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Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)

Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Wie fühlt es sich an, mein Ziel zu sein, Kleine?
    »Kannst du meine Hand halten, bis ich einschlafe? Und hierbleiben, bis ich aufwache?«
    »Aber sicher doch.« Vielleicht war es nur mangelnde Übung, dass sie in ihrem Privatleben nie gut mit Verantwortung zurechtgekommen war? Carrow hatte Armeen angeführt, aber noch nie war sie ganz allein für eine andere Person verantwortlich gewesen.
    Innerhalb von Minuten war Ruby eingeschlafen. Ihre Miene entspannte sich, ihre Stirn glättete sich. Carrow wartete noch ein Weilchen, ehe sie vorsichtig das Bett verließ, um ihre Ausrüstung noch einmal zu überprüfen und sich dann in das Dossier zu vertiefen.
    Als Lanthe von ihrer Koje herabstieg, fiel Carrow einmal mehr das makellose Äußere der Zauberin auf. Sie zeigte keinerlei Anzeichen dafür, dass sie eine stressvolle Woche hinter sich hatte – nicht mal die kleinste Sorgenfalte. Allerdings trug Lanthe auch die für die Sorceri typische Kleidung: ein Metallbustier und einen Rock aus gewirktem Metall, das von einigen Lederbändern zusammengehalten wurden.
    Ihr Haar war eine Mähne aus wilden Zöpfen, ebenfalls typisch für die Sorceri. Das Einzige, was fehlte, waren ihre metallenen Handschuhe – mit eingebauten Klauen – und die Halbmaske, die normalerweise ihr Gesicht zieren würde.
    Carrow fand es interessant, dass die Sterblichen ihren Gefangenen zum größten Teil ihre normale Kleidung ließen. Sie selbst trug immer noch ihren Schmuck und ihr Club-Outfit.
    »Die werden dich aufs Kreuz legen«, sagte Lanthe.
    Sicher, auch Carrow hegte den Verdacht, dass Chase sein Wort nicht halten würde, aber sie wusste auch, dass sie so handeln musste, als täte er es. Was bedeuteten ihm schon zwei Hexen? Und was noch wichtiger war: Welche Wahl hatte Carrow denn?
    »Das werden wir sehen«, sagte sie, während sie das Bündel durchging, das Dixon ihr vorhin überlassen hatte.
    Carrow hatte sogleich verlangt, ihren Bedarf selbst aussuchen zu können. Der Orden hatte vielleicht ein ganz anständiges Sturmgepäck für Soldaten vorrätig, aber ein anständiges Allzweck-Carrow-Gepäck für Hexen, die auf einer Verführungsmission waren, hatten sie sicher nicht auf Lager.
    Nach einer hygienischen Optimierung ihrer Ausrüstung – und ihrer ersten Dusche seit einer Woche, während ihre Kleidung gereinigt wurde – war sie also bereit.
    »Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass das Ganze reine Zeitverschwendung ist, Hexe.«
    »Sieh mal, ich glaube vielleicht auch nicht daran, dass sie ihr Wort halten und uns freilassen werden«, sagte Carrow. »Aber ich bin hundert Prozent davon überzeugt, dass sie ihr Wort halten und sie umbringen werden.«
    Lanthe seufzte und sah Ruby an. »Na, dann wollen wir mal einen Blick auf dieses Dossier werfen.«
    Sie setzten sich mit dem Rücken zur Wand auf den Boden. Wie passend. Carrow öffnete den Ordner. Auf der ersten Seite befanden sich Informationen über ihren Zielort und die dortige Bevölkerung.
    »Ich kann immer noch nicht fassen, dass sie dich nach Oblivion schicken.« Lanthe erschauerte.
    »Ach was, das ist schließlich der einzige Ort, an dem man zu dieser Jahreszeit frische Vämonen bekommen kann.«
    Oblivion war eine der Höllenebenen, ein Ort mit derartig beschränkten Ressourcen, dass nur die härtesten Dämonen dort zu überleben vermochten. In diesem Fall war es Wasser, das besonders knapp war. Dort regnete es niemals, und die wenigen Wasservorräte befanden sich tief unter der Erde.
    Dem Dossier zufolge war die trothianische Kultur eine chaotische Mischung aus Sklaverei, Gewalt und Grausamkeit, und ihre Mitglieder zeichneten sich durch äußerste Brutalität aus. Zugleich existierte in ihrer Gesellschaft ein tief verankertes Klassensystem.
    Carrows Lippen wurden schmal. Sie war kein großer Fan von Klassen, seien sie erzieherischer oder sozialer Natur. Sie selbst entstammte einer »adligen« Familie, hatte diesen kleinen Leckerbissen aber stets verschwiegen. Es ist ja nicht so, als ob meine Familie mich outen würde.
    Als Carrow zu einem Bericht über Malkom Slaine, ihrer Zielperson, umblätterte, sagte Lanthe: »Ein Vämon , die gefährlichste aller Kreaturen der Mythenwelt, wurde aus einem Trothianer geschaffen, einer der barbarischsten Spezies unter den Unsterblichen?«
    Auch wenn Carrow Dämonen kannte, die zivilisiert, angenehm und sexy waren, hatte sie noch nie einen Trothianer kennengelernt.
    »Und du gehst in die Hölle, um ihn zu holen? Das ist ja wie in Die Klapperschlange ,

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