0054 - Der Zweikampf
Der Zweikampf
Der Gefangene des Solaren Sicherheitsdienstes spielt seine geheimen Trümpfe aus – Das zweite Atlan-Abenteuer!
von K. H. SCHEER
Für Atlan, den Einsamen der Zeit, sind die Jahrhunderte nur wie ein Tag, denn er besitzt den rätselhaften Zellschwingungsaktivator. Er studiert die Menschen seit den Anfängen der bekannten Geschichte, und er hilft den Menschen, wenn eine solche Unterstützung gleichzeitig seine eigenen Pläne fördert. Atlan will heim nach Arkon, der Welt der drei Planeten! Atlan hat die „kleinen, mutigen Barbaren" von Terra liebgewonnen - auch wenn er es sich manchmal nicht eingestehen will. Atlan fürchtete den drohenden Atomkrieg des Jahres 1971 und zog sich in seinen unterseeischen Stützpunkt zurück - doch als er aus seinem 69 Jahre währenden Tiefschlaf erwacht, findet er eine völlig veränderte Welt vor! Atlan sieht sich nun der Erfüllung seiner Sehnsucht nahe. - Nur einer steht ihm noch im Wege: Perry Rhodan, der Administrator des Solaren Imperiums!
Perry Rhodan, der nur an das Wohl der Menschheit denkt, muß Atlan die Heimkehr verwehren. Kann Perry Rhodan das, oder ist Atlan auf Grund der mehrtausendjährigen Erfahrung seinem Gegenspieler weit überlegen ...? Bei dem erregenden Duell auf dem Hitzeplaneten Hellgate hatte sich Perry Rhodan als der Bessere erwiesen! Atlan geriet in die Gefangenschaft des Solaren Sicherheitsdienstes, aber seine Gedanken beschäftigen sich bereits mit den Möglichkeiten einer zweiten Flucht. Wird Atlan das Ziel seiner Wünsche erreichen ...?
1.
Sie waren sehr nett, freundlich und in den Grenzen ihrer Dienstauffassung sogar tolerant. Das wollte etwas heißen bei Männern, die der Solaren Abwehr angehörten. Viele unter ihnen waren Wissenschaftler in Uniform. Andere waren kampferfahrene Soldaten der Raumflotte. Sie hatten - wie sie mir erklärten - für die Erde alles riskiert.
Für sie war ich ein biologisch und sozialpolitisch Fremder. Den Begriff „rassisch fremd" hatten sie niemals gebraucht, was meine Auffassung vom ethischen Reifeprozeß der Menschen nur bestätigte. Sie waren nicht mehr so intolerant wie früher, als sie Andersgläubige verfolgten und politische Gegner hinrichteten. Sie waren wirklich reifer geworden, was sie jedoch nicht daran hinderte, in mir den Gegner zu sehen.
„Gegen Sie persönlich haben wir überhaupt nichts, mein Lieber", hatte Generalleutnant Kosnow jovial erklärt.
Also hatte ich logischerweise gefragt, weshalb man mich nicht meiner Wege ziehen ließe. Wenn ich an Kosnows süßsaures Lächeln zurückdachte, erfüllte mich gärende Unruhe. Nur in den seltenen Augenblicken seelischer Ausgeglichenheit vermochte ich mich darüber zu amüsieren.
Natürlich konnten sie mich nicht so einfach gehen lassen, nachdem ich unter sehr rätselhaften Umständen in ihren Lebensbereich eingebrochen war.
Von meiner Druckkuppel in den Tiefen des Atlantischen Ozeans wußten sie nichts. Ich hatte ihnen auch verschwiegen, daß ich mich im Jahre 1971 aus Furcht vor einem beginnenden Atomkrieg in Sicherheit gebracht hatte.
Als ich 69 Jahre später von den biomedizinischen Roboteinrichtungen meines Stützpunktes aus dem Tiefschlaf aufgeweckt wurde, hatte ich feststellen müssen, daß es überhaupt nicht zu einem Krieg gekommen war.
Ich hatte dann sehen können, was die Menschheit im Laufe dieser 69 Jahre alles geschaffen hatte.
Es war mir gelungen, unter Einsatz all meiner Hilfsmittel in Terrania zu erscheinen, wo ich den bedeutendsten Mann der jüngeren Geschichte kennenlernte.
Er nannte sich Perry Rhodan, und er hatte während der von mir verschlafenen Zeitspanne ein kleines Planetenreich gegründet, das er Solares Imperium nannte.
Niemand in der besiedelten Galaxis schien zu ahnen, welch ein wagemutiger und trickreicher Eroberer mit Rhodan aufgetaucht war.
Selbst ich hatte einige Zeit benötigt, um diesen Mann richtig einschätzen zu können. Beinahe wäre es mein Verderben gewesen!
Obwohl ich die Härte, Ausdauer und Tatkraft der Menschen kannte, hatte ich Rhodan unterschätzt.
Ich hatte mit einem Kleinraumschiff vom Typ Space-Jet fliehen wollen, um damit endlich wieder nach Hause zu kommen. Lange, sehr lange hatte ich darauf gewartet, daß die technische Fortentwicklung der Terraner bei der Raumfahrt anlangen möge. Als sie es endlich geschafft hatten, war ich dummerweise in die Tiefen des Meeres geflohen. So hatte ich den gewaltigen Sprung nach vorn verschlafen.
Damals, als Rhodan bei
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