Seelenflüstern (German Edition)
wo sich das jeweilige Gebrechen in meinem Körper niederließ und mich die richtigen Schmerzen übermannten.
Alles begann mit einer Berührung.
Doch dieser Junge und ich, wir berührten uns gar nicht, trotzdem summte mein ganzer Körper vor Energie, als würde ich eine Krebserkrankung im vierten Stadium heilen. Nur dass ich meine Fähigkeiten nicht mehr unter Kontrolle hatte. Seine glühend heiße Energie hatte mich fest im Griff, und mein Herz setzte aus, weil ich nicht wusste, wie ich ihn stoppen konnte.
Grüne Funken sprangen von mir auf ihn über.
»Remy?«, rief mein Vater.
Der Energiestrom des Jungen brach ab, und ich fuhr meinen mentalen Schutzwall hoch, wie immer, wenn ich von Menschen umgeben war. Ben stand geduldig bei seinem Wagen, und ich erkannte erleichtert, dass er von seinem Auto aus die Funken nicht hatte sehen können.
Ich winkte erneut und drehte mich dann wieder zu dem Jungen. Er hatte sich nicht vom Fleck gerührt und sah mich gierig an. Seine Energie, die einem entzündeten Sprengstofffass glich, näherte sich mir schon wieder. Doch meine Abwehr hielt stand und sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen und Enttäuschung. Es war mir nicht klar, was er getan hatte, aber ich wusste, ich hatte noch nie so eine Angst ausgestanden, selbst dann nicht, wenn Dean mit erhobenen Fäusten auf mich losgegangen war.
Ich ging mehrere Schritte rückwärts in Richtung Ben, undals ich den Mut fand, mich von dem Jungen abzuwenden, rannte ich die restliche Strecke bis zum Wagen meines Vaters. Ich glitt auf den Beifahrersitz, ohne mich darum zu kümmern, dass meine nasse, sandige Jeans das graue Leder ruinierte. Vom sicheren Auto aus wagte ich einen Blick zum Strand. Mein Rückzug hatte vielleicht 20 Sekunden gedauert, aber der Strand war leer.
Der Junge war verschwunden.
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