Sehnsucht und Erfüllung

plötzlich auftauchen würde.”
    “Vielleicht können ja wir alle ihn mal besuchen. Du, ich und Brianna.”
    “Vielleicht.” Diese Frau, dachte Shane, dieser zarte Schmetterling hat vor meinen Augen die Flügel ausgebreitet. Er sah das Leben mit ihr in schillernden Farben. Voller Wildblumen und Mondschein. Glück und Liebe.
    Er senkte den Mund auf ihren Mund, und sie erwiderte seinen Kuss hingebungsvoll. Kelly Baxter war ihm zur Frau bestimmt. Dessen war sich Shane Night Wind absolut sicher.
    Später am Abend lag Kelly neben Shane auf ihrem Bett.
    “Das war also dein Mädchenzimmer?”
    Sie nickte. “Ich habe es inzwischen natürlich umdekoriert.” Aber es hatte immer noch etwas verspielt Feminines.
    “Die Möbel nehmen wir mit. Alle. Wir können damit unser Schlafzimmer einrichten.”
    Sie versuchte, sich ihren verspielten Stil kombiniert mit Shanes männlich schlichtem Einrichtungsstil vorzustellen. Irgendwie schien es genau zu passen – eine perfekte Mischung.
    “Es fällt mir so schwer, meine Mom hier zurückzulassen. Sie wird sehr einsam sein.”
    “Sie kann das Haus doch verkaufen und mitkommen.”
    “Und wo genau soll sie leben?”
    Er grinste vielsagend. “Bei meinem Dad.”
    Kelly versetzte ihm lachend einen Rippenstoß. “Zugegeben, die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, aber wir können doch nicht erwarten, dass sie sofort zusammenziehen. Dafür sind sie viel zu konservativ.”
    “Sie kann ein Zimmer von ihm mieten. Das verstößt doch nicht gegen die guten Sitten. Und sie kann auch einen passenden Job finden. Vielleicht als Buchhalterin in diesem Wildgehege, das ich zufällig kenne.”
    Kelly lachte erneut. “Du hast dir alles schon genau überlegt, was?”
    “Natürlich. Unsere Eltern können das Haus bewohnen, und wir bauen uns die Blockhütte aus. Sie passt einfach besser zu uns. Ein idyllisches kleines Haus mit wackeliger Veranda und aus den Ritzen sprießenden Blumen. Mit flackerndem Kaminfeuer, dem Duft verglimmender Kräuter, Kerzenlicht.”
    Kelly sah alles genau vor sich. Ein verzaubertes Blockhaus in West Texas. Wer hätte das gedacht.
    “Ich liebe dich.”
    “Ich liebe dich auch.” Er küsste sie, und aus dem zärtlichen Kuss wurde schnell ein glutvoller, leidenschaftlicher.
    Im Handumdrehen landeten seine Shorts und ihr Nachthemd auf dem Fußboden. Sie ließ eine Hand über seinen Bauch abwärtsgleiten, um ihn zu streicheln und dabei zu beobachten, wie seine Augen funkelten, zu hören, wie er vor Erregung stöhnte.
    Sie küssten sich wieder und wieder, gaben sich dem Augenblick hin, den wunderbaren Hochgefühlen, die nur sie beide einander bereiten konnten. Es war herrlich, nackt in seinen Armen zu liegen, sich zu streicheln und sich vorzustellen, welche sinnlichen Genüsse gleich noch folgen würden. Kelly war wie berauscht von ihrem Liebesspiel.
    Shane kam ohne Schutz zu ihr und begann, sie mit erregend langsamen Stößen zu lieben. Sie passte sich seinem Rhythmus an, genoss es, ihn ganz zu spüren. Sie bewegten sich wie in Trance.
    Lächelnd liebkoste er ihre Knospen mit der Zunge. Als er daran zu saugen anfing, packte sie ihn bei den Schultern und bog sich ihm verlangend entgegen.
    “Sag mir, was du willst”, flüsterte er.
    “Dich”, keuchte sie. “Noch mehr von dir.”
    Da stieß er noch tiefer in sie und schenkte sich ihr voll und ganz. Und in dem Moment, als sie einen unglaublichen Höhepunkt erlebten und die Flammen der Lust sie umtanzten, da wusste sie, dass auch ihre Seelen eins geworden waren.

EPILOG
    Mit zweieinhalb war Brianna Night Wind ein fröhliches kleines Mädchen, das unentwegt plapperte. Heute hatte sie ein zartviolettes Kleidchen mit Puffärmeln und herzförmigen Knöpfen an. Ein weißer Spitzenpetticoat lugte darunter hervor, und sie trug weiße Söckchen. Ihre Schuhe waren nicht abgestoßen – noch nicht, dachte Shane, als er zum zweiten Mal versuchte, ihre Haarspange zu richten.
    “Pumi mit in die Kirche, Daddy.”
    “Natürlich nimmst du ihn mit.” Pumi, der inzwischen arg mitgenommene Spielzeugpuma, war ihr Lieblingskuscheltier geworden, und sie schleppte ihn überallhin mit. Brianna hat ihre eigene Art der Seelenverwandtschaft mit Berglöwen, sinnierte er. In seinen Augen war sie das wundervollste Kind auf Erden – ein Engel mit strahlend blauen Augen und einem lieben, charmanten Wesen.
    “Wo ist Mommy?”
    “Sie macht sich auch fertig.”
    “Bist du fertig, Daddy?”
    “Fast.” Er mühte sich immer noch mit der