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Sein mit Leib und Seele - Band 07

Sein mit Leib und Seele - Band 07

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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sicher, ob ich richtig erkenne, was da in der Schachtel liegt, aber ich kneife die Augen zusammen, um mich davon zu überzeugen, dass ich nicht träume. Ich ziehe das Geschenk heraus.
    „Ein String?!“
    „Es gibt auch ein Oberteil, aber nur, wenn du willst. Hübsch, oder?“
    Ich bin vollkommen sprachlos über diese Frechheit und Flegelhaftigkeit. Ich bringe kein Wort heraus.
    „Wie du weißt, Emma, gibt es zu diesem Restaurant auch ein Hotel. Die haben hier eine fantastische Suite im obersten Stock, in der das Dessert seinen Geschmack voll entfalten wird.“
    Wenn man keine Worte hat, hat man immer noch seine Hände. Mit dem String in der Hand und einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen stehe ich auf. Ich nähere mich Guillaume. Er jubelt, dieser Jäger, weil er mich erwischt hat und ich ganz ihm gehöre … Ist das so? Sanft lasse ich meinen Finger über seine Wange gleiten. Er lächelt. Ganz langsam spanne ich den Gummi des Strings, drehe ihn um und stülpe ihn Guillaume über den Kopf. Hübsches, kleines Sommermützchen! Und sieh mal, der Gummi zieht ihm die Nasenlöcher nach oben. Wow, sexy und elegant, mein Guillaume! Dann greife ich nach der Champagnerflasche und gieße sie komplett über seinen Kopf aus.
    „Oh, bitte entschuldige, ich dachte, das wäre eine Badehose!“
    Ich setze eine hochmütige Miene auf, große, runde Augen, die Hand vor dem erstaunten, spitzen Mund. Ich gebe ihm einen sanften Kuss und sage dann traurig:
    „Schade, Guillaume, wirklich schade …!“
    Und dann bin ich weg, zum Eingang, zur Straße und … frische Luft, endlich!
    Warum zum Teufel bin ich überhaupt mit ihm bis zu diesem Restaurant gefahren? Ich hätte von Anfang an wissen müssen, dass das nicht gut endet. Was bin ich doch manchmal für ein Idiot!
    Männer sind wirklich alle Flegel!
    Dummerweise fehlt mir jetzt natürlich mein Mittagessen. Ich habe nichts zu mir genommen bis auf einen Tropfen Champagner und muss schon zurück zur Arbeit. Wenigstens wird es heute Nachmittag angenehmer: Ich werde meinem lieben Monsieur Spontoni ein Grundstück zeigen. Diese Sorte von Leuten gehören zum angenehmen Teil meiner Arbeit: freundlich, amüsant, kurz: ent-spann-end!

5. Von wegen Flegel!
    Ich stehe im 10. Arrondissement vor einem großen Gebäude aus rotem Backstein und mit vielen Verglasungen. Es ist eine restaurierte ehemalige Fabrik und von außen lässt sich sagen, dass der Architekt keine halben Sachen gemacht hat. Es ist riesig. Ich frage mich, wie man darin allein wohnen kann. Oder aber man hat eine Menge Freunde, und zwar von der Sorte, die sich jeden Abend bei dir einquartiert, um bis zum Morgengrauen zu feiern. Nur ist Monsieur Spontoni nicht die Sorte Mensch für diese Sorte Freunde …
    „Monsieur Spontoni! Wie schön, Sie zu sehen. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise?“
    „Madame Maugham! Ich freue mich auch. Woher wissen Sie, dass ich gerade aus Italien zurückkomme? Eine kleine Veranlagung zum Hellsehen?“
    „Von Italien wusste ich nichts, aber Sie selbst sagten, Sie kämen nur für diese Besichtigung nach Frankreich.“
    „Was für ein Gedächtnis, Madame Maugham!“
    Er lächelt mich charmant und offen an.
    „Emma, bitte. Madame Maugham ist meine Mutter.“
    „Ausgezeichnet, Mademoiselle Emma! Nun, ich komme gerade von meiner Familie. Laut, bunt und unerträglich. Wie aus einer alten Werbung für das ewige Italien! Wenn ich dorthin fahre, fühle ich mich immer, als würde ich in einer dieser Postkarten wohnen.“
    Er lacht los.
    Was für eine Wohltat, nach diesen unerwarteten Ereignissen endlich ein wenig frische und unterhaltsame Luft zu atmen. Monsieur Spontoni gehört zu den Leuten, die Balsam für die Seele sind, wenn man nur mit ihnen redet. Darin erinnert er mich ein wenig an Manon.
    ,Aber nun zurück zum Geschäft!‘
    „Monsieur Spontoni, wir haben hier eine Immobilie, die perfekt zu Ihnen passen könnte.“
    „Ja, ja, … gewiss. Was für ein Viertel ist das hier? Kenne ich gar nicht.“
    „Bitte keine Vorurteile, das 10. Arrondissement ist gerade im Kommen. Ein Viertel, das zugleich lebendig und …“
    Ich will „populär“ sagen, aber dann fällt mir ein, dass ich nicht mit einem Freund spreche, der eine Bleibe sucht. Monsieur Spontoni ist auf der Suche nach außergewöhnlichen Immobilien. Also sage ich:

    „… und authentisch ist.“
    Gut gemacht! Ich darf nicht in einen zu familiären Ton verfallen. Er ist nett, aber er ist mein Kunde, und wir kommen nicht aus derselben

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