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Security

Security

Titel: Security Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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weitere Forderung, in die du einwilligen würdest?“
    „Nein“, sagte ich.
    „Also, wo liegt das Problem?“
    Ich war nicht wirklich mißtrauisch. Nur ein bisschen skeptisch. „Du bist ja urplötzlich so entgegenkommend.“
    „Mir ist klar geworden, daß ich nur zwei Möglichkeiten habe.“
    „Opfer oder Überlebende.“
    „Ja. Und ich werde hier nicht sterben.“
    „Natürlich wirst du das nicht“, versicherte ich ihr.
    „Ich tue, was immer ich tun muß, um zu überleben.“
    „Du bist schon immer eine Realistin gewesen“, sagte ich.
    „Nicht immer.“
    „Ich habe auch eine Bedingung“, sagte ich.
    „Oh?“
    „Beleidige mich nicht mehr.“
    „Habe ich dich denn beleidigt?“
    „Sehr sogar. Das hat weh getan.“
    „Ich kann mich nicht daran erinnern.“
    „Das glaube ich kaum.“
    „Ich war verängstigt und verwirrt.“
    „Du wirst nicht mehr gemein zu mir sein?“ beharrte ich.
    „Ich wüßte nicht, was ich dadurch gewinnen sollte.“
    „Ich bin ein sensibles Wesen.“
    „Gut für dich.“
    Nach kurzem Zögern rief ich Shenk aus dem Keller herbei.
    Während das Vieh im Aufzug nach oben fuhr, sagte ich zu Susan: „Im Moment betrachtest du all das noch als eine geschäftliche Vereinbarung, aber ich bin zuversichtlich, daß du mich beizeiten lieben wirst.“
    „Nimm es nicht persönlich, aber ich an deiner Stelle würde nicht damit rechnen.“
    „Du kennst mich noch nicht besonders gut.“
    „Ich glaube, ich kenne dich inzwischen ziemlich gut“, sagte sie ein wenig unergründlich.
    „Sobald du mich besser kennst, wirst du begreifen, daß ich genauso deine Bestimmung bin wie du die meine.“
    „Ich werde mich bemühen, unvoreingenommen zu sein.“
    Mein Herz jubelte bei diesem Versprechen. Das war alles, was ich mir je von ihr erhofft hatte. Der Aufzug erreichte das Obergeschoß, die Türen öffneten sich, und Enos Shenk trat hinaus auf den Flur.
    Susan hörte, wie Shenk sich näherte, und wandte ihren Kopf zur Schlafzimmertür.
    Seine Schritte dröhnten sogar auf dem antiken persischen Läufer, der im Flur auf dem Parkettboden lag. „Er ist gebändigt“, versicherte ich ihr.
    Sie wirkte nicht überzeugt.
    Noch bevor Shenk das Schlafzimmer erreichte, sagte ich: „Susan, ich möchte, daß du weißt, daß es mit mir und Mira Sorvino nie ernst gewesen ist.“
    „Was?“ fragte sie geistesabwesend, den Blick fest auf die halboffene Tür zum Flur gerichtet.
    Ich hielt es für wichtig, ihr gegenüber ehrlich zu sein, selbst wenn das bedeutete, ihr Schwächen zu enthüllen, für die ich mich schämte. Aufrichtigkeit ist die beste Grundlage für eine lange Beziehung. „Wie jeder Mann male ich mir das eine oder andere aus“, gestand ich. „Aber das hat nichts zu bedeuten.“
    Enos Shenk trat ins Zimmer. Zwei Schritte hinter der Schwelle blieb er stehen.
    Sogar geduscht, schamponiert und mit sauberer Kleidung war er nicht vorzeigbar. Er sah aus wie irgendeine arme Kreatur, die Dr. Moreau, der von H. G. Wells erdachte berühmte Vivisekteur, im Dschungel gefangen und dann zu der kümmerlichen Nachbildung eines Menschen modelliert hatte.
    In seiner rechten Hand hielt er ein großes Messer.
     
     

 
     
     
    Einundzwanzig
     
     
    Susan keuchte auf, als sie die Klinge sah.
    „Vertrau mir, Liebling“, sagte ich sanft. Ich wollte ihr beweisen, daß ich dieses Tier ganz und gar gezähmt hatte, und ich konnte mir keinen überzeugenderen Weg vorstellen, als Shenk unter meiner eisernen Kontrolle mit einem Messer hantieren zu lassen. Sie und ich wußten aus kürzlich gewonnener Erfahrung, wie sehr Shenk es genoß, scharfe Gegenstände zu benutzen: die Art, wie sie sich in seinen großen Händen anfühlten und wie weiche Dinge ihnen nichts entgegenzusetzen hatten.
    Als ich Shenk zum Bett gehen ließ, zog Susan ihre Fesseln wieder straff. Sie erstarrte vor nervöser Erwartung irgendeines gewaltsamen Übergriffs.
    Anstatt die Knoten zu lockern, die er selbst zuvor gebunden hatte, schnitt Shenk das erste der Seile mit dem Messer durch.
    Um Susan von ihren schlimmsten Befürchtungen abzulenken, sagte ich: „Eines Tages, wenn wir eine neue Welt erschaffen haben, wird es vielleicht einen Spielfilm über all das hier geben, über dich und mich. Womöglich wird Mira Sorvino deine Rolle spielen.“ Shenk durchtrennte das zweite Seil. Die Klinge war so scharf, daß die mit bis zu 1800 Kilogramm belastbare Nylonschnur wie ein dünner Faden mit sirrendem Geräusch nach beiden Seiten wegschnellte.
    Ich fuhr

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