Sexy Office Boy. Erotische Romanze (German Edition)
wünschte ich mir, dass ich meine verdammte Klappe
gehalten hätte.
Prompt
bekam ich die Rechnung serviert. Clarke lehnte sich zurück und warf die
Serviette auf den Tisch. Seine Stirn lag in Falten und um seinen Mund hatten
sich zwei tiefe, unheilverkündende Kerben gebildet.
„Was
soll das werden, Audrey? Ein Verhör?“
Auweia.
Das hatte ich wohl vermasselt. Und doch – anscheinend hatte ich einen
empfindlichen Nerv getroffen.
„Hey,
schon gut.“ Ich beugte mich vor und griff nach seiner Hand. Er entzog sie mir
nicht. „Ich möchte einfach nur mehr über dich erfahren, das ist alles.“
Er
nahm einen Schluck Wein und seufzte.
„Also
gut. Ich bin fünfundzwanzig, habe Grafikdesign und Marketing studiert, nebenbei
immer in Agenturen gejobbt, zwei Werbepreise gewonnen, bin stur, ehrgeizig und
skrupellos. Reicht dir das?“
Nein,
das reichte mir ganz und gar nicht. Aber mir war klar, dass ich das Thema Alex
jetzt lieber ruhen lassen sollte.
„Hobbys?“,
fragte ich und lächelte so freundlich wie möglich.
„Tauchen
und Segelfliegen.“
Er
sah mich nach wie vor unverwandt an und in seinen Augen lag eine Härte, die mir
klar machte, dass ich die Nacht alleine verbringen würde.
*****
Die
Nacht war lang und bedrückend.
Ich
wälzte mich immer wieder hin und her, sehnte mich nach Schlaf, suchte nach
Antworten. In die Erinnerung an den animalischen Sex in der Tiefgarage mischte
sich der kalte Ausdruck von Clarkes Augen, als ich ihn auf Alex angesprochen
hatte. Feuer und Eis – und das an einem einzigen Tag.
Ich
wollte das alles weit von mir wegschieben, wollte zur Ruhe kommen. Schließlich
hatte ich am nächsten Tag drei Kundentermine. Doch ich war zu verwirrt und zu
aufgekratzt. Und ich ärgerte mich. Über mich, über Clarke, über die ganze
Situation.
Mein
Ziel hatte ich erreicht: Ich hatte Clarke meiner Chefin abspenstig gemacht.
Hatte mir etwas angeeignet, das ihr gehörte. Hatte mich an ihr gerächt, auch
wenn sie noch nichts davon wusste.
Aber
machte mich das glücklicher? Mein Traumjob blieb mir verwehrt und Clarke – war
er noch immer lediglich mein Objekt von Lust und Rache? Oder mochte ich ihn
wirklich? Und wie stand er zu mir? War ich eine willkommene Abwechslung oder
hatte er Gefühle für mich?
Ich
hatte keine Ahnung.
*****
Lautes
Klopfen riss mich aus frühmorgendlichem Dämmerschlaf.
„Ruhe“,
brummelte ich und zog mir die Decke über den Kopf.
Es
klopfte wieder. Lauter, drängender.
Wer
auch immer zu dieser Unzeit etwas von mir wollte – es schien was Wichtiges zu
sein. Ich krabbelte aus dem Bett, strich mir die Haare hinter die Ohren und
öffnete die Tür.
„Es
tut mir leid.“
Clarke.
Er
stand da, an den Türrahmen gelehnt, die Haare wirr, der Blick müde. Er trug
einen schwarzen, eng anliegenden Slip, der Oberkörper war nackt.
„Wegen
gestern Abend … ich wollte nicht so abweisend sein. Sorry.“
Er
streckte die Hand aus und streichelte meine Wange. Wie gut diese zarte
Berührung tat.
„Es
ist … immer, wenn es um Alex geht, reagiere ich empfindlich“, fuhr er fort und
sah auf den Boden. „Ich habe meine Gründe.“
Gründe,
die ich nur zu gut kannte. Glaubte ich zumindest.
„Ist
schon ok“, sagte ich und zog ihn ins Zimmer.
Mein
Herz klopfte. Und zwar nicht nur, weil er zum Anbeißen aussah, so wie er vor
mir stand, zerstrubbelt und verschlafen und mit schuldbewusstem Blick. Es
klopfte, weil er mir gefehlt hatte. Weil ich nervös war. Weil ich ihn mehr
mochte, als ich mir eingestehen wollte.
„Komm
her.“ Ich nahm ihn in den Arm, kraulte ihn im Nacken, küsste ihn auf die Wange.
Er roch nach Schlaf; der Duft seines Eau de Toilette ließ sich nur mehr
erahnen. Seine Haut war warm und seidig weich. Ich spürte, wie sich seine
Muskeln anspannten, als er mich fest an sich drückte. Er vergrub eine Hand in
meinem zerzausten Haar, mit der anderen fuhr er unter mein Shirt und
streichelte über meinen Rücken. Eine fast hingehauchte Berührung nur, aber
genug, um die Lust erneut in mir zu erwecken und das Blut in meinem Becken
pochen zu lassen.
„Ich
kann dich gut leiden“, flüsterte er. „Dich und deinen Körper.“
Ich
lächelte. „Und wen von uns beiden magst du lieber?“
Er
gab mir einen Kuss auf den Hals und sah mich an: „Im Moment deinen Körper.“
„Na,
wenigstens bist du ehrlich.“ Ich kniff ihn in die Nase.
„Aber
…“
„Ja?“
„Na
ja …“ Er druckste herum und kam mir vor wie der nervös herumzappelnde Junge auf
dem
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