Sex Fuer Koenner
Frauenfrau, es könnte wunderbar werden.
Wenn Sie also bei einer Verführung trotz offenkundiger Zuneigung der Dame scheitern, wissen Sie nun, dass es nicht allein an Ihren Fähigkeiten liegt: Es ist das Angstbeißen der Männerfrauen, die solche Sehnsucht nach einem Mann haben, dass sie ihn von sich stoßen, um herauszufinden, ob er zurückkommt. Ihre Sache, wie oft Sie das durchhalten wollen, können oder aus Liebe einfach müssen.
Bewundert, begehrt, bezaubert: die Verführung einer Fremden
Eindringen.
Das Eindringen in eine Frau beginnt lange vor dem Moment, wo es das physische Eindringen einer Erektion in das feuchte rote Tal ist.
Es ist eine feinstoffliche, emotionale Stimmung, die sich zwischen Mann und Frau zu Beginn einer Begegnung langsam aufbaut. Es kommt darauf an, in die Psyche, die Emotionen einer Frau vorzudringen. Sie wird Sie dazu einladen und willkommen heißen – doch nur, wenn Ihre Absichten sich nicht auf Ihr Egoficken beziehen.
Was Sie dafür brauchen?
Empathie. Einfühlungsvermögen: Es ist die Kunst, sich in eine Frau hineinzuversetzen, so dass Sie nachvollziehen können, warum sie etwas tut oder nicht tut, und um herauszufinden, was ihr gefällt und wovon sie träumt. Es geht nicht darum, die Gedanken und Träume aus Ihrer Perspektive oder einer pseudorationalen Sichtweise zu werten (das sind diese Klischees: Alle Frauen sind dies, alle Frauen wollen das …), sondern zu verstehen, was gerade diese Frau aus ihrem Weltbild und ihrem Erfahrungshorizont heraus zu Handlungen und Wünschen bewegt.
EIN MANN, der den eigenen Augen mehr traut als Klischees und Oberfläche-Signalen, wird der geliebteste Verführer.
Sich in diese eine Frau hineinversetzen zu können (und zu wollen), erreichen Sie durch Zuhören, Beobachtung der Körpersprache, Nachfragen und Gespräche. Fragen, hinhören, einfühlen. Auch die Umgebung der Frau kennenzulernen, dient Ihrer Einschätzung. Analysieren Sie ihre Mode, die auch immer Statement ist, ein Schutz, ein Ausdruck des Ichs, eine PR-Maßnahme … schauen Sie genau hin, um viele Facetten ihrer Persönlichkeit wahrzunehmen.
Dieses Kennenlernen braucht seine Zeit; ich bin sehr für einen gewissen Vorlauf, bevor es zum ersten Sex kommt, einen Vorlauf, bei dem es Schritt für Schritt intimer wird. So vier Wochen. Körper und Geist lernen sich kennen, die Unsicherheit, wie wer berührt werden will, verfliegt.
Auch für Ihre Verführung und die Gestaltung der Treffen ist es dienlich, wenn Sie immer wieder erforscht haben, was diese Frau da umtreibt. Wovon sie träumt. Was sie ängstigt. Was sie zum Lachen bringt.
Verführungsregel sechs: Don’t be nice. Be real. Seien Sie nicht einfach nett und spulen ein Programm von Aufmerksamkeiten runter, von dem Sie glauben, Frauen mögen das. Sondern betrachten Sie die Szenerie aus der Perspektive dieser einen Frau, sehen »ihre Realität«. Gehen Sie auf Wünsche, Macken, Ängste ein, anstatt sich auf Ihr Klischeewissen über das weibliche Geschlecht zu verlassen oder sich an dem zu orientieren, was »schon immer« bei Frauen geklappt hat. Die Realität sitzt vor Ihnen und will was anderes als die Pseudorealität à la »Frauen wollen Kino und romantische Komödien, Shoppen, Rückenmassagen, Liebesgeständnisse, Vorspiele, lange dicke Erektionen und hinterher reden«. Vielleicht will diese Frau lieber Thriller, kein Vorspiel, zieht eine Kissenschlacht vor, findet schlanke Schwänze besser und pflegt nach dem Akt den Kühlschrank leer zu essen? Will lieber Tulpen statt Rosen? Je genauer Sie herausfinden, wer diese Frau ist und was ihre Träume sind – desto mehr können Sie sich auf die tatsächlichen Bedürfnisse einstellen. Und umso besser können Sie entscheiden, ob Sie ihr näher kommen wollen.
Empathie ist nichts, was Sie aus Büchern oder Zeitschriften-Umfragen über weibliche Bedürfnisse lernen können, sondern nur aus dem Leben. Ziehen Sie sich nicht auf Vergleiche Ihrer Vergangenheit und Allgemeinplätze zurück, sondern schauen sich an, wen Sie da vor sich haben. Fragen Sie.
Big Talk contra Small Talk: Für eine Verführung ist Small Talk eines der umständlichsten Dinge und besitzt den Ist-das-langweilig-Effekt: Anstatt Auflockerung bedeutet es Gestelztheit. Wen interessiert das Wetter? Austauschbare Floskeln sind gleichbedeutend mit austauschbaren Gesprächspartnern.
FALLS IHNEN Small Talk nie richtig lag, hier die gute Nachricht: Sie brauchen ihn nicht. Sie brauchen auch keine »ersten Sätze«.
Weitere Kostenlose Bücher