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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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Eliot Wagner lassen. Bitte bemerk es nicht.
    Ab und zu streifen sie seine Blicke. Augenblicke, die sich ewig anfühlen und in ihrem Unterleib kleine Kaskaden auslösen. Sie bemerkt, dass sie immer wieder versucht, seinen Blick zu erhaschen, darauf wartend, dass er sie ansieht. Wenn er es tut, blickt sie weg, als hätte sie sich bei etwas Verbotenem ertappt.
    Ein weiterer Song folgt, das Gitarrenriff schnell und treibend, plötzlich klingt die Musik nach Punkrock. Noch eine weitere Facette, er und seine Musik scheinen unzählige davon aufzuweisen.
    „I really wish it was only me“, singt Eliot Wagner, „ and you“, da ist es wieder, das etwas spöttische Lächeln und er zeigt auf Alys. Er blickt sie an, singt weiter, Schalk in den Augen , „ I am jealous of everybody in the room.“ Ein paar Konzertbesucher johlen, sie blickt ihn ebenfalls an, ihre Wangen sind heiss, dann fühlt sie, wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitet. Er hebt eine Augenbraue und zwinkert ihr zu. „Please don’t look at me with those eyes, why do you look so afraid?“
    Das Konzert vergeht wie im Flug - oder wie im Rausch. Alys tanzt und fühlt sich dabei wie eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden hängt.
    Eliot Wagner kommt für sechs Zugaben noch einmal zurück. Dann reiht sich die Band auf, verneigt sich, Arm in Arm und Eliot Wagner bedankt sich beim Publikum. Dann verschwindet er von der Bühne. War das ein letztes flüchtiges Lächeln in ihre Richtung? Sie ist sich nicht sicher.
    Das Licht geht an. Geblendet blinzelt Alys und versucht, das Gefühl in ihrem Magen zu ignorieren, das sich verdächtig nach Enttäuschung anfühlt. Fuck. Was ist in mich gefahren? Ganz nebenbei nimmt sie wahr, dass Janoschs Arm immer noch um ihre Hüfte liegt. Normalerweise lässt er sich in der Öffentlichkeit nie anmerken, dass etwas zwischen ihnen ist.

 
    DAS MÄDCHEN MIT DEN ÄNGSTLICHEN AUGEN
     
    Mascha angelt nach Alys’ Hand. Ihr Gesicht glüht. Vor Hitze oder doch vor Begeisterung? Maschas Make-up ist immer noch makellos. Alys fragt sich einmal mehr, wie sie das hinbekommt. „Das war super, war er nicht grossartig? Ich hab es gewusst, es hat sich gelohnt, es war der Hammer ...“ Wie immer, wenn Mascha begeistert ist, sprudeln die Worte aus ihr heraus. Alys nickt und schiebt ab und an ein „Ja, find ich auch“ ein. Eigentlich ist ihr gar nicht nach Reden, sie will seine Musik auf sich wirken lassen, das Gefühl festhalten. Irgendwann verstummt Mascha und registriert den Arm, Janoschs Arm, um Alys’ Hüfte. Sie wirft ihr einen vielsagenden Blick zu. Alys greift nach Janoschs Hand an ihrer Taille und macht sich sachte von ihm los. „Ich brauche etwas zu trinken“, murmelt sie. Diesmal hat die Bardame ein Einsehen, vielleicht weil das ‚Mon Amour’ schon beträchtlich leerer ist, und stellt ihr den Gin Tonic rasch hin. Alys nimmt einen grossen Schluck. Janosch und Mascha tauschen Blicke. „Du hast einen ganz schönen Zug drauf.“ Janosch grinst. „Ist alles in Ordnung? Du hast ganz rote Wangen“, fügt Mascha hinzu. Alys nimmt noch einen Schluck. „Ja, es ist nur so heiss hier“.
    Mascha linst Richtung T-Shirt- und CD-Stand, wo sich bereits einige Leute tummeln. „Lasst uns schon mal hinübergehen.“
    „Wohin?“, fragt Alys, obwohl sie die Antwort schon ahnt. „Er hat gesagt, er kommt in zehn Minuten zum Stand. Ich will unbedingt eine CD.“
    „Ich will eigentlich nach Hause. Ich bin müde. Ausserdem, wer kauft heute noch CDs, wo es iTunes gibt?“ Da ist es wieder, das Gefühl in Alys’ Magengegend. Sie blickt hinüber. Noch ist von Eliot Wagner nichts zu sehen.
    „Hallo? Ich will eine mit Widmung haben. Und du kommst gefälligst mit, vor allem nach der kleinen Aktion von Mister Rockstar auf der Bühne ...“ Sie zupft an Alys’ Ärmel. „Komm schon.“
    „Welche Aktion?“, Alys beschliesst, sich dumm zu stellen. Der Hauch von Empörung, der sich auf Maschas Gesicht abzeichnet, würde sie normalerweise zum Lachen bringen, wenn sie sich nur nicht so aus dem Gleichgewicht gebracht fühlen würde.
    „Tu jetzt nicht so. Du weiss genau, was ich meine.“
    Janosch blickt scheinbar amüsiert von der Einen zur Anderen. „Er fand dich offensichtlich gut, Alys. Dass Mascha das Zeug zum Groupie hat, erstaunt mich nicht wirklich. Aber du?“
    „Genau, ich will da nicht hin, ich komm mir vor wie ein verdammtes Groupie ...“
    Mascha richtet sich zu ihrer ganzen, bescheidenen Grösse auf. „Du kommst mit! Ich hab

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