Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
Vom Netzwerk:
Sattel. Sie lief um den Braunen herum, denn der Kopf des Reiters hing auf der rechten Seite der Mähne.
    Erst jetzt sah Lassiter, dass die Hand des reglosen Mannes immer noch eine Winchester umklammerte.
    Die Rothaarige war jetzt neben ihm und fasste nach seiner Schulter. Im nächsten Moment bewegte sich der Mann. Er rutschte der jungen Frau entgegen. Sie versuchte ihn aufzufangen, aber sie konnte ihn nicht halten und ging mit ihm zu Boden. Halb kam er über ihr zu liegen.
    Ein gellender Schrei stieg aus ihrer Kehle. Ihre rechte Hand stieß in die Höhe, und Lassiter sah, dass sie rot von Blut war.
    Mit ein paar Schritten war er neben den beiden und zog den Mann von ihr herunter. Sein Arm schlug herum und fiel in den Staub.
    Lassiter schluckte, als er in leere Augen schaute. Auf der linken Brustseite war das blaue Hemd dunkel vom Blut gefärbt. Deutlich war das Einschussloch der Kugel zu sehen, das sich dicht über dem Herzen des Mannes befand.
    »Pete!«, flüsterte die junge Frau. Ihre Rechte näherte sich zögernd seinem mit Staub bedeckten Gesicht und streichelte es.
    Lassiter ging neben ihr in die Knie und tastete nach der Halsschlagader des Mannes. Da rührte sich nichts mehr. Er hatte es bis hierher geschafft, das hieß, sein Pferd. Irgendwann musste ihn der Tod im Sattel ereilt haben.
    »Er ist tot«, sagte er leise.
    Ihre Schultern zuckten. Tränen liefen ihr über die Wangen. Dann ruckte ihr Kopf hoch und sie starrte ihn an.
    »Wo ist mein Vater?«
    Dem großen Mann lief es eiskalt über den Rücken. Der zweite Reiter, der tot unter der Plane auf der Ladefläche des Wagens lag, war also ihr Vater. Sie hatte auf einen Schlag Vater und Bruder verloren.
    Er fasste sie an den Schultern und zog sie auf die Beine. Ihr Körper zitterte wie Espenlaub.
    »Lassen Sie uns zu Ihrem Haus fahren«, sagte er gepresst. »Können Sie auf den Bock steigen?«
    Sie nickte, bewegte sich aber nicht. Er schob sie auf den Wagen zu und half ihr, über das Vorderrad auf den Bock zu klettern, wo sie in sich zusammensackte und blicklos vor sich hin starrte. Er hob den Toten auf und legte ihn zu den anderen, die unter der Plane nicht zu sehen waren, auf den Wagen. Dann holte er den Palomino und den Braunen, band die Zügel der Tiere neben seinem Morgan-Wallach an die Heckklappe des Wagens und kletterte zu der Frau auf den Bock. Sie schien es kaum wahrzunehmen.
    Er nahm die Zügel auf, setzte das Maultiergespann in Bewegung und lenkte es auf das niedrige Haus zu, aus dessen Schornstein immer noch weißer Rauch stieg. Er fuhr wenig später durch ein offenes Corralgatter. Im Corral stand ein einziges Pferd. Dann hielt er den Wagen vor dem Haus, das eigentlich nur eine aus den verschiedensten Brettern zusammengenagelte Hütte war. Die schiefe Tür stand offen.
    Lassiter hatte erwartet, dass die junge Frau von allein vom Bock steigen würde, doch sie blieb wie erstarrt sitzen. Erst als er sie leicht mit der Linken anstieß, schien sie wieder zu sich zu kommen. Sie blickte ihn aus ihren großen grünen Augen an.
    »Wir sind da«, sagte er sanft.
    Sie nickte erst nach einer ganzen Weile, dann stieg sie vom Bock, blieb neben der Ladefläche stehen und starrte nicht den Toten an, sondern die Plane, auf der der Sattel lag. Ein Schluchzen stieg aus ihrer Kehle, und er wusste, dass sie den Sattel erkannt hatte und ahnte, wer unter der Plane lag.
    Plötzlich warf sie sich herum und rannte durch die offene Tür ins Haus, dann war nur noch ihr Schluchzen zu hören.
    Er überlegte, ob er ihr ins Haus folgen sollte, um mit ihr zu reden, doch dann entschied er, sie erst mal zu sich kommen zu lassen und die Zeit zu nutzen, um die Maultiere auszuschirren und die Pferde zu versorgen.
    ***
    Es hatte mehr als drei Stunden gedauert, bis sie sich wieder so weit gefangen hatte, dass sie mit ihm hinaus zum Wagen gehen konnte, wo er die drei Toten inzwischen nebeneinander auf den Rücken gelegt hatte. Die Plane hatte er in drei Teile getrennt, in denen er die Toten einzuwickeln gedachte, bevor er den Vater und den Bruder der jungen Frau bestattete. Das Grab für sie hatte er schon geschaufelt. Den toten Fahrer wollte Lassiter mit nach Rapid City nehmen, zumal er vermutete, dass die junge Frau nicht wollte, dass der Mann, der für den Tod ihres Vaters und Bruders verantwortlich war, mit ihnen zusammen begraben wurde.
    Ihr Gesicht war totenbleich, als er sie zum Wagen führte. Die Knie wurden ihr weich, als sie ihren toten Vater sah. Lassiter hielt sie fest. Die

Weitere Kostenlose Bücher