Septimus Heap 05 - Syren
persönliche Botschaft erhielt, auch wenn der Boote einen sehr merkwürdigen gelben Hut trug, von dem er hoffte, dass er nicht Teil der neuen Palastuniform war. Die Botschaft lautete:
SEEPOST
AN:
Stanley, Leiter des Botenrattendienstes, Wachturm am Osttor, Burg.
VON:
Prinzessin Jenna Heap, an Bord der Barkentine Cerys
INHALT DER NACHRICHT:
Hiermit teile ich Ihnen mit, dass am Kaufmannskai eine Sendung Ratten von Bord der Cerys gehen wird. Sie gehören alle Ihnen, Stanley!
Stanley lief stundenlang benommen vor Freude im Kreis herum und drückte die Nachricht an seine Brust – er war noch immer ein Freund des Königshauses. Einen kurzen Moment lang wünschte er sich, er könnte Dawnie, seiner Ex-Frau, davon erzählen, aber dann nahm er sich zusammen. Die Sache ging Dawnie überhaupt nichts an – es war jetzt ganz allein seine Sache und nur seine. Obwohl – so ganz stimmte das nicht mehr: Er hatte jetzt nämlich vier verwaiste Rattenbabys zu versorgen.
Stanley ging zu dem kleinen Korb in der Ecke, in dem vier braune pelzige Geschöpfe mit kleinen rosa Schwänzen schliefen. Er hatte sie erst letzte Nacht gefunden, aber ihm war, als kenne er sie schon sein Leben lang. Sydney war die ruhige. Lydia die kleine mit der Schniefnase. Faith die große freche. Und Edward die wilde und etwas tollpatschige. Er liebte jede einzelne hundert Mal mehr, als er Dawnie jemals geliebt hatte.
Er ließ sie jetzt nur sehr ungern allein, aber es musste sein, und so stellte er eine große Schüssel Milch und einen Rest Haferbrei neben den Korb. »Seid brav«, sagte er zu ihnen. »Ich bin bald zurück.« Dann schlich er auf Zehenspitzen zur Tür, hüpfte durch die Rattenklappe und machte sich beschwingten Schrittes auf den Weg nach Port.
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