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SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

Titel: SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fest verschlossen.
    Turnup war der erste, der die Haustür erreichte. Er legte die Hand
auf die Klinke, als er plötzlich stutzte.
    Seit seinem ersten Besuch vor einigen Monaten, hatte sich etwas
verändert.
    Das Namensschild! Das alte Messingschild mit den verschnörkelten
Buchstaben, die den Namen Sir Anthony Frederic gebildet hatten, war
verschwunden! Dafür prangte ein neues, etwas Kleineres an der gleichen Stelle.
Die Bohrlöcher der Schrauben des alten waren deutlich auszumachen. Auf dem
neuen Schild stand der Name:
    JOHN WILLEX Rechtsanwalt.
    Eine halbe Minute war Turnup unschlüssig, was er tun sollte.
    May Weston und Dorothee Valec kamen heran.
    Sie blickten in die Runde.
    Dorothee sah den zweifelnden Ausdruck auf Turnups Miene.
    »Wir sind richtig. Es gibt keinen Zweifel«, sagte sie fest. »Dies
ist das Haus, das wir suchen...«
    Turnup drückte die Klinke herab und atmete auf, als er
feststellte, daß die Tür nicht verschlossen war.
    Er betrat das Haus.
    Verbrauchte Luft schlug ihnen entgegen. Lange Zeit schien hier
nicht gelüftet worden zu sein.
    Von der Diele führte ein Durchlaß direkt in eine Art Wohnhalle.
Sie war mit alten englischen Möbeln eingerichtet. Neben dem Treppenaufgang, der
auf eine Galerie mündete, standen zwei Ritterrüstungen. An der Wand daneben
hing ein riesiges Ölbild, das den ehemaligen Hausherrn zeigte: Sir Anthony
Frederic, ein stattlicher Mann mit weißem Vollbart, einem markant geschnittenen
Gesicht, energischem Kinn und buschigen Augenbrauen. Der Maler hatte gerade den
Augen unverwechselbaren Ausdruck verliehen. Dieses kalte Licht im Blick des
ehemaligen Henkers! Der Betrachter meinte, es körperlich zu spüren. Der
sezierende Blick dieser Augen schien über Frederics Tod hinaus zu existieren
und jeden Ankömmling in diesem Haus zu mustern, jede Ecke, jeden Winkel der
Wohnhalle zu überschauen ...
    Die drei Angekommenen blickten sich in dem fremden Haus um, das
ihnen durch einen ersten Besuch dennoch vertraut war.
    Es gab eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen. - Sie hatten das Bild
des Henkers und dessen Privatgemächer gesehen.
    Damals waren sie alle freiwillig gekommen. Heute aber - rief sie
etwas. Eine geheimnisvolle, hypnotische Stimme, deren Bann sie sich nicht
entziehen konnten...
    Doch es wurde ihnen nicht bewußt.
    Sie bewegten sich normal, verhielten sich normal - und standen
doch unter dem Zwang eines fremden Willens. Sie blieben beisammen.
    Ihr Ziel war die Tür unter dem Treppenaufgang, der von den beiden
Ritterrüstungen flankiert wurde.
    Charles Turnup öffnete sie. Von hier aus ging es in den
Intimbereich des Hauses. Links und rechts in einem breiten Korridor mündeten
die Türen zu Bädern, Toiletten und Schlafräumen. Es gab deren mehrere. Sir
Anthony Frederic schien großen Wert darauf gelegt zu haben, auch seinen Gästen
exklusive Bequemlichkeit zu bieten.
    Daß er oft nach seiner Abkehr vom öffentlichen Leben Gäste
empfangen hatte, bewiesen die großformatigen Fotos an den Wänden links und
rechts des Korridors. Da war Sir Anthony im Kreis seiner Freunde, Verwandten
und Bekannten zu bewundern. Schauspieler und Schauspielerinnen,
Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, Künstler aller Sparten waren hier
in den letzten Jahren ein- und ausgegangen.
    Frederic war in Umarmungen zu sehen, bei Festlichkeiten im
Gespräch mit schönen Frauen, beim Tanz, an dar festlich gedeckten Tafel,
umgeben von Prominenz.
    Stationen der letzten Jahre eines Lebens, das sich in diesem einsam
gelegenen Landhaus abgespielt hatte.
    Aber es gab auch ältere Bilder, die zum Teil stark vergilbt waren.
Sie zeigten den Henker in Kapuzenverkleidung. Es gab Aufnahmen aus den ersten
Jahren seiner makabren Tätigkeit, die ihn als Mann in mittleren Jahren darstellten.
Auch da schon der kräftige, das Gesicht markant betonende Bart, der im Lauf der
Jahre schließlich schneeweiß geworden war.
    Durch die Galerie der Erinnerungen gingen die drei Besucher, die
ihr Ziel genau zu kennen schienen.
    Dorothee Valec, Charles Turnup und May Weston blickten nicht nach
links, nicht nach rechts. Sie kannte die Fotos und kleinen Ölgemälde bereits
von ihrem ersten Informationsbesuch in diesem Haus. Damals hatten sie vor jedem
einzelnen Bild gestanden und es genau betrachtet. Heute - kein Interesse
mehr...
    So entging ihnen auch die halboffen stehende Tür zu einem der
Schlafzimmer.
    Die Vorhänge waren noch zugezogen. Licht brannte. Auf dem Bett lag
eine Frau. Sie war aufgedeckt und erinnerte an -

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