Seelenflüstern (German Edition)
D ANKE
M ehr Professionalität und Unterstützung als von den Leuten bei Philomel hätte ich mir für meine erste Buchveröffentlichung gar nicht wünschen können. Das gilt besonders für Jill Santopolo, die mit Schockwellen aus ihrem redaktionellen Defibrillator meiner Geschichte zu noch mehr Leben verholfen hat. Mein Dank geht auch an Julia Johnson, Ana Deboo und Cindy Howle für ihren klaren Blick und das große Geschick, mit dem sie meinen Roman redigiert und damit in die richtige Spur gebracht haben. Ganz besonderen Dank schulde ich der künstlerischen Abteilung von Penguin für die schönste Umschlaggestaltung, die ich je gesehen habe.
Dieses Buch wäre nie zustande gekommen ohne die Wunderagentin Ammi-Joan Paquette. Ich schätze ihren unerschütterlichen Optimismus, das Vertrauen, das sie in mich gesetzt hat und ihre seltene Gabe, Todesstöße und Rosen gleichermaßen treffsicher auszuteilen.
Ein Dank geht auch an meine Query-Tracker-Familie, speziell an Patrick McDonald mit seinem unfassbaren Einfallsreichtum und für die Schulter, an der ich mich jederzeit ausweinen durfte; an H. L. Dyer, M. D., Carolyn Kaufman, Psy. D. und meine süße »Sis« Suzette Saxton. Sie hat unzählige Versionen der Geschichte gelesen und kritischbegleitet. Ich danke meiner lieben, geduldigen Freundin Jennifer Hunt, die viele Stunden und unzählige Meilen mit Lilian, Alden und mir ertrug (hast du inzwischen genug von uns?). Ich danke Lynn Lorenz für die blitzschnellen und oft spätnächtlichen Rettungsaktionen; Stephanie Pickett, weil ich immer einen Platz in ihrem Herzen behielt, ganz gleich, wie unmöglich ich mich benahm; und Suzanne Semans und den Studio Girls, die besser als jeder Motivationstrainer dafür sorgten, dass ich mit Schwung und Begeisterung bei der Sache bleiben konnte.
Vor allem aber möchte ich meiner Familie danken, die vielerlei Unannehmlichkeiten erdulden musste, während ich meine ersten Schritte in eine ganz neue Richtung machte. Robert – durch dich konnte ich lachen. Emily – wegen dir habe ich durchgehalten. Hannah – dank dir bin ich auf dem Boden der Tatsachen geblieben. Laine – du hast dafür gesorgt, dass ich glücklich war. So wie immer. Ich liebe euch alle.
»Wahre Liebe ist wie die Gespenster,
von denen jeder spricht,
die aber kaum einer je gesehen hat.«
Francois, Duc de La Rochefoucauld, 1613–1680
E I N S
D ie Kinderstimme kam von irgendwo hinter mir.
»Bitte hilf mir.«
Mir blieb fast das Herz stehen. Erschrocken drehte ich mich um und starrte auf die Reihe leerer Toilettenkabinen.
Ich konnte nicht so sein wie er. Völlig undenkbar.
Am Waschbecken spritzte ich mir Wasser ins Gesicht und atmete tief durch. Ich musste mich beruhigen. Alles nur Einbildung, sonst nichts.
Das Wasser tröpfelte mir den Hals hinab, und ich bekam eine Gänsehaut. Mit ein paar Papierhandtüchern rubbelte ich mich trocken. Bibbernd rieb ich mir anschließend die Arme. Weshalb war es so kalt hier drin? Die Toilette hatte sich in einen Eisschrank verwandelt – ich konnte sogar meinen Atem sehen. In kleinen Wölkchen stand er in der Luft. Ich warf noch einen weiteren Blick auf die lange Reihe von grauen Kabinen.
Nichts.
»Alles bloß Hirngespinste, Lilian«, flüsterte ich, um meinen rasenden Puls zu beruhigen.
»Hilf mir«, flehte die Kinderstimme schluchzend.
»Das passiert jetzt nicht wirklich«, sang ich leise vor mich hin. »Ich höre überhaupt nichts.«
»Bitte, bitte«, weinte die Stimme.
Vielleicht war ja tatsächlich jemand hier.
Langsam ging ich auf die Schluchzlaute zu, die aus der rollstuhlgerechten Klokabine ganz am Ende des Gangs zu kommen schienen. Ich kam mir vor wie in einer typischen Horrorfilmszene, in der die Heldin unbedingt herausfinden will, wer oder was die unheimlichen Geräusche verursacht. Nur dass es dabei in den Filmen immer stockdunkel und die Heldin ganz allein ist. Die Mädchentoilette war hingegen hell erleuchtet, und ich hörte den Lärm der anderen Schüler draußen im Flur.
Vorsichtig drückte ich die Kabinentür auf. Keiner da. Ich ging hinein. Vielleicht hockte ja jemand hinter der Tür.
Sobald ich die Tür losließ, krachte sie zu.
»Du musst mir helfen«, jammerte die Kinderstimme nun direkt neben mir.
Vor Schreck knallte ich mit dem Hinterkopf gegen die stählerne Kabinenwand. Eigentlich hätte mir das wehtun müssen, doch ich hatte so viel Angst, dass ich kaum die Beule spürte, die sich sofort bildete. Hier war niemand. Na prima, nun hörte
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