SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück
hochwertigen Miniaturbatterie
ausgestattete Anlage einschlug.
Minutenlang war die Kugel von einem blauweißen Feuerkranz umgeben.
Morna Ulbrandson nahm von alledem nichts mehr wahr.
Mit hartem Ruck kam sie auf. Augenblicklich wurde es schwarz um
sie, und strömender Regen prasselte auf sie nieder, durchnäßte sie im Nu und
weichte den dunklen, faulenden Laubboden rings um sie herum auf, in dem sie mit
dem Gesicht lag...
*
»Nichts«, sagte Larry Brent verwundert und unternahm noch mal den
Versuch. »Ihr Sender spricht nicht an. Es kommt keine Verbindung zustande ...«
Sofort entstanden die Sorgen.
War Morna etwas zugestoßen?
Zuletzt war es ihr Plan gewesen, einen Rundflug über dem >Wald
des Todes< zu machen und zu versuchen, eine Verbindung zu dem verschwundenen
Toshio Kawasako herzustellen. Sie versprach sich durch eine Unterredung mit ihm
eine ganze Menge.
Unbemerkt aktivierte Larry den Code, der ihn mit der PSA-Zentrale
in New York verband. Er rief die einzelnen Speicher ab. Es gab keinen Hinweis
darauf, weshalb Morna Ulbrandsons Anlage nicht ansprach.
Der Flug über Hongkong nach Tokio schien überhaupt kein Ende zu
nehmen.
Larry und Iwan nutzten die geschenkte Zeit zur Ruhe und schliefen,
solange es ging.
Ausgeruht kamen sie in der japanischen Hauptstadt an. Alles war
bestens organisiert und klappte wie am Schnürchen. Zwei Leihwagen standen
bereit, sie hatten die gleiche Farbe, waren vom gleichen Typ. Es handelte sich
um zwei goldfarbene Mitsubishi.
Die Wege der Freunde trennten sich direkt am Flugplatz.
Während Iwan Kunaritschew wie vereinbart in den Vorort fahren und
sich bei der Familie Yasmada einquartieren sollte, änderte Larry Brent seinen
ursprünglichen Plan.
Durch die Ereignisse um Suki Yama, Komaso und Morna waren die
Ausgangspositionen etwas geändert worden.
Nicht lange nach seiner Ankunft in Tokio führte er ausführliche
Telefonate und traf sich zu Besprechungen unter vier Augen mit maßgebenden
Leuten, die in der letzten Zeit mit allerlei merkwürdigen Vorfällen zu tun
hatten.
Dazu gehörte auch Captain Uhora, der Morna Ulbrandson zuletzt
gesprochen hatte und von dem Larry weitere Einzelheiten erfuhr.
Morna war nicht in ihrem Hotel und hatte auch keine Nachricht
hinterlassen. Larry nahm ein Zimmer direkt neben dem der Schwedin
...
Der Fall Suki Yama war soweit geklärt, daß man wußte, wann das
Mädchen die Diskothek verließ. Selbst der Taxifahrer, der sie zum Haus
Kawasakos gefahren hatte, war ausfindig gemacht worden. So stand der Zeitpunkt
fest, zu dem sie das Haus erreichte.
Zog man den Untersuchungsbericht des Gerichtsmediziners hinzu, kam
man zu dem Schluß, daß Suki Yama schon eine halbe bis eine Stunde nach ihrer
Ankunft nicht mehr am Leben war. Als Todesursache stand eindeutig fest, daß sie
unglücklich gestürzt war und sich das Genick gebrochen hatte.
X-RAY-3 gönnte sich keine Verschnaufpause.
Was zuvor nicht ganz so wichtig schien, war nun um so wichtiger
geworden.
Er verschaffte sich einen Eindruck vom Innern des Mota-Hauses, als
es noch Tag war. Es gab nichts Besonderes. In der Nacht aber kam ein Mensch
darin um, der nichts weiter im Sinn hatte, als einen anderen ohne dessen Wissen
zu besuchen. Dieser andere aber war nicht da gewesen - oder doch? Das Telefonat
Mornas mit der Geisterstimme Kawasakos hatte einen hohen Stellenwert.
Motas Haus wurde von vielen als Gespensterklause bezeichnet.
Mota war ein Mensch gewesen, der an das Okkulte glaubte, es
praktizierte und in Übereinstimmung brachte mit seinen Forschungen.
»Er war Biologe und Insektenforscher«, erfuhr er.
Diese Mitteilung war für Larry Brent wie ein Schwall kaltes
Wasser.
»Weiß man Näheres über seine Forschungen ?« erkundigte sich X-RAY-3, während er in der Bibliothek einige Bücher studierte,
die ursprünglich offenbar Professor Mota gehörten und dann in Kawasakos Besitz
übergingen.
»Er ist mit seinen Arbeiten in den letzten Jahren nicht mehr an
die Öffentlichkeit getreten«, antwortete Captain Uhora. »Zuletzt lebte er hier
wie ein Einsiedler. Passanten, die manchmal an seinem Haus vorübergingen,
meinten gehört zu haben, daß es in den Wänden seines Hauses seltsam knisterte
und raschelte, als wäre das ganze Gemäuer hohl und von Insekten bewohnt...«
Ein Insektenforscher, der gleichzeitig Kenntnisse über den
rätselhaften und todbringenden Chinesen Dr. Tschang Fu besaß, hatte in diesem
Haus gelebt und experimentiert. Dr. Tschang Fu war zuletzt, ehe er
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