Sein letztes Tabu
meine Mutter, ich meine, Faith, mal wieder geschieden und hat sehr deutlich gemacht, dass sie gern ‘nach Hause’ kommen würde, um sich ‘auszuruhen’.”
“Sie hat wahrscheinlich kein Geld mehr.” Das war Luke vollkommen klar. Immer, wenn sie nicht gerade fest liiert war, hatte Faith Geldprobleme.
Cat lächelte traurig. “Ja, das könnte sein.”
“Du solltest dir von dem Geld, das mein Vater dir hinterlassen hat, eine schöne Eigentumswohnung kaufen.” Das hätte er nicht sagen sollen.
“Das Geld habe ich angelegt. Aber wenn du mich hier nicht haben willst, brauchst du es nur zu sagen. Dann werde ich zu Nick ziehen.”
Nick. Ihr gemeinsamer Freund, sein Partner und ein Mann, der ausgesprochen attraktiv auf Frauen wirkte. Das kam gar nicht infrage. “Hast du schon mit Nick gesprochen?”
“Noch nicht.”
Immerhin war Cat zuerst zu ihm gekommen.
Er und Nick kannten sich schon aus der Sandkiste. Als sein Vater sich scheiden ließ und Cats Mutter heiratete, hatten auch Nick und Cat sich angefreundet. Luke war zwar nicht eifersüchtig auf ihr enges Verhältnis, aber er war doch froh, dass Cat nicht gleich zu Nick gegangen war.
“Aber, Cat, so meine ich das doch nicht. Natürlich kannst du gern so lange bleiben, wie du willst. Außerdem wirst du Schwierigkeiten haben, in San Francisco eine Wohnung zu finden. Aber das macht nichts, ich wollte das Apartment sowieso nicht aufgeben, auch wenn mein Haus fertig ist. Denn oft wird es abends doch sehr spät. Und wenn ich in ein paar Monaten in das Haus außerhalb der Stadt ziehe, dann kannst du hier bleiben. Wir müssen uns nur absprechen, wer im Bett und wer auf dem Sofa schläft.”
“Macht es dir wirklich nichts aus?”
“Ganz bestimmt nicht. Allerdings habe ich eine Bedingung. Dieses Mal musst du deine Sachen auspacken. Das letzte Mal hast du vierzehn Tage nur aus dem Koffer gelebt. Wenn du hier lebst, sollst du es dir auch gemütlich machen und dich richtig zu Hause fühlen.”
Cat entspannte sich sichtlich. “Vielen Dank, Luke. Und dein Haus, das wird tatsächlich bald fertig sein?”
“Ja, es wird sehr schön. Du kannst gern morgen mit mir kommen und mir helfen.” Er musste lachen, als sie versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. “Da du sowieso schon das Bett besetzt hattest, solltest du auch den Rest der Nacht darin verbringen. Ich nehme das Sofa. Wir können morgen alles Weitere besprechen.”
“Ich bin nicht müde. Wie wäre es mit einer heißen Schokolade?”
“So etwas habe ich nicht.”
“O doch. Ich habe noch eingekauft, bevor ich herkam.” Sie streckte ihre langen Beine und stand auf. Auch Luke erhob sich, und sie standen sich dicht gegenüber.
Er hatte ganz vergessen, wie groß sie war. Ihr Mund war beinahe auf einer Höhe mit seinem.
Wenn er ein bisschen in die Knie ging, und wenn Cat sich auf die Zehenspitzen stellte …
Wenn nicht Cat, sondern irgendeine andere begehrenswerte Frau jetzt vor ihm stehen würde, hätte er ihr ohne Zögern die Arme um die schlanke Taille gelegt, sie an sich gezogen und geküsst, bis sie beide keine Luft mehr bekommen hätten. Er schüttelte leicht den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben.
Luke folgte ihr in die Küche und starrte währenddessen auf Cats kleinen straffen Po. Ihr Gang war lässig und aufregend zugleich, und im Vergleich zu ihr bewegten sich alle Models wie Aufziehpuppen.
Luke setzte sich an einen kleinen Tisch, der unter dem Fenster stand, während Cat die Milch für die Schokolade erhitzte. Sie kannte sich in seiner Küche gut aus, denn sie hatte sie selbst eingerichtet, als er vor zwei Jahren hier eingezogen war.
“Danke.” Luke nahm den Becher mit dem dampfenden Kakao entgegen und wartete, bis Cat sich auf den Stuhl ihm gegenüber gesetzt hatte. Dann sah er sie ernst an. “Die ganzen Jahre warst du durch Dad an das Haus gefesselt, Cat. Ich verstehe gut, dass du endlich mal etwas erleben willst. Und San Francisco ist dazu auch sicher gut geeignet. Aber meinst du nicht, dass das für dich eine große Umstellung sein wird?”
Cat setzte den Becher ab und fuhr mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Luke beobachtete sie unablässig. Wenn sie so weitermacht, dachte er, werde ich mit dreiunddreißig meinen ersten Herzanfall bekommen.
Sie sah kurz zur Seite, blickte ihm dann aber wieder direkt in die Augen.
“Okay, Cat, nun sag schon. Was hast du vor?”
“Ich?” Sie sah ihn aus weit geöffneten Augen an. “Gar nichts.”
“Das erste Mal hast du mich so
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