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Sein mit Leib und Seele - Band 02

Sein mit Leib und Seele - Band 02

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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chinesische Triaden?“
    „Vielleicht ist er auch ein gefährlicher Psychopath, nach dem die Polizei auf der ganzen Welt fahndet?“
    Wem fällt wohl die verrückteste Theorie ein? Die beiden matchen sich …
    „Oder … er ist dein Vater!“
    „Verdammt, mein Vater!“
    Wegen dieser Geschichte habe ich ganz auf meinen Vater vergessen. Er kommt heute. Der Brief ist gestern angekommen, ich habe ihn nur überflogen, weil ich meine Gedanken woanders hatte. Ich fehle ihm, deshalb hat er beschlossen, mich überraschend zu besuchen. Ich habe noch zwei Stunden, um ihm ein Zimmer zu besorgen, meine Dienstmädchenwohnung aufzuräumen und etwas besser gelaunt zu sein. Hastig verabschiede ich mich von meinen Freunden …
Ich habe so ewig lange geduscht, als könnte diese Dusche meine Eskapaden der letzten Zeit wegwaschen. Ich habe die Geschenke, die ich von Charles erhalten habe, sorgfältig unter dem Bett versteckt. Ich behalte das Collier noch. Mal sehen, wie unsere Beziehung sich entwickelt – wenn es denn eine Beziehung ist –, sobald mein Vater wieder abgereist ist. In den kommenden Tagen bin ich wieder Emma Maugham, die Vorzeigestudentin, die ich immer bleiben hätte sollen. Jetzt, wo alles bereit ist, habe ich sogar noch die Zeit, mich bis zur Ankunft meines Vaters noch etwas in meine Bücher zu vertiefen.

6. Die Rückkehr der Vorzeigestudentin
    Er ist hier. Ich kann es gar nicht fassen. Mein Vater ist in Paris. Es ist so unglaublich, ihn hier zu sehen, vor der Tür meiner kleinen Dienstmädchenwohnung, wie immer im Tweedanzug, mit seinem Koffer in der Hand. Ich werfe mich in seine Arme. Nach fünf langen Minuten löst er sich von mir und starrt mich an wie ein neu entdecktes Fossil.
    „Seltsam.“
    Ich fühle, wie ich rot werde. Kann man es sehen?
    „Was ist denn?“
    „Eben nichts. Du hast dich nicht verändert. Ich schicke dich nach Frankreich und sehe genau die gleiche wieder. Außer …“
    „Was?“
    „Außer, dass du mir ganz außergewöhnlich viel Liebe schenkst …“
    Ich lache erleichtert. Was würde er wohl von mir denken, wenn ich ihm gestehen würde, dass ich ein Verhältnis (ist es überhaupt eines?) mit dem wunderlichen und milliardenschweren Hausbesitzer angefangen habe?
Gibt es eine peinlichere Situation? – Ich glaube nicht. Wir warten auf den Aufzug, als plötzlich Charles und Élisabeth kommen. Mein Atem stockt. Glücklicherweise beginnt Élisabeth die Konversation.
    „Emma! Was für eine nette Überraschung! Wie geht es dir?“
    Charles sieht uns misstrauisch an. Ich hätte große Lust, ihm die Zunge zu zeigen. Ja, ja, ich kenne deine Freundin! Wir sind Freundinnen, wir haben sogar bei dir Kaffee getrunken, als du nicht da warst!
    „Hallo, Élisabeth! Élisabeth, Charles, das ist mein Vater, Robert Maugham.“
    Charles blickt noch immer finster drein, bemüht sich, zu lächeln, und gibt meinem Vater, der sich offenbar freut, seine Bekanntschaft zu machen, freundlich die Hand. Élisabeth spricht zu meiner Erleichterung weiter.
    „Mister Maugham, sind Sie am Samstag noch in Paris?“
    „Leider nicht, ich fliege am Donnerstagabend zurück.“
    „Schade, Sie hätten Emma zur Vernissage der Petrovska-Schwestern begleiten können. Vielleicht ein andermal … Aber Emma, auf dich zähle ich!“
    „Natürlich!“
    Ich warte, bis ich aus dem Blickfeld der beiden verschwunden bin, und koste meine Freude so richtig aus. Wenn er mich nicht in seiner Welt haben will, dann eben nicht! Ich gehe zu einer Vernissage und mein Vater kann es bezeugen. Die Petrovska-Zwillinge sind also wirklich Geschäftspartner, obwohl es nicht den Anschein hatte. Ich frage mich, welche Art von Kunst sie wohl machen … Über meine Gedanken vergesse ich beinahe meinen Vater. Auch er sieht zufrieden aus. Er geht erhobenen Hauptes, sieht sich um und ist aufgeregt wie ein Kind.
    „Ein nettes Paar!“
    „Was?“
    „Deine Freunde aus dem Aufzug.“
    „Ach so, nein, die sind kein Paar! Und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht genau, ob die beiden meine Freunde sind … Charles Delmonte ist der milliardenschwere Hausbesitzer, Lexies früherer Chef. Und Élisabeth hat eine Kunstgalerie am linken Seine-Ufer.“
    „Ach so. Da habe ich mich wohl geirrt. Sie sind auf jeden Fall sehr sympathisch.“
    Mein Vater ist nicht so beeindruckt, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich denke, dass ihm solche Banalitäten einfach unwichtig sind. Für ihn ist Élisabeth eine nette junge Frau und Charles ein sympathischer Mann in den

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