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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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gefunden, schmiegt sich unter der Jacke dagegen.
    Im gleichen Moment fährt das Taxi vor. „Auf Wiedersehen, Schnecke“, sagt Mascha. Alys zieht sie an sich, küsst ihre Wange. „Danke vielmal, es war super. Hören wir uns morgen?“ „Ich ruf dich an“, verspricht Mascha und wendet sich Janosch zu. „Tschüss“, sagt sie und tätschelt seine Schulter. „Machs gut.“ Er beugt sich herab, um sie auf die Wange zu küssen.
     
    *
     
    Die Tür klickt hinter ihnen ins Schloss. Alys dreht den Schlüssel im Schloss, das Licht der Lampe fängt sich im herzförmigen Schlüsselanhänger, er blinkt rot auf. Im gleichen Moment legt sich ein Arm um ihre Taille, zieht sie mit Schwung an sich und Janoschs Mund ist auf ihrem. Er nimmt die zweite Hand zu Hilfe, um sie enger an sich zu drücken, streicht über ihr Haar. Sein Körper ist angenehm warm an ihrem, nach der Kälte draussen, die es während den wenigen Schritten vom Taxi zur Haustür schaffte, sich durch sämtliche Kleiderschichten zu drängen und auf die Haut aufzuprallen ...
    Die Form seines Mundes ist ihr mittlerweile vertraut und doch noch neu genug, um aufregend zu sein. Er küsst definitiv am besten von all den Männern, die sie je geküsst hat – er küsst richtig, richtig gut – aber der heutige Abend ist seltsam und es geht gleich seltsam weiter. Es ist, als könne sie sich nicht richtig auf ihn konzentrieren und das hat er eigentlich nicht verdient. Sie küsst ihn zurück und er scheint von ihrem Dilemma nichts zu bemerken. Einen Augenblick lang überlegt sie, ob sie doch noch einen Rückzieher machen soll – aber ihn um diese Zeit aus der Wohnung zu schmeissen, wäre alles andere als nett und ziemlich stillos. Ausserdem, was ist schon dabei, sie haben sich fast zwei Wochen nicht gesehen und meistens kommt der Appetit beim Essen, wie ihre Grosstante sagen würde. Der Gedanke an Grosstante Elsa lässt sie unter seinem Mund lächeln. Er hebt den Kopf. Sie lächelt ihn an und küsst ihn, bevor er fragen kann. Er schiebt sie rückwärts Richtung Schlafzimmer. Er weiss, wo es ist. Sie haben schon viel Zeit darin verbracht. Er schiebt sie durch die Tür. Seine Zunge findet die ihre. Sie kann seinen letzten Drink schmecken und darunter ganz viel Janosch. Er ist leidenschaftlich in allem, was er tut. Das hatte ihr von Anfang an ihm gefallen. Grafiker und Webdesigner aus Leidenschaft, der nicht mehr isst und nicht mehr schläft, wenn er an einem Entwurf sitzt. Geschickt, egal mit dem Zeichenstift oder mit HTML. Er hat Feuer. Und genau so ist er auch privat. Genauso ist er auch im Bett.
    Alys fühlt die Bettkante in ihren Kniekehlen. Mit einer Hand umfasst er ihr Kinn, mit der anderen fasst er wieder in ihr Haar. Sie liebt diese Gesten, die sie an einen Hollywoodfilm erinnern.
    Ihr Körper reagiert nun doch noch auf ihn, wie immer. Ihr Kopf ist plötzlich leer, weg ist der seltsame Abend, das seltsame Gefühl, weg ist das Lied in ihren Ohren, weg Eliot Wagners Stimme. Dieser Moment gehört Janosch. Gehört ihnen beiden. Ihr Körper gehorcht ihm und ein Laut kommt über ihre Lippen, der ihm sagt, dass er genau das Richtige tut. Seine Hand wandert weiter nach unten, vorsichtig und doch bestimmt. Über ihre Brust, von der sie sich wünschen würde, dass sie etwas grösser wäre. Aber er gibt ihr wie immer das Gefühl, dass es OK ist. Dass sie zufrieden mit sich sein kann. Dass sie schön ist. Seine Finger greifen nach der Schleife unter dem Busen, die ihr Kleid zusammen hält und dann löst er sie.
     
    *
     
    Alys starrt in die Dunkelheit, die Augen brennen vor Müdigkeit. Trotzdem findet sie keinen Schlaf. Der Wecker auf dem Nachttisch verhöhnt sie. 3:04 blinkt ihr rot entgegen. Janosch schläft, atmet ruhig an ihrer Seite. Alys hat bereits all ihre Einschlaftricks versucht, aber jeder hat versagt. Aufstehen und ein Glas Milch trinken. Von 100 rückwärts zählen und hoffen, dabei müde zu werden.
    Irgendwann hält sie es nicht mehr im Bett aus. Sie schiebt Janoschs Hand um ihre Hüfte sachte beiseite. Wartet ab. Er wacht nicht auf. Gut so . Er soll schlafen, er hat noch diverse Deadlines, um die er sich morgen kümmern muss.
    Alys hebt ihren Slip vom Boden auf und schlüpft hinein. Die Innenseiten ihrer Oberschenkel fühlen sich klebrig an. Eigentlich würde sie gerne duschen, aber das würde Janosch wecken. Sie greift nach einem T-Shirt, das auf dem Stuhl neben ihrem Kleiderschrank liegt. Es ist viel zu gross und das Blau längst verwaschen, aber sie trägt

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