Shades of hä? (German Edition)
gedacht hätte dies unendlich lange Sätze zur Folge wie: »Ich werde jetzt sagen, dass ich anschließend sagen werde, dass ich sage ...« und so weiter. Aus genau diesem Grund liegt übrigens der Verdacht nahe, dass Reinhold Beckmann diese Übung nicht unbekannt sein dürfte.)
Es gibt Situationen, in denen das Verbalisieren der beabsichtigten Tat in Bezug auf ihre Realisation eher kontraproduktiv ist. Beispiel: »Ich werde jetzt blitzschnell auf den Bürgersteig springen, um nicht von dem Betonmischer überfahren zu werden, der mit 70 Sachen auf mich zurast und nur noch wenige Meter … AUA!« Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase im ein oder anderen Krankenhaus werden Sie aber das richtige Gespür für die passende Situation entwickeln.
Dom sein bedeutet, Macht über ein Lebewesen zu haben. Auch dies lässt sich üben. Beginnen Sie mit einem Lebewesen, das Ihnen wenig entgegenzusetzen hat. Zum Beispiel eine Topfpflanze. Stellen Sie die Pflanze vor sich auf den Tisch. Schauen Sie das Gewächs ernst an und sagen Sie: »Wachse!« Nach einer Pause wiederholen Sie: »Ich befehle dir, zu wachsen!« Bereits nach ein paar Tagen werden Sie ein Erfolgserlebnis verspüren, weil Sie registrieren, dass die Pflanze Ihrem Befehl gehorcht und tatsächlich wächst! (TIPP: Schnellwachsende Pflanzen wie Bambus nehmen. Von Gewächsen wie Eichen, Mammutbäumen oder mexikanischen Riesenkakteen ist abzusehen! Lässt sich zur Not auch mit anderen Lebensformen üben. Zum Beispiel Pilzkulturen im Kühlschrank oder am Fuß.)
In der nächsten Stufe geht es darum, Macht über ein tierisches Lebewesen auszuüben. Tauschen Sie dazu die Topfpflanze gegen ein Goldfischglas aus. Fixieren Sie den Goldfisch einen Moment lang und befehlen Sie ihm dann: »Schweig!« Schon nach wenigen Augenblicken werden Sie merken, wie das berauschende Gefühl übermenschlicher Macht durch ihre Adern strömt. (ACHTUNG! Nicht übermütig werden! Der Befehl »Schweig!« an eine angreifende Deutsche Dogge gerichtet, wirkt schnell deplatziert. Passender hier: »Hilfe!« oder »Benötige Bluttransfusion!«.)
Jetzt geht es ans Eingemachte. Tauschen Sie das Goldfischglas gegen Ihre Partnerin aus. Spielen Sie mit Ihrer Macht, indem Sie ihr zunächst Dinge befehlen, die sie so schnell nicht abschlagen wird. Sagen Sie: »Ich will, dass du mit meiner Kreditkarte solange Manolo Blahnik-Schuhe im Internet bestellst, bis entweder die Schuhe alle sind oder mein Geld!« Wichtig: Hier müssen Sie Ihren Worten unbedingt Taten folgen lassen, sonst verlieren Sie an Glaubwürdigkeit! Bleiben Sie am Ball, damit Ihre Partnerin Zeit hat, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen! Täglich ein Befehl der Kategorie »Ich wünsche, dass du auf meine Kosten deine Freundinnen auf ein Wellnesswochenende im Burj al Arab einlädst!« lässt Ihre Partnerin bereits nach 14 Tagen weich werden wie Wachs! (TIPP: Eine Liste osteuropäischer Sofortkreditunternehmen, die auch ohne Schufa-Auskunft kurzfristig auftretende Finanzierungsprobleme unbürokratisch und diskret lösen, finden Sie im Internet unter www.knorpelknack.ru.)
Ein Dom zu sein, heißt auch, Macht über sich selbst zu haben, seine Gefühle und Triebe beherrschen zu können. Auch dazu gibt es eine kleine, sehr beliebte und überaus wirksame Übung. Kaufen Sie einen Kasten Bier Ihrer Wahl. Trinken Sie zügig alle Flaschen bis auf eine leer. Die letzte Flasche stellen Sie ungeöffnet auf den Tisch. Widerstehen Sie nun dem Drang, auch diese Flasche zu leeren. Sie werden sehen, es ist gar nicht so schwer. Zur Not wiederholen Sie die Übung mit einem zweiten Kasten. Spätestens jetzt sollte sich der Erfolg einstellen. (TIPP: Der infolge der Übung auftretende starke Harndrang lässt sich zu einer weiteren Übung nutzen. Widerstehen Sie auf dem Klo der Gewohnheit, sich hinzusetzen – selbst wenn Sie kaum noch stehen können. Diese Übung wird ihr Selbstbewusstsein zuverlässig stählen und Ihrer Partnerin gleichzeitig plastisch vor Augen führen, wer in Zukunft die Hosen anhat!)
Macht heißt Kontrolle. Üben Sie diese über Ihre Partnerin aus wann immer Sie können. Rufen Sie sie alle zwei Minuten an und fragen Sie, wo sie sich gerade aufhält. Auch wenn Sie seit drei Stunden neben Ihnen auf der Couch sitzt, Ihre Partnerin muss spüren, dass Sie immer darüber informiert sind, was sie gerade tut! Überraschen Sie sie mit ihrem Wissen. Wecken Sie ihre Partnerin nachts und sagen Sie: »Ich weiß, dass du gerade neben mir im Bett liegst!« Eine
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