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SGK264 - Im Wartesaal der Leichen

SGK264 - Im Wartesaal der Leichen

Titel: SGK264 - Im Wartesaal der Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bestehende Riesenkrake bewegte sich.
    Durch die Sichtfenster, die eine enorme Stärke haben mußten,
erblickte man vorbeiziehende Fischschwärme und das Wrack einer Dschunke, von
Algen und Tang überwachsen, von dem nur noch eine Hälfte aus dem sandigen
Meeresgrund ragte. Der Krake ging darüber hinweg. Iwan und Larry eilten an den
Sichtfenstern vorbei und liefen in die Öffnung eines Tunnels, von dem aus
weitere Gänge abzweigten in verborgene und verwinkelt liegende Kammern, deren
Sinn - da sie völlig kahl und leer waren - sie nicht verstanden.
    »Scheint so, als ob die Kammern untereinander in Verbindung
stünden«, murmelte Iwan. Er tastete die hintere, genau dem Eingang
gegenüberliegende Wand ab, während Larry Brent an der Öffnung stand und sie im
Auge behielt. Dieses geheimnisvolle Versteck von Dr. X barg eine Menge ungelöster
Rätsel, mit denen sie eben erst Bekanntschaft machten und für die es nichts
Vergleichbares gab.
    X-RAY-7 aktivierte seine Smith & Wesson-Laser.
    Genau dem Eingang gegenüber zog Iwan mit dem metallfressenden
Laserlicht ein torbogenförmiges Gebilde in die glatte Wand.
    Um die so entstehende Fuge dampfte und knisterte es. Flüssiges
Metall tropfte zäh zur Erde.
    Iwan trat gegen die Metallfläche, um sie aus ihrem letzten Halt zu
reißen.
    Hell klirrend krachte die dünne Wand auf der anderen Seite zu
Boden.
    Dahinter führte ein schlauchähnlicher Gang in die dicke Wand der
Kuppel, genau in die Richtung, in der Dr. X von der anderen Seite her
verschwunden war.
    »Jetzt wollen wir nur hoffen, daß unser sprichwörtlicher Instinkt
uns nicht verläßt«, murmelte Larry Brent, der mit zwei schnellen Schritten die
Kammer durcheilte, um unmittelbar in Kunaritschews Nähe zu bleiben.
    Es rauschte und donnerte. Der Boden unter ihren Füßen begann
plötzlich zu vibrieren.
    »Was ist denn das ?« stieß Iwan hervor.
    Seine nächsten Worte gingen unter in einem orkanartigen Brüllen,
das vom Ende des Schachtes direkt auf sie zukam.
    Gewaltige Wassermassen strömten durch verborgene Öffnungen.
    Es schien, als würden zahlreiche Schleusen plötzlich geöffnet, um
das Wasser der See hereinzulassen.
    »Zurück! Verdammt noch mal...«, schrie Iwan voller Entsetzen.
    Die beiden Freunde machten auf dem Absatz kehrt und rannten, so
schnell sie ihre Beine trugen.
    Doch die hereinbrechenden Wassermassen waren schneller.
    Larry und Iwan erreichten die obere Kante der Galerie, als die
Flutwelle über sie schwappte.
    Die Beine wurden ihnen unterm Körper weggerissen. Die beiden
Freunde flogen mit Armen und Beinen rudernd durch die Luft und mußten zu ihrem
Entsetzen feststellen, daß von allen Seiten weitere gewaltige Wassermassen in
die Mitte des Kuppelraums einströmten.
    Der Boden, auf dem vorhin noch Su Hang, Chang Li und Mi Tsu
gestanden hatten, war bereits mehrere Meter hoch überschwemmt. Die drei dort
eingeschlossenen Menschen versuchten sich schwimmend voller Verzweiflung über
Wasser zu halten.
    Larry und Iwan klatschten in die kraterähnliche Halle wie in einen
Swimmingpool, tauchten unter, wieder auf und wurden von den kräftigen
Wasserstrahlen weggedrückt.
    Die fünf Eingeschlossenen kämpften um ihr nacktes Dasein.
    Chang gelang es, gemeinsam mit Su, den Treppenaufgang zu
erreichen, sich daran hochzuziehen und einige Stufen zu erklimmen.
    Der junge Chinese war Mi Tsu behilflich, ebenfalls durchnäßt bis
auf die Haut, aus dem tosenden Wasserbassin herauszukommen.
    Doch die scheinbar gewonnene Freiheit wurde im nächsten Moment
wieder verloren.
    Von oben nachströmende Fluten spülten die drei auf der Treppe
befindlichen Menschen wie lästige Insekten hinweg. Der Kampf ums Leben begann
aufs neue.
    Dann folgte ein ungeheures Rauschen und Dröhnen.
    Die ganze Kuppel schimmerte in einem dunkelroten, glühenden Licht,
alle Wände vibrierten, und der Sog war so stark, daß er die Menschen aus dem
Wasser riß, daß das in der Kuppel gefangene Wasser selbst nach oben stieg, als
würde der Hohlraum auf den Kopf gestellt.
    Larry Brent, Iwan Kunaritschew, Su Hang, Mi Tsu und Chang Li
begriffen nicht, wie ihnen geschah, als sie in Windeseile durch die Luft
gerissen wurden, als wieder Wasser sie umhüllte, und sie mit dem Strom
herausgetragen wurden aus den Tentakeltunneln. Sie ragten steif und
kerzengerade ausgestreckt nach allen Seiten in die See.
    Larry Brent wurde förmlich ins Wasser geschossen, das rings um ihn
aufsprudelte und schäumte.
    Er sah verwaschen die Umrisse des gewaltigen

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