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Sepp und das Millionending

Sepp und das Millionending

Titel: Sepp und das Millionending Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Hoefling
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nichts an.
    „Und ich habe trotzdem recht!“ beharrte er trotzig. „Kommt mit zurück, dann werde ich’s euch beweisen.“
    „Geh allein“, erwiderte Sepp, „wir warten hier solange auf dich.“
    Der dicke Willem schnaubte. Es wurmte ihn wieder einmal, daß die anderen nicht seiner Meinung waren und er jetzt den Weg zum Saal VIII allein machen mußte. Und er ärgerte sich auch über sich selbst. Denn war er eben noch felsenfest überzeugt gewesen, seine Behauptung sei richtig, so hatten die Bestimmtheit und Beharrlichkeit, mit der seine Freunde dies bestritten, ihn doch in seiner selbstsicheren Haltung schwankend gemacht und zweifeln lassen.
    Nur weil diese Mondkälber ein Sieb im Kopf hatten und alles vergaßen, was sie gerade erst gesehen hatten, mußte er noch mal den ganzen Weg zurücklaufen...
    So dachte der dicke Willem, während er seine Freunde ungnädig stehenließ und wütend davonstapfte. Wären seine Schuhe mit Nägeln beschlagen gewesen, so hätten seine Schritte bestimmt schwer durchs ganze Museum gehallt: so stampfte er daher. Da er jedoch nur Sandalen mit Gummisohlen trug, wirkte es geradezu komisch, wie trotz allen Stampfens kein Laut zu hören war.
    Der dicke Willem wirkte wie ein Elefant auf Wolken. Und das war gut so — wenngleich er auch noch nicht ahnen konnte, weshalb!
    Immer noch mit der Rechthaberei seiner Kameraden hadernd, bog er vom Gang in den Ausstellungssaal VIII ein — und fuhr unwillkürlich zusammen. Denn dicht vor „Ritter, Tod und Teufel“ stand genau wieder derselbe Mann wie vorhin! Kein Zweifel: Er trug denselben dunkelgrauen Regenmantel — eine Tatsache, die dem Jungen erst jetzt so richtig bewußt wurde.
    Und diesmal sah Willem auch voll das Gesicht des Mannes mit der dunklen, dickrandigen Hornbrille und bemerkte, wie der Fremde zusammenzuckte, als er plötzlich entdeckte, daß jemand in den Saal getreten war. Eine scharfe, kurze Drehung des Kopfes zu Willem hin — dann wandte sich der Mann rasch ab, wiederum einem Gemälde an der Stirnseite des Saales zu, genau wie vorhin bei der ersten Begegnung mit den vier Jungen.

    Komischer Heiliger! dachte der dicke Willem und beachtete den Mann nicht weiter. Der scheint ja ‘nen Narren an dem Bild gefressen zu haben — sicher ein Verrückter, der nichts anderes zu tun hat, als den ganzen Tag im Museum herumzurennen... Aber was geht’s mich an! Ich bin nicht seinetwegen zurückgekommen, sondern wegen des Bildes...
    Schnurstracks stakste er darauf zu — und stellte fest, daß er recht hatte: Der Ritter wurde tatsächlich nur von einem einzigen Hund begleitet!
    Na, die sollen aber was erleben! dachte der dicke Willem. Mich als Blödmann hinzustellen, die Affen...!
    Er holte tief Luft — so stolz war er — und blähte sich wie ein Pfau. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und schob ab mit geschwellter Brust.
    „Na, Willem, hast du dich jetzt davon überzeugt, daß wir recht haben?“ empfing ihn Flöhchen in der Eingangshalle des Museums.
    „Ich habe recht! Es ist haargenau so, wie ich es vorhin erklärt habe.“
    „Wie, ist wirklich nur ein einziger Hund auf dem Bild zu sehen?“
    Sepp zweifelte noch immer. Um so herablassender trumpfte der dicke Willem nun auf: „Ja, das habe ich doch gleich gesagt. Aber ihr mit eurem Drei-zu-eins! Ihr müßt Knöpfe statt Augen haben, sonst hättet ihr’s auch merken müssen.“
    „Das sagst du jetzt nur, um uns reinzulegen“, meinte Männe mißtrauisch.
    „Wieso sollte ich euch reinlegen wollen?“
    Männe zuckte die Achseln und erklärte dann: „Du ärgerst dich, weil wir nicht mit dir zurückgegangen sind, und jetzt willst du uns so weit bringen, daß wir drei den Weg doch noch mal zurück machen.“
    „Mir kann es doch schnuppe sein, ob du morgen Blödsinn schreibst“, gab Willem zurück. „Ich jedenfalls weiß, was ich gesehen habe!“
    Unschlüssig blickte Männe von Willem zu Sepp und von dem zu Flöhchen hinüber, doch deren unsicher gewordene Mienen bestärkten ihn nicht gerade in seiner Überzeugung.
    „Also gut!“ entschied Sepp. „Männe, Flöhchen und ich gehen nochmal zum Saal VIII zurück — wenn du, Willem, mit uns kommst.“
    „Bitte, bitte, von mir aus!“ antwortete der dicke Willem gönnerhaft. „Ich wär’ sowieso mit euch gegangen, um eure dummen Gesichter zu sehen, wenn ihr euch selbst überzeugt habt. Los, gehn wir!“
    Der dicke Willem eilte mit so großen Schritten voraus, daß die anderen Mühe hatten, ihm zu folgen. Er achtete gar nicht

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