchtigt, weder die Sprache, noch die Wahrnehmung. Was auch immer dieser Chip in Ihnen also hatte bewirken sollen oder womöglich bewirkt hat, … es ist nicht länger wirksam.“
    Daria und Mary wechselten einen fragenden Blick.
    „Aber ich erinnere mich an nichts“, widersprach Daria.
    „Ich weiß. Aber ich halte das viel weniger für die Auswirkung irgendeines Chips, als vielmehr für die Folgen von posttraumatischem Stress.“
    „Posttraumatischer … Stress?“, fragte Daria verwundert.
    „Ich möchte Sie nicht dazu drängen mir irgendwelche Details mitzuteilen, doch allein die Tatsache, dass Sie offenbar einer Operation unterzogen worden sind, die sie nur wie durch ein Wunder ohne geistige Behinderung überlebt haben, und bei Annäherungsversuchen von Männern Blackouts durchleben müssen, bei denen – so vermute ich – Sie sich mit weit mehr als mit Händen und Füßen wehren und wahrscheinlich danach komplett zusammenbrechen, spricht für mich Bände. Ihre Erinnerung wird nicht durch irgendetwas behindert, dass Ihnen eingepflanzt wurde. Das menschliche Gehirn ist ein wundervolles Organ. Man kann sich kaum vorstellen, welche Defekte zu umgehen es in der Lage ist. Ihr Gehirn hat dies meiner Ansicht nach längst getan.“ Er griff über den Tisch hinweg, nahm sich einen Cookie und steckte ihn sich in den Mund und zwang Daria durch die Stille die Gedanken in Ihrem Kopf rotieren zu lassen.
    „Aber“, sagte er, schluckte noch einmal und verschluckte sich offenbar an einem Krümel. Hustend streckte er die Hand aus. „Mary, darf ich mir einen Schluck von Ihrem Kaffee …“
    „Oh, natürlich.“ Sie reichte dem Professor ihre Kaffeetasse, der einen Schluck nahm, sich räusperte, nochmal trank und dann erleichtert die Tasse abstellte. „Danke. – Also, was ich sagen wollte. Im Vergleich zu unserem Gehirn, ist unser Unterbewusstsein weit komplizierter. Bei Kindern kann es Wunder bewirken, ganze Heilungsprozesse beschleunigen, oder erst ermöglichen, wenn es sie von den schrecklichen Dingen, die sie überhaupt erst in diese Klinik gebracht haben, abschirmt. Meiner Meinung nach, ist es ein ganz ausgezeichneter Selbstschutzmechanismus Ihres Geistes, der Sie von dem abschirmt, was seiner Ansicht nach gefährlich für Sie ist.“
    „Das klingt ja, als hätte mein Unterbewusstsein ein eigenes … Bewusstsein?“
    Er hob den Zeigefinger. „Sehr schön gesagt, und vielleicht gar nicht so falsch. Ihr Unterbewusstsein beschützt Sie vor Dingen, von denen es befürchten muss, dass Sie daran zerbrechen.“
    „Und wie kann ich mein Unterbewusstsein dazu bringen, mir diese Erinnerungen wiederzugeben?“
    „Gar nicht.“ Mecate gab ein Achselzucken von sich. „Manche Erinnerungen kommen schlagartig wieder, manche Stück für Stück, einige jedoch bleiben ewig im Dunklen. Ich kann es Ihnen nicht sagen, Miss Sarakowa, das sind Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Oder zumindest … kann ich es nicht.“
    Daria lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und spürte, wie die Enttäuschung durch sie hindurchspülte. Dieser Mann musste natürlich nicht Recht haben mit dem, was er sagte, wie er ihre Situation einschätzte, aber unmöglich war es sicherlich nicht…
    „Ich weiß, das ist nicht das, was Sie von mir hören möchten. Aber für mich ist das die wahrscheinlichste Erklärung. Es tut mir leid.“ Mit diesen Worten stand er auf und blickte auf die Uhr. „Ich muss zur Visite. Mary, bringen Sie Miss Sarakowa noch nach draußen. Wir schaffen das heute Morgen auch ohne Sie“, erklärte er zwinkernd und verabschiedete sich mit einem warmherzigen Lächeln von Daria.
    Diese blieb mit Mary in dem kleinen Büro zurück und starrte auf ihre Finger. Posttraumatischer Stress?
    „Es klingt nicht ganz unwahrscheinlich, was er sagt. Findest du nicht auch?“
    Daria nickte. „Wenn ich jetzt nur wüsste, ob das gut oder schlecht ist.“
    „Da es dich vermutlich vor einer Operation bewahrt, die dir bleibende Schäden im Gehirn beschert, würde ich es als etwas Positives sehen. Ich meine, -“ Mary setzte sich neben sie und blickte sie offen an. „… sieh‘ es doch mal so: was hilft es dir, wenn du dich womöglich an ein Indiz auf den Verbleib deines Kindes erinnern könntest, du aber aus irgendwelchen Gründen – Schlaganfall, Hirnschlag,

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