Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
innerhalb von ein bis zwei Minuten des Koitus, zu kämpfen.
Aber auch wenn Sie nicht zu diesen Formel-eins-Kommern gehören und »nur« früher kommen, als Sie wollen, sollte ein kurzer Einblick in männliche Orgasmuswelten für Sie aufschlussreich sein.
Anatomie des männlichen Orgasmus: Von der Erregung bis zum Orgasmus vergehen durchschnittlich fünf Minuten. Das ist die normale Dauer bei den meisten Männern, je nach Typ können es aber auch mal zehn oder dreißig Minuten sein. Damit der Larry überhaupt steht, dafür ist der »Parasympathikus« zuständig, jener Teil des vegetativen Nervensystems, der die Gefäße erweitert, und das Blut dahin pumpt, wo es eine Erektion formt. Für den Orgasmus sorgt der Gegenspieler »Sympathikus«: Er schließt den Blasenmuskel, damit der Samen freie Bahn hat, schaltet den Körper auf Kampfbereitschaft und löst die Ejakulation aus. Würden Sie gerade nicht zum Orgasmus kommen, wären Sie in dieser Hochleistungsverfassung der gefährlichste Gegner für jeden Angreifer. Mann kommt. Und sofort folgen die Nebenwirkungen: Der Blutzuckerspiegel sackt ab, das Lustbremse-Hormon Prolaktin macht müde, die Nerven stellen die Weiterleitung von Reizen ein. Sie sind der Krieger nach der Schlacht. Deswegen sind Sie nach dem Kommen erschöpft, während Madame statt Ihrer Kur ihre Kür fordert.
Was läuft falsch bei vorzeitigem Orgasmus? Der reitende Bote wird nicht verstanden. Die Wissenschaft vermutet, dass es eine Art Übersetzungsfehler der Signale von Eichel zum Zwischenhirn ist. Eichel und Hypothalamus tauschen ständig Informationen aus, wie gut oder weniger gut sich die Vögelei gerade anfühlt; diese Informationen sausen auf einem Neurotransmitter, einem »reitenden Boten«, die Nervenbahnen rauf und runter. Er heißt Serotonin, und er kann seine Information in sechzehn verschiedene Briefkästen im Zwischenhirn einwerfen, um Reaktion wie Glück, Zufriedenheit, Neugier, Lust, Ekstase, Orgasmus … vom Hirn anzufordern.
Bei einem vorzeitigen Orgasmus gibt es Briefkästen, die spinnen. Um genau zu sein: Entweder tickt der Serotonin-Rezeptor (Empfänger), der den Samenerguss unterdrückt, nicht richtig – oder sein Kollege, der den Samenerguss beschleunigt. Dieser reagiert schon überschwenglich, wenn das allererste Funksignal von unten hochgaloppiert kommt. Er schleudert den Samen raus, kaum dass die Vorhaut »Vulvakontakt« signalisiert hat.
Die Medizin versucht, auf drei Arten der Ejaculatio praecox beizukommen: zum einen an der Eichel, damit die keine Sexsignale mehr sendet (durch narkotisierende Cremes wie Emla, Sprays wie Tempa – Erektion ist weiterhin möglich) und zum anderen durch neurobiologische Medikamente, die im Gehirn das Ejakulationszentrum dämpfen. Meist handelt es sich um Antidepressiva (etwa Paroxetin), deren Nebenwirkungen auch nicht ohne sind. Beide Taktiken verlängern nach den Studien die Zeit bis zur Ejakulation um das Sechs- bis Achtfache. Viagra hilft nicht, das macht da Musik, wo die Erektion gebildet wird.
Die dritte Variante ist eine Paartherapie, die helfen soll, das Gehirn ohne Medikamente »umzuprogrammieren« und den Mann aus dem Bannkreis der »Versagensangst« zu holen.
Verzögerungstaktiken in anderen Fällen
Ob es Männern hilft, an etwas anderes zu denken, um den Orgasmus rauszuzögern? An Olivia Jones? Na, man will sich nicht gleich die ganze Erektion verderben. Denken Sie bitte nicht an was anderes – wer sich gedanklich wegschleicht, entfernt sich von der Partnerin. Außerdem helfen weder Gedanken an Helmut Kohl in Unterhose noch Matheaufgaben. Auch Maßnahmen wie Vorhautbeschneidung, Penisringe oder dicke Kondome verlängern die Spielzeit nur unwesentlich: Das sind PR-Gags, fallen Sie nicht darauf herein, sie doktern an den Symptomen herum, nicht an der Quelle.
Auf Dauer helfen drei Maßnahmen.
1 .
Ein offenes Gespräch mit der Liebsten, denn sie wird zur »Übungspartnerin« und muss eingeweiht werden, dass Mann während des Liebesaktes ein paar Methoden ausprobieren will, um »seine« beste Hinhaltetaktik zu finden.
2 .
Ein Vorspiel, das der Herzdame durch Finger- oder Spielzeugeinsatz einen Orgasmus beschert – der Befriedigungsdruck per GV fällt damit weg, Sie können kommen, wann Sie wollen.
Und 3. Per Masturbation und auch der Geliebten zusammen herausfinden, welche Technik für Sie persönlich funktioniert.
Wenn Sie zwar nicht unter Praecox leiden, aber dennoch in der Lage sein wollen, das Kommen etwas mehr zu
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