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Serial

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Titel: Serial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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gemein wären.
    Sie setzte sich an einen Tisch im Café in der Empfangshalle und studierte erneut den Ablaufplan der Tagung. Lucy suchte nach zwei Veranstaltungen am Nachmittag, an denen sie teilnehmen konnte, entdeckte aber nichts, was ihr Interesse fand. Alles schien ziemlich langweilig zu sein, bis der große Star selbst auf die Bühne treten würde: der Krimi-Horror-Autor Andrew Z. Thomas, der am folgenden Vormittag um elf Uhr im Hauptsaal interviewt werden sollte. Für die darauffolgende Signierstunde hatte sie jedes seiner Bücher von zu Hause mitgenommen.
    Sie saß den gesamten Nachmittag in der Empfangshalle und las Marks Buch, das ihr sehr gefiel. Immer wieder verspürte sie das Verlangen, sich neben ihn in die Dusche zu legen. Zwischendurch aber blickte sie häufig auf, um nach Andrew Z. Thomas Ausschau zu halten, der zwangsläufig irgendwann an ihr vorbeigehen musste.
    Nachdem der letzte Vortrag des Tages vorbei war, leerte sich das Hotel für eine Stunde, ehe es sich wieder zu füllen begann. Die Leute waren jetzt fein herausgeputzt– Jacketts und Kostüme, wohin man blickte–, und die Buchtaschen hatten teuren Handtaschen Platz gemacht.
    Lucy hatte knapp vier Stunden auf demselben Stuhl gesessen, und ihre Beine gaben fast unter ihr nach, als sie endlich aufstand.
    Die Hotelbar war völlig überfüllt. Es schien, als wäre jeder einzelne Autor der Welt anwesend.
    Sie gesellte sich zu den Leuten und schlenderte durch die Menge, die noch immer zu wachsen schien. Sie suchte nach Andrew Thomas, fand ihn jedoch nirgends.
    Zurück im Appartement rief sie den Zimmerservice, legte sich aufs Bett, schaltete den Fernseher ein und genoss ein üppiges Abendessen auf Kosten von Mark Darling. Kurz nach Mitternacht stand sie auf, zog sich an und ging erneut hinunter in die Empfangshalle.
    Die Hotelbar war inzwischen noch voller als zuvor, und Lucy durchsuchte sie erneut im schwachen Licht der abgedunkelten Lampen. Ihre Augen wanderten über emsige Gruppen von Leuten, den einen oder anderen Einzelgänger, der abseits stand und sich mit niemandem unterhielt, und die zurückgezogenen Gruppen am Rande der Bar.
    Endlich sah sie am anderen Ende des Raums den Mann, der der Grund für ihre lange Reise war, und in ihrem Bauch fing es sofort zu kribbeln an.
    Er saß auf einem Stuhl, umgeben von einem Dutzend aufmerksamer, lächelnder Gesichter, die an seinen Lippen hingen. Leider konnte sie wegen der vielen Gespräche um sie herum nichts von dem verstehen, was er zum Besten gab.
    Etwas unbeholfen arbeitete sie sich bis an den Rand der Gruppe vor, ehe sie sich mit dem Einsatz ihrer Ellenbogen bis in die Mitte durchkämpfte, um endlich direkt vor der ausgewählten Gesellschaft zu stehen, die Andrew Z. Thomas umgab.
    Sein Gesicht war voller als auf dem Umschlagfoto seines letzten Buchs, und er trug einen Dreitagebart, aber es war zweifelsohne Andrew.
    Lucy hatte noch nie seine Stimme vernommen. Er klang überhaupt nicht so, wie sie sich ihn vorgestellt hatte. Andrew sprach in einem eher weichen Tonfall und mit deutlichem Akzent.– Er kam offenbar aus den Südstaaten. Gerade unterhielt er sich mit einem Mann, der zu seiner Rechten saß, während zahlreiche Umstehende der Unterhaltung lauschten.
    » …zeigen sie mir den Entwurf für den Buchumschlag, und ich sage: ›Hey Leute, ich weiß, dass ihr echt hart daran gearbeitet habt, und das weiß ich zu schätzen, aber ihr habt da gerade einen Penis auf das Cover meines Buchs gepackt.‹«
    Die Menge brach in begeistertes Gelächter aus.
    » Aber sie meinten: ›Das ist kein Penis, Andy, das ist ein Minarett.‹ Also sage ich: ›Es ist fleischfarben, hat einen Schaft und besitzt ein unverwechselbares Haupt, das über mein Buch zu ejakulieren scheint! Könnte ich bitte verdammt nochmal ein neues Titelbild haben, aber diesmal ohne Schwanz?‹«
    Während die Anwesenden noch immer lachten, nahm Andrew einen Schluck aus seinem Glas.
    Der Mann hinter ihm fragte: » Noch einen Beschleuniger, Andrew?«
    » Wenn hier jemand einen ausgibt, dann bin ich das, Billy. Möchte jeder einen Tequila? Barkeeper! Wir brauchen…« Andrew zählte die Leute um sich. » … dreizehn Patron Silver.«
    Lucy stand da und starrte ihn an. Sie war wie hypnotisiert und versuchte sich an die Idee zu gewöhnen, dass der Mann, dessen Worten und Geschichten sie seit dem Alter von zwölf Jahren verfallen war, keine drei Meter von ihr entfernt saß– unter dem gleichen Dach wie sie, die gleiche Luft atmend. Sie

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