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Seelenflüstern (German Edition)

Seelenflüstern (German Edition)

Titel: Seelenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lindsey
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Handgelenken. »Zak, bitte. Nicht an Dads Grab.«
    Zak erstarrte, wich ein paar Schritte zurück und hob die Hände. Er gab sich geschlagen. »Du hast recht, Babe. Das war daneben. Aber ich wollte nur, dass es dir besser geht.« Er steckte die Hände in die Taschen und zuckte mit den Schultern. »Sorry.«
    Nach ein paar langsamen Atemzügen hatte ich mich wieder beruhigt und lehnte mich an das Mausoleum.
    Zak warf einen Blick auf Dads Grabstein. »Willst du ein bisschen allein sein?«
    Ich verschränkte die Arme und nickte.
    »Wie du meinst. Es ist deine Party, Babe.« Zak küsste mich auf die Stirn, dann schlurfte er zu einer Bank im Mondschatten eines von Ranken überwucherten Mausoleums und streckte sich darauf aus. Gut. In ein paar Stunden würde er hoffentlich wieder nüchtern genug sein, um mich nach Hause zu fahren.
    Einen Moment lang blieb ich an die Mauer gelehnt stehen und sah zu, wie Zaks Brust sich hob und senkte. Ich wollte mich bei ihm entschuldigen, tat es dann aber doch nicht.
    Es beunruhigte mich, wenn Zak sich so zudröhnte. Zaks Vater war an einer Überdosis gestorben, aber Zak war damals noch so klein gewesen, dass er sich nicht einmalan seinen Dad erinnerte. Von seiner Mutter war Zak letztes Jahr direkt nach dem Highschool-Abschluss vor die Tür gesetzt worden. Vermutlich verstanden wir uns auch deshalb so gut: Mit Schicksalsschlägen und Einsamkeit kannte Zak sich aus. Aber im Vergleich zu ihm hatte ich noch Glück gehabt, denn ich hatte meinen Vater immerhin kennengelernt. Zak hatte dazu keine Chance gehabt.
    Sein Atem wurde langsamer, er schlief ein. Die Schatten, die die Zweige im Mondlicht warfen, spielten auf seinem Gesicht, betonten sein kräftiges Kinn und seine hohen Wangenknochen.
    Ich zog die Lotusblume, die ich aus dem Sandwich-Papier gefaltet hatte, aus dem Gitarrenkoffer.
    Dann kniete ich mich vor Dads Grabstein ins Gras. Als ich die Papierblume auf das Grab legte, sah ich mein bläuliches, geisterhaftes Spiegelbild auf der polierten Granitfläche. »Ich glaube, ich drehe langsam durch, Dad.« Mit den Fingern strich ich über die gemeißelten Buchstaben seines Namens. Er war erst fünfundvierzig gewesen, als er seinen Wagen auf den Schienen geparkt hatte. Stimmen hatte er zum ersten Mal während seiner College-Zeit gehört. Und nun hörte ich sie auch, obwohl ich noch viel jünger war als er damals. »Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich will nicht so enden wie du.«
    Versonnen strich ich über die glatte, freie Fläche, in die Moms Name eingemeißelt werden würde, wenn sie starb. Die Kälte des Steins drang in meine Handfläche.
    In diesem Augenblick erschien neben meinem Spiegelbild noch ein zweites Gesicht auf dem blanken Granit. Das Gesicht des Jungen, den ich mit geschlossenen Augen im Auto gesehen hatte. Quatsch. Jetzt halluzinierte ich schon mit weit offenen Augen. Und das, obwohl ich das Xanax genommen hatte.
    Vorsichtig berührte ich mit den Fingerspitzen sein Abbild.
    »Du hast mich ewig warten lassen, Rose.« Die Stimme klang gleichzeitig sanft und kräftig.
    Ich wich zurück, konnte den Blick aber nicht von dem lebenden Bild abwenden, das meine Einbildung in der spiegelnden Steinfläche hatte entstehen lassen. Der Typ mit dem halblangen Haar war groß und schmal. Okay, wenn ich schon Gespenster hörte, war es wohl besser, sie dabei auch sehen zu können. Besonders, wenn sie so aussahen wie das hier. Aber wie kam es, dass sich mein Hirn eines ausgedacht hatte, das meinen zweiten Vornamen kannte?
    Mein Bedarf an seltsamen Ereignissen war für diesen Tag mehr als gedeckt. Es war Zeit, dieses Wesen wieder in meine Fantasie zu verbannen. Denn genau dort gehörte es hin.
    »Okay. Am besten du verdünnisierst dich jetzt wieder.« Mit der Hand wedelte ich in Richtung Friedhofseingang, so als würde ich ein lästiges Kind verscheuchen.
    »Falls du möchtest, dass ich jemand anderem zugeteilt werde, kann ich das verstehen.«
    Ich bedeckte die Spiegelung mit den Händen. »Weg mit dir. Zurück in mein Hirn. Das passiert doch jetzt nicht wirklich.«
    »Rose, sieh mich an.« Hinter mir raschelte das Gras, als stünde dort tatsächlich jemand.
    O Gott. Meine Halluzinationen schienen greifbare Formen anzunehmen.
    Fröstelnd schlug ich die Hände vors Gesicht. Kein Wunder, dass es Dad so gegraut hatte. Wie viel davon konnte ich ertragen, bevor es mir genauso erging wie ihm? Das Blut rauschte in meinen Ohren.
    Jemand berührte mich sanft an der Schulter. »Sieh mich an.«
    Ich

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