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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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gegenüberliegenden Fußballplatz. Auf dem Spielfeld ist niemand zu sehen, mit etwas Glück wartet Ben schon auf sie.
    Während sie das unscheinbare Vereinshäuschen betritt, wandern ihre Gedanken zu Frederik zurück. Wie seine Wohnung wohl aussieht? Auf dem Klingelschild steht ein zweiter Name. Kirk. Offenbar sein Mitbewohner. Wenn sie erst mal studiert, wird sie auch in eine Wohngemeinschaft ziehen. Am liebsten mit Melle. Ein Jahr noch. Dann ist sie endlich mit der Schule fertig und –
    »Hallo, Sina.« Ben zupft sie am Ärmel und rümpft die Nase. »Was ist das denn für ein Stinkesack?«
    »Trikots.« Sie mustert ihn. Sein Haaransatz ist verschwitzt, sein Gesicht knallrot. »Bist du wieder gerannt wie ein Bekloppter?«
    »Ich bin der Schnellste. Wie du«, bestätigt er voller Stolz.
    »Vielleicht, aber du hast Asthma und ich nicht.«
    »Ja, Mama«, spottet er und sprintet zum Ausgang.
    Sie folgt ihm kopfschüttelnd. Egal, was sie sagt, er würde sein Asthma nicht ernst nehmen. Wie ist sie vor sieben Jahren gewesen? Hätte sie als Zehnjährige auf eine ältere Schwester gehört? Nach ein paar Metern holt sie auf und läuft neben Ben durch das ruhige Wohnviertel.
    »Und?«, fragt er schließlich. »Hat er sich mit dir verabredet?«
    Sie bleibt stehen. »Wer soll sich mit mir verabredet haben?«
    Ben grinst. »Wer wohl? Frederik natürlich!«
    Sina spürt, wie ihr das Blut ins Gesicht schießt. »Was weißt du über Frederik?«
    »Nichts.« Ben geht weiter. »Nur, was du zu Melle gesagt hast.«
    »Du hast gelauscht!«
    »Was kann ich dafür, wenn du auf dem Balkon telefonierst?«, verteidigt sich Ben.
    »Mann, echt!« Sina schnaubt und holt auf. »Kein Wort zu Mama, kapiert?«
    »Spinnst du?« Ben bleibt stehen und verschränkt seine Arme. »Das würde ich nie tun.«
    »Ich weiß«, sagt sie leise und wuschelt durch seine Haare. »Wir beide würden das nie tun.«
    Ben pflückt ihre Hand von seinem Kopf und drückt sie. »Nie?«
    Wie fest der Druck seiner Finger ist. Zu fest für seine Kinderhand. Zu fest für diese einfache Frage.
    »Nie!«, wiederholt Sina und legt feierlich die linke Hand auf ihr Herz.
    Sie bräuchte Melle. Oder eine Freundin wie Melle. Als Alibi. Aber sie hat keine Freundin wie Melle. Sie hat gar keine Freundin. Und wenn Céline jetzt die anderen im Team gegen sie aufhetzt, hat sie nicht mal mehr die Aussicht auf eine. Was also soll sie ihrer Mutter erzählen? Dass sie um acht Uhr noch mal ins Training muss? Nein. Dann würde sie sich morgen früh bei der Schulleitung beschweren und erfahren, dass gar kein Training stattgefunden hat. Kino? Sie weiß nicht einmal, was gerade läuft. Keine gute Idee. Ihre Mutter würde ihre Lüge mit einer einzigen Frage entlarven. Die Wahrheit?
    »Siiina!« Die Gabel ihrer Mutter scheppert auf dem Teller.
    Sina schreckt hoch. Was ist passiert? Was hat sie getan?
    »Was ist nur los mit dir?«
    »Nichts. Warum?« Sina presst Gabel und Messer so fest auf den Teller, dass das leichte Zittern ihrer Hände verschwindet.
    »Du sitzt die ganze Zeit nur da und schweigst. Als ob wir gar nicht existierten!« Ihre Mutter fährt Ben durchs Haar. »Möchtest du noch etwas?«
    »Ja. Bitte!« Ben hält ihr seinen Teller hin.
    »Und du?« Die Kelle schwebt über der Auflaufform wie ein Raubvogel, der nur darauf wartet, sich auf sein Opfer zu stürzen.
    »Danke. Ich bin satt.«
    Die Kelle saust nach unten und landet mit einem Platschen auf dem Käse. »Dir schmeckt es nicht.«
    »Doch! Es schmeckt super. Ich hab einfach nicht so viel Hunger.« Verdammt! Warum hat sie sich nicht am Gespräch beteiligt? Wenn sie das Ruder jetzt nicht herumreißt, lässt ihre Mutter sie gar nicht mehr gehen.
    »Ich finde es lecker, Mami«, sagt Ben mit vollem Mund.
    »Weißt du vielleicht, welche Laus deiner Schwester heute über die Leber gelaufen ist?«
    »Mir ist keine Laus über die Leber gelaufen«, sagt Sina hastig. »Ich muss nur bis morgen ein Referat vorbereiten und mir fehlt noch einiges an Stoff.« Schnell spießt sie das letzte Stück Lasagne auf und kaut ausführlich, erfreut über ihren plötzlichen Geistesblitz. »Deshalb muss ich nachher noch bei Tabea vorbeischauen.«
    »Tabea? Heißt so nicht die Schwester von Bens Freund, von Adrian?«, fragt ihre Mutter verwundert. »Ich wusste nicht, dass du sie kennst.«
    »Wir sitzen in Deutsch nebeneinander.« Sina kratzt mit der Gabel die letzten Krümel von ihrem Teller. Nicht hochsehen. Nicht stottern.
    »Ist sie nett?«, will ihre Mutter

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