Sexy Office Boy. Erotische Romanze (German Edition)
Sexy
Office Boy
Erotische
Romanze
-
Vicky Carlton -
Copyright
© 2013 by Vicky Carlton
Alle Rechte vorbehalten.
„Schwimmerrücken auf zwei
Uhr.“
Ich
ging gerade die aktuellen Produktfotos für unseren Kühlschrankkunden durch, als
mich Liza in die Seite boxte und mit dem Kopf in Richtung Empfangstresen
deutete.
Tatsächlich.
Durch
die offene Bürotür konnte ich eine Silhouette erkennen, die ganz und gar meinem
Beuteschema entsprach: breite Schultern, schmale Hüften, ansprechend verpackt
in einem unverschämt engen Hemd und knackigen Jeans. Dieses Prachtstück von
Mann stand unschlüssig in der Lobby; Betty, unsere Empfangsmaus, war wieder mal
nirgends zu sehen.
Wieder
boxte mich Liza. Diesmal in den Oberarm. „Raus mit dir. Schlag deine Zähne in
die Beute. Der gehört dir!“
Ich
warf unserer Agenturfotografin einen belustigten Blick zu und schritt zur Tat.
Schließlich musste sich ja jemand um diesen Besucher kümmern, der in unserer
steril designten Werbeagentur ein wenig verloren wirkte.
Wie
er wohl von vorne aussah? Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, als ich
mich ihm näherte. In der nächsten Sekunde würde sich herausstellen, ob sich
mein Hormonspiegel in der nächsten Zeit auf gesundem Niveau einpendeln würde
oder ob ich wieder eine Niete gezogen hatte – wie so oft in den letzten zwei
Jahren, die ich als ebenso unabhängiger wie unbefriedigter Single verbracht
hatte.
„Kann
ich Ihnen helfen?“ Verdammt. Meine Stimme klang viel zu piepsig. Wie immer,
wenn ich nervös war.
Er
drehte sich abrupt um – und ich wäre am liebsten wieder in meinem Büro
verschwunden.
Er
war jung. Sehr jung. Um die vierundzwanzig. Aber er hatte die Ausstrahlung
eines stolzen Freibeuters. Verwegen, mutig, draufgängerisch. Seine Haut war
gebräunt, als ob er gerade von einem Raubzug aus der Karibischen See
zurückgekehrt wäre, und über seine linke Wange zog sich eine feine Narbe. Ich
schmolz dahin.
„Gerne.
Wenn Sie mich bei Ms. Dreyfus anmelden würden …“
Und
diese Augen … ein dunkles, schimmerndes Braun, fast so schwarz wie sein sorgsam
gescheiteltes Haar.
„Mein
Name ist übrigens Clarke Whitting. Aber nennen Sie mich einfach Clarke.“
Er
reichte mir seine Hand, eine warme, feste, männliche Hand, die ich nie wieder
loslassen wollte, von der ich mir wünschte, dass sie über mein Haar streicheln,
mich liebkosen, mich überall berühren würden. Jetzt, hier, sofort.
Oh
mein Gott. Ich war verknallt. Und ich tat das, was alle Verknallten früher oder
später taten: Ich benahm mich unmöglich. Ich schloss genießerisch die Augen und
– schnupperte. Ich kräuselte mein Näschen, trat einen Schritt auf ihn zu und
sog seinen Duft tief ein. Ich wollte einfach wissen, wie er roch. Anscheinend
war ich mittlerweile zu einer ausgehungerten Wölfin mutiert, gesteuert von
purem Trieb.
Erst
als er irritiert zurückwich, kam ich wieder zu mir. Was um alles in der Welt
tat ich da?
„Äh
... Ms. Dreyfus …“, stotterte ich und wich seinem Blick aus. „Ähm, soviel ich
weiß, ist sie noch nicht im Hause. Wenn Sie so lange warten möchten, ich rufe
Alex – ähm, Ms. Dreyfus gleich an …“
„Danke,
aber das ist nicht nötig. Zeigen Sie mir einfach mein Büro. – Das Büro des
neuen Creative Directors“, fügte er hinzu, als er meinen erstaunten Blick sah.
„Ich finde mich dann schon zurecht.“
*****
„Er
ist was ?“ Liza starrte mich an und ließ sich auf einen pinken
Plastikstuhl sinken.
„Ja“,
sagte ich und schloss die Tür hinter mir. „Er ist der neue Kreativchef.“
„Dieses
Arschloch.“ Liza nahm sich wie immer kein Blatt vor den Mund. „Ich dachte, Alex
hätte dir die Stelle versprochen.“
„Hat
sie“, bestätigte ich nickend und fühlte mich seltsam ruhig dabei. Ich stand
offenbar unter Schock.
„Und
jetzt setzt sie dir diesen Rotzlöffel vor die Nase?! Ich fass es nicht. Ich
hätte gedacht, dass sie mehr Format hat.“
Ja.
Ich auch.
„Da
arbeitest du jahrelang drauf hin, reißt dir den Arsch auf, bist dir für keine
Aufgabe zu schade – und dann das.“ Mittlerweile war Lizas Gesicht puterrot
angelaufen, ihre blonden Korkenzieherlocken wippten energisch. Sie stöckelte in
meinen Büro auf und ab, die Arme vor der Brust verschränkt, ein zorniger
Racheengel, zu allem entschlossen. Für diesen Beweis kollegialer Solidarität
war ich ihr sehr dankbar.
„Ich
versteh das nicht“, fuhr Liza fort. „Alex mag dich doch! Sie mag deine Arbeit.
Sie weiß, dass
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