Secrets of Love - Teil 1
wahr?“
„Ja.“
Meggy griff nach Darias Hand und verbeugte sich vor ihr. „Ich danke Ihnen, dass Sie mir meine Tochter zurückgegeben haben. Ich stehe auf ewig in Ihrer Schuld.“
Von plötzlicher Scham überwältigt, riss Daria die Augen auf. Beruhigend berührte sie die bebende Schulter der älteren Frau. „Um Gottes Willen“, sagte sie und überlegte, was sie richtigen Worte sein mochten. „Sie brauchen sich nicht verpflichtet zu fühlen. Ich habe nur getan, was … ich konnte. Ich bin froh, dass es Ihnen dreien gut geht. Glauben sie mir, das ist alles, was ich mir gewünscht habe.“
„Ihre Bescheidenheit ehrt Sie, aber glauben Sie mir. Die Schuld, die ich habe, ist keine geringe und es wird der Moment kommen, da ich sie werde abtragen können.“
Die Worte wirkten seltsam feierlich, so dass Daria nichts weiter einfiel, als schweigend zu nicken und zu lächeln.
„Spock!“ Scheinbar wandte sich Meggy nun an ihn. „Auch dir gilt mein allergrößter Dank. Meine Familie wird auf ewig in der Schuld der BlackHawks stehen.“
Er winkte ab. „Lass gut sein, Meggy. Du weißt, dass Jimmy das auch jederzeit für uns getan hätte.“
„Darum geht es nicht“, beharrte sie.
„Ich weiß.“ Er schob sie ins Haus. „Komm, wir essen eine Kleinigkeit.“
Nach der herzlichen, wenn auch etwas peinlichen Begrüßung durch Jimmys Mutter, gingen sie hinein, wo Ihnen sofort der Geruch von Gebratenem entgegenschlug.
„Ich wusste nicht, wann ihr kommt und habe deswegen ein paar Kleinigkeiten vorbereitet.“ Meggy zeigte auf die Arbeitsplatte der Küche, wo sich Essen für eine komplette Fußballmannschaft – inklusive voll besetzter Ersatzbank – wiederfand. Von Steak und gebratenem Fisch, über eine gigantische Schüssel Kartoffelsalat, einen Brei, der der Farbe nach aus Süßkartoffeln gemacht sein konnte, sowie einer übergroßen Schale mit Obst, war alles zu finden.
„Um Gottes Willen, Meggy, wer soll das nur alles essen?“
„Ich dachte mir, den Rest, von dem, was ihr nicht esst, nehme ich mit zu Jimmy. Heute ist das Schau- Powwow im Dorf. Wir machen ein Buffet für die Touristen.“
„Was ist ein Powwow ?“, fragte Daria ahnungslos.
„Oh, das ist ein großes Ereignis, meine Liebe.“ Maggys Augen nahmen einen euphorischen Glanz an. „Zumindest war es das früher. Es war ein Treffen der Stämme. Dort wurden Kriege und Waffenstillstände beschlossen. Es wurde gehandelt, gefeiert, getanzt und gesungen. Hochzeiten wurden vereinbart. Jungs wurden mit ihren Tätowierungen und Narben versehen, um ihren Eintritt ins Mannsein zu begründen.“
Vor Darias innerem Auge erstand ein buntes Treiben voller Musik und lachender Gesichter auf. Das musste wirklich ein tolles Ereignis sein.
„Warum kommt ihr nicht ebenfalls?“, fragte Meggy, als hätte sie Darias Gedanken erraten. Als Gabriel das Gesicht verzog, setzte sie sofort nach. „Es ist Jahre her, dass ein BlackHawk teilgenommen hat. Du kennst den Stand deiner Familie. Denk an die Ahnen, Spock!“
Sie hob warnend den Zeigefinger und Daria fragte sich, welchen Stand seine Familie, oder vermutlich die seiner Mutter, im Stamm wohl haben mochte.
„Möchten Sie sich das nicht auch gerne ansehen, Daria?“
„Nun …“ Sie wollte es schrecklich gerne sehen. Und das spürte offenbar auch Gabriel, der mit den Augen rollte und schließlich seufzend nickte.
„Gut, dann gehen wir hin. Rose und Harry sind doch sicher auch dort, nicht?“
„Natürlich.“ Meggy freute sich sichtlich. „Rose organisiert doch die Tänze. Und Harry hat den dienstlichen Befehl bekommen ihr nicht mehr von der Seite zu weichen, bis der Arm verheilt ist.“
Spock nickte. „Ich ziehe mich um.“
*
„Wow!“ Daria konnte nicht anders, als staunend am großen Dorfplatz stehenzubleiben. Wo sonst nur eine ebene Fläche war, auf der gelegentlich Kinder spielten oder Touristen aufgesammelt wurden, um sie in ihr Hotel zu bringen, war jetzt ein riesiger Festplatz, der vor bunten Ständen, Touristenmengen und prachtvoll geschmückten Tänzern aus allen Nähten platzte.
„Das ist wirklich toll!“ Daria schüttelte fassungslos den Kopf und bestaunte eine Gruppe von Tänzern, prachtvoll mit Adlerfedern und Perlen geschmückt, die sich in für sie fremden synchronen Bewegungen im Kreis bewegten. Der klagende Gesang zweier Frauen begleitete den Tanz und sorgte bei Daria für eine Gänsehaut.
„Wir können ja kurz mit Rose und Harry sprechen und uns danach die Show
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