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Seifenblasen kuesst man nicht

Seifenblasen kuesst man nicht

Titel: Seifenblasen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Herrmann
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abgeschlossen hatte.
    Â»Neulich auf dem Lausitz-Ring ist mir aufgefallen, wie wenig Frauen Rennen fahren. Und in den Boxen kommen sie so gut wie gar nicht vor. Dabei sind wir technisch so was von im Kommen.«
    Im Schacht schepperte ein Schraubenschlüssel zu Boden. René stieg die Stufen hoch und schnappte sich den Lappen aus Coralies Händen.
    Â»Du warst auf dem Lausitz-Ring?«
    Mist, dachte Coralie. Sie hatte sich verplappert. Ihr absoluter Reinfall sollte eigentlich ihr Geheimnis bleiben.
    Â»Warum? Immer hast du gesagt, Autorennen wäre was für Schwachmaten.«
    Â»Stimmt ja auch.«
    Â»Was ist das dann für ein Mist mit Make-up-Spiegeln in Rennwagen?«
    Coralie verdrehte die Augen. »Das war ein Witz.«
    Â»Solche Witze kenne ich aber gar nicht von dir. Und was soll dieses plötzliche technische Interesse?«
    Â»Hast du was dagegen?«
    Verwirrt griff ihr Vater nach der Polierpaste und drückte einen viel zu großen Streifen auf den Lappen. »Nein. Gar nicht. All die Jahre habe ich gehofft, du hättest wenigstens ein bisschen Interesse von mir geerbt. Aber jedes Mal, wenn ich davon anfing, hieß es: Das interessiert mich nicht.«
    Â»Vielleicht lag es daran, dass ich diesen alten Rennfahrergeschichten irgendwie nicht getraut habe.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Matze räusperte sich. »Also ich geh dann mal.« Draußen vor dem Tor tönte eine Hupe. »Ich glaube, ihr kriegt Kundschaft.«
    Â»Von mir aus«, knurrte Renée. »Wie, nicht getraut?«
    Coralie seufzte. »Ich hatte all die Jahre das Gefühl, die Autos waren daran schuld, dass es uns so schlecht gegangen ist. Deshalb wollte ich auch partout nichts mit ihnen zu tun haben. Aber dann, als ich zum ersten Mal überhaupt bei einem Rennen war … Also, eigentlich habe ich das Rennen gar nicht mitbekommen. Aber das Brüllen der Motoren und dieses Vibrieren im Bauch, wenn sie an dir vorüberfahren. Es ist was fast Elektrisches in der Luft. Es riecht nach Öl und Diesel, und alle suchen nach der Perfektion, alles wollen es, das eine, das ganz große Rennen.«
    René legte den Lappen weg und breitete die Arme aus. »Meine Tochter.«
    Â»Ach, Paps!« Coralie schmiegte sich an ihn. »Ich weiß im Moment gar nichts. Nur, dass ich Autos liebe. Alte Autos. Neue Autos. Und dass ich mir das nie eingestanden habe. Vielleicht will ich eins bauen. Das ultimative Rennauto für Gewinnerinnen. Was würdest du davon halten?«
    Â»Und wenn es Seifenkisten wären – die Hauptsache ist, du hast mir diesen Schritt damals verziehen.«
    Sie gab ihm einen Knuff. »Schon längst.«
    Er ließ sie los. »Trotzdem. Raus mit der Sprache. Wer hat es geschafft, dich an den Ring zu bringen?«
    Draußen hupte es wieder.
    Â»Unwichtig. Guck lieber nach, wer da wartet.«
    Matze kam zurück. Schwer atmend, mit hochrotem Kopf. »Ihr glaubt es nicht«, stammelte er. »Ihr glaubt es nicht!«
    Â»Was denn?«, fragten René und Coralie wie aus einem Mund.
    Â»Draußen steht … draußen steht …«
    Â»Wer?«
    Â»Thomas Rumer.«
    Er saß in der Mitte des Hofes in seinem Rollstuhl wie ein König, dem man seinen Thron eine Nummer zu klein geliefert hatte. In der Einfahrt stand Astas Jaguar. Und daneben stand Asta und ihr zur Seite wartete – David.
    Coralies Herz setzte aus. »Was macht ihr denn hier?«
    Asta lächelte und stakste auf viel zu hohen Absätzen über den Hof auf sie zu. »Coralie! Meine Kleine! – Und Herr Mansur. So schnell sehen wir uns wieder. Ich habe Besuch mitgebracht. David, sag Herrn Mansur Guten Tag.«
    Â»Guten Tag«, knurrte David.
    Â»Und du, Tom, könntest auch ein wenig höflicher sein.«
    Rumer betrachtete den abblätternden Putz, als hätte er ein expressionistisches Meisterwerk vor sich.
    René sah von einem zum anderen. »Macht, dass ihr vom Hof kommt. Alle.« Damit drehte er sich um und verschwand wieder in der Werkstatt.
    Â»Prima.« David öffnete die Beifahrertür, was ihm nur mit Mühe und einem Tritt gegen den Kotflügel gelang. »Ich hab ja gesagt, das ist ein Schuss in den Ofen. Wir fahren.«
    Â»Nein«, sagte Rumer. »Wir fahren nicht.« Er rollte auf Coralie zu. »Ich muss mit Ihrem Vater etwas klären. Könnten Sie ihn dazu bringen, noch einmal zu uns herauszukommen? Ich fürchte, mein Rollstuhl ist den

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