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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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verpasst hatte im letzten Monat? Bestimmt gab es wieder neue Studien und Statistiken, die ihre Mutter garantiert alle für sie aufbewahrte, um sie ihr bei ihrem nächsten Besuch unter die Nase zu halten. Der Besuch stand in drei Wochen an, und Kylies Vorfreude hielt sich in Grenzen. Sicher, ihre alles andere als gute Beziehung hatte sich deutlich verbessert, seitdem ihre Mutter ihr erzählt hatte, dass Daniel ihr leiblicher Vater war. Aber die neue Mutter-Tochter-Bindung fühlte sich noch sehr zerbrechlich an.
    Kylie fragte sich, ob ihre Beziehung nicht zu speziell war, um mehr als ein paar Stunden miteinander zu verbringen. Was, wenn sie nun nach Hause kam und feststellte, dass sich eigentlich gar nichts verändert hatte? Was, wenn die Distanz zwischen ihr und ihrer Mutter noch genauso groß war wie zuvor? Und was war mit Tom Galen, dem Mann, den Kylie die ganze Zeit für ihren Vater gehalten hatte? Der ihre Mutter und sie für eine Tussi verlassen hatte, die gerade einmal ein paar Jahre älter war als Kylie selbst? Kylie war total geschockt gewesen, als sie ihn beim Knutschen mit seiner viel zu jungen Assistentin erwischt hatte. So sehr, dass sie ihm bis heute nichts davon erzählt hatte.
    Der warme Nachtwind wehte ihr den Rauch des lodernden Lagerfeuers ins Gesicht. Ihre Augen brannten, und sie blinzelte, wagte es aber nicht, aus dem Kreis herauszutreten. Wie Della ihr erklärt hatte, durfte man das aus Respekt vor der Vampir-Kultur auf keinen Fall tun.
    »Macht euren Kopf frei«, wiederholte Chris und gab den Kelch an einen Jugendlichen auf der anderen Seite des Kreises weiter.
    Kylie schloss ihre Augen und versuchte wieder, der Anweisung zu folgen, aber da hörte sie plötzlich das Geräusch von rauschendem Wasser. Sie riss die Augen auf und schaute zum Wald. War der Wasserfall wirklich so nah? Seit Kylie die Legende von den Todesengeln gehört hatte, wollte sie zu den Wasserfällen gehen. Nicht, weil sie gern einen Todesengel treffen wollte. O nein, mit Geistern hatte sie nun wirklich genug um die Ohren. Aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass die Wasserfälle nach ihr riefen.
    »Bist du bereit?« Miranda lehnte sich zu ihr und flüsterte: »Er kommt näher.«
    Bereit wofür? war Kylies erster Gedanke. Dann fiel es ihr wieder ein.
    Machte Miranda Witze?
    Kylie starrte auf den Kelch, der im Kreis herumgereicht wurde. Ihr stockte der Atem als sie merkte, dass er nur noch zehn Leute von ihr entfernt war. Trotz des Rauches holte sie tief Luft und versuchte, nicht angeekelt auszusehen.
    Aber allein der Gedanke daran, aus einem Kelch zu trinken, an dem schon zwanzig andere genippt hatten, war schon ekelhaft genug. Doch das mit Abstand Widerlichste an der Sache war der Inhalt: Blut.
    Im letzten Monat war es ihr immer leichter gefallen, Della dabei zu beobachten, wie sie ihre tägliche Ration zu sich nahm. Ja, Kylie hatte sogar einen halben Liter gespendet – das machte man eben so für seine Vampir-Freunde. Aber die lebenswichtige Flüssigkeit selbst zu probieren war eine ganz andere Sache.
    »Ich weiß, es ist ekelhaft. Stell dir einfach vor, es wäre Tomatensaft«, flüsterte Miranda der neben ihr stehenden Helen zu. Als ob Flüstern bei diesen Leuten etwas bringen würde.
    Kylie schaute sich im Kreis der übernatürlichen Campteilnehmer um. Auf ihren Gesichtern tanzten die Schatten des Lagerfeuers. Sie entdeckte Della, die sie mit ihren goldglühenden Augen genervt ansah. Das Super-Gehör war nur eine ihrer Gaben. Zweifellos würde Della Miranda später noch auf das »ekelhaft« ansprechen. Was dann wieder darin enden würde, dass Kylie die beiden davon abhalten musste, sich gegenseitig umzubringen. Wie die beiden befreundet sein konnten und sich trotzdem so oft in die Haare bekamen, war ihr schleierhaft. Den Friedensstifter für die beiden zu spielen war echt ein Vollzeitjob.
    Sie beobachtete die anderen, wie sie den Kelch zum Mund führten. Sie wusste, wie viel es Della bedeutete. Deshalb versuchte sie, sich innerlich darauf vorzubreiten, einen Schluck Blut aus dem Kelch zu nehmen, ohne ihn direkt wieder auszuspucken. Kylies Magen rebellierte trotzdem.
    Ich muss das tun. Ich muss das tun. Della zuliebe.
    Vielleicht magst du den Geschmack ja sogar, hatte Della vorher gesagt. Wäre es nicht total cool, wenn herauskäme, dass du ein Vampir bist?
    Nicht wirklich, hatte Kylie gedacht, traute sich aber nicht, es auszusprechen. Sie nahm an, ein Vampir zu sein wäre auch nicht schlimmer, als ein Werwolf oder ein

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