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Seidene Küsse

Seidene Küsse

Titel: Seidene Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leheta
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Brust harmonisch in ihre andere Hand schmiegte. Als sie den Finger herausnahm, staunte ich sehr, denn ihre Fingerspitze war tiefrot gefärbt. Diese Fingerspitze führte sie jetzt an meine linke Brustwarze und strich sie mit routinierten Bewegungen ein, sodass mein ganzer Hof und die sich härtenden, schwellenden Knospen blutrot wurden. Inzwischen hatte auch die Aquamarinfarbene einen Zeigefinger in das Tongefäß getaucht und widmete sich konzentriert der Verschönerung meiner rechten Brustwarze.
    Wieder war ich hin und her gerissen zwischen Faszination und Unglauben. War das wirklich ich, der all das widerfuhr?
    Zuletzt wurde ich von den Frauen mit Öl aus einem hauchfeinen gläsernen Parfümflakon benetzt, dessen Form an ein Minarett erinnerte. Aaah, der Duft, der mich empfangen hatte. Ein Tupfer in den Nacken, zwei hinter die Ohren, zwei in die Armbeugen und auf den Puls, ein Tupfer auf den glatt rasierten Venushügel, zwei in die Kniekehlen und auf diese zarte Stelle an den Außenseiten meiner Fußknöchel. Ich war so von diesem berauschenden Duft eingehüllt, dass ich mich gar nicht mehr nackt fühlte. Doch die beiden nahmen mir den Kimono nun ganz ab und streiften mir einen transparenten Kaftan über, der meine Kurven eher hervorhob als verhüllte. Nun, da ich so ungeschützt vom Flaum der Reife war, spürte ich selbst diesen Hauch von Seide derart intensiv, dass ich fürchtete, mein Saft werde beim Gehen meine Beine entlangrinnen und Spuren auf dem Boden hinterlassen. An die Füße steckten sie mir farblich abgestimmte seidene Pantöffelchen, mit Perlen und Pailletten bestickt, wie sie selbst welche trugen.
    Ob ich die mitnehmen durfte? Wie im Hotel?
    Wieder ergriffen die anmutigen Araberinnen meine Handgelenke und führten mich in einen benachbarten Raum.
    Das also war er, der sagenumwobene Hamam. Sinnliche Musik ertönte. Indisch? Arabisch?
    So plötzlich, wie sie mich in Beschlag genommen hatten, waren die beiden Frauen auch wieder verschwunden. Mit einem Knicks und demütig gesenktem Blick (der hätte eigentlich mir zugestanden) verabschiedeten sie sich von mir.
    Mir fehlten schlichtweg die Worte. Nicht mal bedanken konnte ich mich, so tief hatte die Intimität mit diesen fremden Personen mich berührt.
    Und diese treulosen Tomaten waren immer noch nicht da!
    Das Bild, das sich mir hier im Hamam bot, war ein einziger Rausch aus Farben, Düften, Blüten, Hitze, Frauen … Überall sah ich nur Frauen und keinen einzigen Mann. Frauen, die auf steinernen Altären von anderen eingeseift wurden. Ölig glänzende, nackte Frauenleiber, die von anderen durchgeknetet und massiert wurden. Frauen, die einander mit Früchten fütterten. Frauen, die auf Liegen ruhten. Frauen, die in einem bunt gekachelten Becken badeten, sich neckten, sich gegenseitig mit Wasser anspritzten, miteinander lachten, sich treiben ließen. Ein wundervolles, paradiesisches, sinnliches, anmutiges, anregendes Stillleben. Genau so hatte ich es mir als Kind vorgestellt, wenn mir meine Eltern die
Geschichten aus 1001 Nacht
vorgelesen hatten.
    Langsam, ganz langsam schärfte sich mein Blick, und ich erfasste das ganze Bild: Frauen, die sich küssten, sich auch die empfindlicheren Regionen massierten, sich liebkosten, streichelten, ihre nackten öligen Leiber aneinander rieben, einander entkleideten, Früchte auf und aus den Körpern der anderen genossen – auffallend frech, ungezwungen, selbstverständlich … Und ich fragte mich im Stillen, wieso diese Frauen sich draußen so verhüllten.
    Mir wurde heiß.
    Und nun? Einen endlos scheinenden Moment stand ich einfach nur verloren da und starrte.
    Ich könnte jetzt einfach in Ohnmacht fallen und hinterher sagen, ich würde mich an nichts erinnern.
    Doch mein System ließ mich nicht im Stich – im Gegenteil: Mein Geist war wach wie nie, meine Sinne geschärft wie nie, mein Sehvermögen scharf wie nie, mein gesamter Körper von Adrenalin und Serotonin und Östrogenen durchflutet, dass ich es rauschen hörte. Alle Konturen und Kontraste, die beim Eintreten in diesen Raum noch vernebelt gewesen waren, traten jetzt fast schmerzlich scharf hervor.
    Eine Frau mit ausgesprochen üppigen, wippenden unbedeckten Brüsten kam auf mich zu. Um die Hüften hatte sie lässig einen seidenen Pareo geschlungen, der bei jedem Schritt aufsprang und flüchtige Blicke auf ihre ebenfalls kahl rasierte Scham zuließ. Geschmeidig wie eine Raubkatze war ihr Gang, und ebenso konzentriert und hungrig ihr Blick unter schweren

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