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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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am Tisch neben der Tür Platz genommen haben. Ullr kann ihnen diese Leute vom Leib halten, aber auch er kann nicht verhindern, dass sie ständig aufdringlich angestarrt werden.
    Alle nehmen die Überraschungspfanne, mit der sie allerdings, wie Beetle hinterher bemerkt, keine glückliche Wahl getroffen haben. Nicko macht indessen seine Drohung wahr und isst sich durch die gesamte Speisekarte. Unter den Blicken der anderen verdrückt er mehrere komisch geformte Fische, garniert mit einer Art Seegras, und ein dickes rotes Steak mit weißen Borsten an der Kruste, die er, nachdem er einen Bissen davon probiert hat, an Ullr verfüttert. Schließlich nimmt er sein letztes Gericht in Angriff – einen länglichen weißen Fisch mit vielen kleinen Gräten und vorwurfsvoll blickenden Augen. Jenna, Beetle und Snorri haben unterdessen ihren Nachtisch aufgegessen – eine Schüssel Bratäpfel, mit süßen Streuseln bestreut und mit Schokoladensoße übergössen. Und jetzt hat Jenna ein flaues Gefühl im Magen. Am liebsten würde sie sich sofort hinlegen, und selbst ein Haufen feuchter Fischernetze in einem übel riechenden Schuppen wäre ihr recht. Sie bemerkt nicht, dass es im Cafe still geworden ist und dass alle Augen auf einen ungewöhnlich prächtig gekleideten Kaufmann gerichtet sind, der soeben eingetreten ist. Der Kaufmann lässt den Blick durch die halbdunkle Schankstube schweifen, entdeckt aber nicht die Person, die er sucht, dafür aber eine andere, die er nie und nimmer hier erwartet hätte – seine Tochter.
    »Jenna!«, ruft Milo Banda. »Was um alles in der Welt machst du denn hier?«
    Jenna springt auf. »Milo!«, stößt sie hervor. »Und was machst du hier ...« Ihre Stimme verliert sich. Im Stillen denkt sie, dass sie ihren Vater genau an einem solchen Ort erwarten würde – in einer Spelunke voller zweifelhafter Leute, die nach zwielichtigen Geschäften aussehen und etwas unterschwellig Bedrohliches haben.
    Milo zieht einen Stuhl heran und setzt sich zu ihnen. Er will alles wissen – warum sie hier sind, wie sie hergekommen sind, wo sie wohnen. Jenna hat keine Lust, es ihm zu erklären. Das soll Nicko übernehmen. Es ist seine Geschichte. Außerdem möchte sie nicht, dass die ganze Schenke mithört – was ganz bestimmt der Fall wäre.
    Milo besteht darauf, die Zeche zu bezahlen, und führt sie auf den belebten Kai hinaus.
    »Mir ist immer noch unbegreiflich, was euch hierher verschlagen hat«, sagt er missbilligend. »Ihr dürft keine Sekunde länger hierbleiben. Das ist keine Umgebung für euch. Mit solchen Leuten solltet ihr nicht verkehren, Jenna.«
    Jenna antwortet nicht und verkneift sich die Bemerkung, dass er selbst offenbar recht gern mit ihnen verkehrt.
    Milo fährt fort. »Der Handelsposten ist kein Platz für Wickelkinder ...«
    »Wie sind keine ...«, protestiert Jenna.
    »Aber fast. Ihr kommt jetzt alle mit auf mein Schiff.«
    Jenna mag es nicht, wenn man ihr sagt, was sie zu tun hat, obwohl der Gedanke an ein warmes Bett für die Nacht höchst verlockend ist.
    »Nein danke, Milo«, erwidert sie frostig.
    »Was soll das heißen?«, fragt Milo ungläubig. »Ich lasse nicht zu, dass ihr nachts allein hier herumstromert.«
    »Wir stromern nicht ...«, beginnt Jenna, wird aber von Nicko unterbrochen.
    »Was für ein Schiff ist es denn?«, erkundigt er sich.
    »Eine Barkentine«, antwortet Milo.
    »Wir kommen mit«, sagt Nicko.
    Und damit ist es beschlossene Sache. Sie werden auf Milos Schiff übernachten. Jenna ist erleichtert, zeigt es aber nicht. Auch Beetle ist erleichtert, und er zeigt es. Ein breites Grinsen legt sich auf sein Gesicht, und sogar Snorri lächelt schwach, als sie sich, dicht gefolgt von Ullr, an Milos Fersen heftet.
    Milo führt sie hinten um das Cafe herum und durch ein Tor in der Mauer in eine dunkle Gasse, die auf der Rückseite des betriebsamen Hafens entlangführt. Es ist eine Abkürzung, die tagsüber von vielen Leuten benutzt wird, die nachts lieber im hell erleuchteten Hafen bleiben – sofern sie keine dunklen Geschäfte zu tätigen haben. Sie sind kaum ein paar Schritte gegangen, da kommt ihnen eine dunkle Gestalt entgegengerannt. Milo tritt vor sie hin und versperrt ihr den Weg.
    »Du kommst spät«, knurrt er.
    »Bitte um Vergebung«, erwidert der Mann. »Ich ...« Er hält inne, um Atem zu holen.
    »Ja?«, fragt Milo ungeduldig.
    »Wir haben sie.«
    »Tatsächlich? Ist sie unbeschädigt?«
    »Ja.«
    »Und niemand hat euch gesehen?« Milo klingt besorgt.
    »Äh, nein,

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