Seelenflüstern (German Edition)
Gehwege und Rolltreppen. Oben. Unten. Da waren sie wieder, die unvermeidlichen Hologrammbildschirme. Hoch an den Gebäuden angebracht, zeigten sie ein Raumschiff, das von Loduun aus auf dem Weg zur Erde war. Top-Thema momentan.
Zu Hause in der Küche zog ich – wie es nicht so riesige Menschen nun mal häufiger müssen – einen Stuhl an den Schrank und kletterte hinauf, um im oberen Fach nach einem Glas Zucchinisuppe zu greifen. Nachdem ich es erwärmt und heruntergeschlungen hatte, setzte ich mich mit meinen Schulsachen aufs Bett, erledigte die Hausaufgaben und versuchte anschließend, eine Struktur für mein ausstehendes Bioreferat zu entwickeln.
Am Abend klapperte ein Schlüssel im Schloss der Wohnungstür.
»Mia?«
»Bin in meinem Zimmer.«
Schritte im Flur.
»Sag mal, hast du mein Portemonnaie gesehen? Ich suche es schon den ganzen Tag.«
»War in meiner Jacke.«
Der Garderobenständer raschelte gefährlich. Dann fiel er miteinem lauten Knall um. »Wir dürfen das Ding nicht so einseitig belasten«, schimpfte meine Mutter.
»Wir? Da hängen nur deine Sachen dran«, korrigierte ich sie, als ich hörte, wie sie ihn – wahrscheinlich wieder einseitig – belastete.
»Wo ist denn deine Jacke?«
»Auf dem Klavier.«
Erneut raschelte es.
»Ah, tatsächlich, da ist es ja, das gute Stück. Wieso habe ich es denn bei dir reingesteckt? Ich muss mich heute Morgen irgendwie vergriffen haben.«
Ich schlug mir den Schnellhefter gegen die Stirn. Okay, Künstler waren verwirrt. Aber so verwirrt? Vielleicht lag das ja an den Dämpfen, die sie immer einatmete, wenn sie mit den Lacken über ihre frisch gefeilten Steinskulpturen jagte?
Die Schritte meiner Mutter näherten sich dem Zimmer, dann erschien ihr Kopf im Türspalt.
»Darf ich reinkommen?«
Seufzend legte ich den Ordner weg.
Sie kam näher, schob die Sachen beiseite und ließ sich neben mir auf dem Bett nieder. »Hör mal, Mia, das mit heute Morgen tut mir leid«, begann sie. »Ich bin stolz darauf, dass du etwas bewegen möchtest, und finde es gut, dass dir dein Umfeld nicht egal ist.«
Ich spielte am Eselsohr meines Bioheftes herum. »Ist schon okay.«
Beide schwiegen wir.
Irgendwann richtete sie sich auf und streichelte über meine Wange. »Du hast so viel von ihm«, legte sie ihre Worte sanft in die Stille.
Ich schielte leicht angespannt zu ihr hinüber.
» Ich würde meine Familie nie im Stich lassen«, stellte ich klar.
»Nein.« Meine Mutter lächelte. »In dieser Hinsicht bist du dann doch wie ich.« Gespielt ratlos tippte sie sich ans Kinn.»Wie haben wir es nur geschafft, ausschließlich unsere positiven Eigenschaften an unser Kind weiterzugeben?« Mit ihren Fingern umschloss sie meine Hand und sah mich an. »Aber könntest du vielleicht in Zukunft Nachsicht mit denen haben, die etwas zögerlicher durchs Leben gehen als du? Insbesondere wenn es sich hierbei um berufstätige, alleinerziehende Mütter handelt?«
Ein versöhnliches Schmunzeln fand in mein Gesicht.
Sie nahm mich in die Arme und legte das Kinn auf meinen Kopf. »Ach Mia.«
Leseempfehlung:
Corrine Jackson, Touched – Der Preis der Unsterblichkeit
Als E - Book ebenfalls im Planet Girl Verlag erschienen:
Corrine Jackson
Touched – Der Preis der Unsterblichkeit
ab 13 Jahre
ISBN 978 3 522 62062 8
Wie ein feuriger Blitzschlag …
… fühlt es sich an, als Asher in Remys Leben tritt. Doch sich ihm zu nähern, bedeutet tödliche Gefahr. Funken sprühen, wenn sie sich berühren, und diese machtvolle Energie ist kaum zu bändigen. Aber Remy will nichts mehr riskieren, zu lange hat sie gelitten unter ihrem gewalttätigen Stiefvater und der Feigheit ihrer Mutter, deren Schmerzen sie immer wieder auf sich nahm. Denn Remy verfügt über eine einzigartige Fähigkeit: Sie kann Menschen durch Berührung heilen. Im friedvollen Maine, wo ihr leiblicher Vater mit seiner neuen Familie lebt, will sie endlich ein normales Leben führen. Doch kann sie ihrem Schicksal entrinnen? Kann sie Asher entkommen?
Stimmen zum Buch:
Melanie schrieb am 02.04.12:
„Touched – Der Preis der Unsterblichkeit“ ist der Auftakt zu einer neuen magisch-mystischen Trilogie. WOW! Mehr kann ich dazu erstmal nicht sagen. Dieses Buch hat endlich die Begeisterung wiedergebracht, die ich seit der „Biss-Reihe“ verloren hatte. Ich bin total Remy-Asher-infiziert und kann es kaum erwarten, dass im Oktober der zweite Band der Reihe rauskommt.
Buchrättin schrieb am 02.04.12:
Ein spannendes
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