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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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war pünktlich zur Stelle, als die Uhr des Uhrenladens sieben schlug. Sie klopfte an die Palasttür und gähnte. Wäre die Krönung doch nur schon vorüber und Hotep-Ra – so reizend er auch sein mochte – wieder zu Hause, damit sie und Septimus wieder zu ihrem gewohnten Leben zurückkehren konnten.
    Die Tür flog auf. »Guten Morgen, Marcia«, grüßte Milo putzmunter.
    Marcia hielt mitten im Gähnen inne. »Oh! Morgen, Milo«, sagte sie verlegen.
    »Guten Morgen, Madam Marcia«, rief eine vertraute Stimme hinter Milo.
    »Hildegard!«, stieß Marcia hervor.
    Milo drehte sich um und drückte Hildegard beide Hände. »Vielen, vielen Dank, Hildegard«, sagte er. »Es war eine lange Nacht. Sie waren großartig.«
    Hildegard errötete. »Es war mir ein Vergnügen«, antwortete sie und quetschte sich an Marcia vorbei zur Tür hinaus.
    Marcia sah ihr nach, wie sie die Palastauffahrt hinuntereilte. »Also, so was!«, sagte sie.
    Es war eine ausgesprochen kühle Marcia, die Milo anschließend durch die Eingangshalle des Palastes führte. An der Tür zum Langgang blieb er stehen und bat: »Schließen Sie die Augen.«
    »Milo, ich habe keine Zeit für alberne Spielchen«, fuhr sie ihn an.
    »Bitte«, sagte Milo und bedachte sie mit diesem leicht schiefen Grinsen, das ihr einmal so gut gefallen hatte, vor so langer Zeit.
    Marcia seufzte. »Na schön.«
    Milo fasste sie bei der Hand und führte sie in den Langgang hinein – was sie daran merkte, dass es deutlich kühler wurde. »Jetzt dürfen Sie die Augen wieder aufmachen«, sagte Milo, und ein Lächeln schwang in seiner Stimme mit.
    Marcia war sprachlos, und es dauerte eine Weile, bis sie einen Ton herausbrachte. »Das ist wunderschön!«
    So weit sie in den Langgang hineinsehen konnte, standen wieder die alten goldenen Palastkerzenleuchter an ihrem Platz. Sie waren groß und elegant, und in jedem brannte eine dicke Bienenwachskerze, die den sonst so muffig riechenden Gang mit einem zarten Honigduft erfüllte. Im Schein der Kerzen erstrahlten Schätze, an die sich Marcia noch dunkel aus der Zeit vor den schlechten alten Tagen erinnerte: alte Porträts der Königinnen, schön bemalte Figuren, die wieder in ihren Nischen standen, polierte Holztruhen, kleine vergoldete Tische und Stühle, und auf dem alten abgetretenen Läufer lagen raffiniert gemusterte Teppiche in zarten Blau- und Rottönen.
    Milo begann zu erklären: »Als ich das erste Mal wieder in den Palast zurückkam und sah, was DomDaniels Halunken gestohlen hatten, da schwor ich mir, bis zu dem Tag, an dem meine Jenna Königin werden würde, alles wieder an seinen rechtmäßigen Platz zurückzubringen. Aber erst als ich Hildegards Bekanntschaft machte, war ich dazu in der Lage.«
    Marcia sagte nichts. Aber sie begann zu verstehen.
    Hildegard hatte der Verkaufsabteilung angehört, die auf Anweisung DomDaniels alle Wertgegenstände aus dem Palast zu Geld machte – hauptsächlich um damit DomDaniels verschwenderische Bankette zu bezahlen. Hildegard hatte im Rahmen des Wiedereingliederungsprogramms im Zaubererturm eine zweite Chance bekommen und immer Wiedergutmachung dafür leisten wollen, dass sie an der Plünderung des Palastes mitgewirkt hatte. Und so hatte sie die Gelegenheit beim Schopf gepackt, als Milo sie bat, ihr dabei zu helfen, möglichst viele alte Schätze aufzuspüren. Sie hatte über jeden Verkauf Buch geführt, deshalb konnte Milo mit ihrer Unterstützung die meisten verloren geglaubten Kostbarkeiten wieder zurückkaufen. Die letzten Wochen hatte er damit zugebracht, mit einem Karren durch die Ackerlande zu fahren, Funde aus weiter entfernten Orten abzuholen und in den verschlossenen Räumen am Ende des Langgangs zu verstecken. Und er und Hildegard hatten die ganze Nacht bis zum Morgen des Krönungstags durchgearbeitet und den Langgang in ein Schmuckstück verwandelt, wie Marcia jetzt sehen konnte.
    »Aber warum haben Sie mir denn nichts davon gesagt?«, fragte Marcia.
    »Nun, zu Anfang dachte ich, Sie wären nicht damit einverstanden, dass ich die kostbare Zeit einer Zauberin für Zwecke in Anspruch nehme, die nichts mit Magie zu tun haben. Aber nach diesen unglücklichen Missverständnissen versuchte ich, es Ihnen zu sagen. Aber Sie wollten mir nicht zuhören. Und so schrieb ich Ihnen einen Brief, in dem ich alles erklärt habe.«
    »Oh«, sagte Marcia leicht verlegen.
    »Aber ich habe gespürt, dass Sie ihn nicht gelesen haben«, fuhr Milo fort und lächelte. »Wahrscheinlich waren Sie noch so

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