Sex Fuer Koenner
verrückt zu machen. Denn wenn Sie ihr bewiesen haben, dass es in Ordnung ist, schamlos zu sein, kann sie sich auch angstfrei aller falscher Scham entledigen und sich mit Ihnen frei, wild und hemmungslos ausprobieren.
… die Lust am Spiel ein Leben lang bleibt. Erotik und Sex sind neben Hobby und Luxus der Ausgleich zum Alltag (und auch noch gratis!). Es ist ein Spiel für Erwachsene, das die gleiche Magie besitzt wie ein Kinderspiel – wir versinken in einer anderen Welt, erholen uns von der Realität, probieren Seiten aus, die sonst nicht gefragt sind. Auch als Erwachsene versinken wir in dem Sog, den Spiele besitzen.
Verführungsregel fünf: Verführung ist ein Spiel ohne Verlierer. Der Weg ist das Ziel für beide. Wer Verführung als Mittel zum Zweck sieht oder als Deal – gebe ich dir Aufmerksamkeit, machst du die Beine breit –, wird auf Dauer keinen bleibenden Erfolg haben.
Kommen wir zu den Ausnahmen: Sie können der liebevollste, sinnlichste, eloquenteste und rattenschärfste Kerl sein, aber mit Ihrer Verführung scheitern – doch das hat nicht immer etwas mit Ihrer Herangehensweise zu tun, sondern mit einem verführungsresistenten Denkschema, das den Mann als Feind verinnerlicht hat: »Vorsicht! Was will er? Warum ist der so … nett? Der will mir was Böses!«
Männerfrauen und Frauenfrauen
Im Prinzip gibt es zwei Kategorien von Frauen. Die einen, die die Männer wichtiger nehmen als sich selbst. Und die anderen, die sich selbst am wichtigsten nehmen.
Die Ersteren, die Männerfrauen, stimmen ihr gesamtes Leben und Verhalten darauf ab, einen Mann abzukriegen (Kleidung, Flirtmethoden, gespieltes Desinteresse, Hypnotisieren des Telefons, damit er endlich anruft, Nirwana-Gespräche mit den Freundinnen, was diese oder jene SMS von ihm zu bedeuten hat …).
Ihre größte Angst: Dass all ihre Bemühungen dazu führen, dass er mit ihr Sex haben will, aber nicht mehr. Verführung ist für sie bitterer Ernst; sie fixieren sich einerseits darauf, Männern um jeden Preis zu gefallen – andererseits unterstellen sie Männern Übelstes, nämlich nur zu leben, um Frauen zu demütigen. Ausgenommen davon ist nur der eine, der anders ist als alle anderen. Ein Dilemma, das diese Frauen zu den unruhigsten Geschöpfen macht: Sie sondieren bei allem, was ein Mann mit ihnen tut, die mögliche versteckte Bedeutung oder Bedrohung oder ein eventuelles Versprechen. Die Zahl seiner Anrufe, sein Timbre bei bestimmten Worten samt sämtlicher vorhandener und nichtvorhandener Subtexte, seine Berührungen – jedes kleinste Detail wird (pseudo-)analysiert, wer er ist, was er von ihr will, und ob sie sich trauen darf, ihm zu trauen. Alles in dem Spiel verliert seine Leichtigkeit. Und das nur, weil der Mann für sie Gral und Gangster zugleich ist.
Dieses Dilemma hält sie zurück, sich verführen zu lassen. Verführung ist für sie der Versuch, sie hereinzulegen, das Sprungbrett, um auf ihrer Seele herumzutrampeln, der chauvinistische Hebel, sie zu unterwerfen. Und so hasst die Männerfrau alles an dem Verführungsritual, was spielerisch und ohne Versprechen auf Ewigkeiten daherkommt.
Anders die Frauenfrauen, die sich selber am wichtigsten nehmen und für die in erster Linie zählt, wie es ihr geht. Und nicht, ob ein Mann sie auch ja toll genug findet! Meist sind dies ältere Frauen (heißt: gegen Mitte, Ende dreißig setzt der Aha-Effekt ein, dass eine Frau lieber ihr eigenes Leben lebt, anstatt es vollständig auf einen Mann abzustimmen). Oder jene, die rechtzeitig gelernt haben, dass nicht der Mann das Allheilmittel ist. Diese Frauen stellen weder Männer noch sich selbst auf den Altar und messen einer männlichen Verführung eine andere Bedeutung zu als die des listigen Versuchs, sie zu unterwerfen. Sie wissen, dass es vorkommen kann, dass zwei Menschen »nur« Sex miteinander haben, aber kein ganzes Leben teilen wollen. Das ist insofern für sie in Ordnung, weil sie bereits ein eigenes Leben hat! Für diese Frau ist das Spiel ein Spiel, keine Strategie, um eine Beziehung zu erringen.
Frauenfrauen schätzen Verführung als das, was sie im schönsten Fall ist: als einen gelungenen Auftakt zu einer Annäherung. Ob dabei Sex, Liebe, Flirt, eine Romanze herauskommt, ist ihnen egal – sie müssen nicht vorher wissen, was der Mann von ihnen nachher will. Sie finden es nicht empörend, wenn ein Mann versucht, sie rumzukriegen.
Wenn Sie also eine Affäre wollen, aber kein Reihenendhaus – nur zu, sagen Sie es der
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